Nach einer Studie von Airbus ist den Fluggästen ein bequemer Sitz wichtiger als gedacht. Viele würden für ein Upgrade auf der Langstrecke tiefer in die Tasche greifen.

London/Hamburg. Nach einer internationalen Befragung an den Flughafen-Drehkreuzen Frankfurt Rhein-Main Airport (FRA), Singapur (SIN), Amsterdam (AMS) und Paris Charles de Gaulle (CDG) sind Langstrecken-Passagiere bereit, für den Komfort an Bord mehr Geld auszugeben als bislang. Die vom Flugzeugbauer Airbus in Auftrag gegebene Studie hat eine „neue Generation“ anspruchsvoller Fluggäste identifiziert, die immer häufiger auf Bequemlichkeit achtet. „Diese Fluggäste sind dazu bereit, tiefer in die Tasche zu greifen und in der Economy-Klasse mehr Geld für Bequemlichkeit auszugeben. 54 Prozent sind der Meinung, dass ein höherer Sitzkomfort wichtig ist, 41 Prozent sind dazu bereit, in der Economy-Klasse mehr Geld auszugeben, und 5 Prozent erwägen ein Upgrade, um mehr Bequemlichkeit zu genießen“, heißt es in einer Mitteilung.

Diese Gruppe wachse, weil Economy-Passagiere immer weniger bereit seien, enge Sitze zu akzeptieren. Jeder dritte von ihnen konsultiert vor dem Flug Webseiten wie www.seatguru.com, um vor der Buchung den Sitzkomfort zu ckecken.

Als schlimmste Beschwerden auf Langstreckenflügen nannten die Passagiere an den Drehkreuzen mangelnden Schlafkomfort sowie Rücken- und Beinschmerzen. Enge Sitze wirkten sich negativ auf ihr Wohlbefinden nach dem Flug aus. Sie führten zu Müdigkeit und Muskelschmerzen. Geschäftsreisenden sei das Wohlbefinden nach dem Flug ein besonderes Anliegen, denn sie müssten sicher sein, dass sie danach in der Lage sind, ihre Arbeit zu bewältigen. Je nach Region fliegen bis zu 70 Prozent der Economy-Passagiere aus geschäftlichen Gründen, ergab eine Studie der IATA.

Kevin Keniston, Head of Passenger Comfort, bei Airbus, sagte, der erwartbare Komfort beeinflusse die Buchungsentscheidung. „Unsere Untersuchung zeigt, dass fast die Hälfte der Economy-Passagiere dazu bereit ist, für höheren Komfort in der Economy-Klasse mehr zu zahlen. Fluggesellschaften reagieren bereits darauf, indem sie ihre Sitzplatzangebote innerhalb der Kategorien staffeln und einen Preisaufschlag für bequemere Sitzplätze wie Gangplätze, erste Reihe oder Sitze an Notausgängen fordern. Die Sitzbreite ist ein Schlüsselfaktor für Bequemlichkeit, und daher investieren Passagiere immer häufiger Zeit und Geld, um einen 40 Zentimeter schmalen Sitz auf Langstreckenflügen zu vermeiden.“