Reinbek. Im Schockraum des Krankenhauses St.-Adolf Stift wurde dieses Jahr schon viel mehr Schwerstverletzte behandelt als üblich.
Die Zentrale Notaufnahme des Krankenhauses St.-Adolf-Stift in Reinbek wurde erneut als Traumazentrum zertifiziert. „Bei einem Schwerstverletzten, der mehrere lebensgefährliche Traumata hat, entscheidet jede Minute über Leben und Tod. Darum müssen wir als lokales Traumazentrum des Traumanetzwerkes Hamburg gewisse Standards erfüllen“, sagt Dr. Mathias Mühlhäuser, Oberarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie am Krankenhaus Reinbek.
Dazu zählt auch der so genannte Schockraum, der eine Mindestgröße von 30 Quadratmetern aufweisen muss, damit bis zu fünf Behandelnde samt Instrumenten Platz finden. Für den Unfallchirurgen ist es seit 2011 die fünfte bestandene Zertifizierung. Sein Kollege Dr. Hinrich Heuer, der als Unfallchirurg Ende des vergangenen Jahres aus dem benachbarten BG Klinikum Hamburg in Boberg an das St.-Adolf-Stift gewechselt ist, sagt: „Zertifizierte Traumazentren arbeiten nach standardisierten Abläufen, um auch unter Zeitdruck die Patientenversorgung gewährleisten zu können.“
Wichtiger Faktor ist die reibungslose Kommunikation aller Berufsgruppen
Ein wichtiger Faktor sei die reibungslose Kommunikation aller Berufsgruppen, die vom Unfallort bis zur klinischen Versorgung beteiligt sind. Die Versorgung von Schwerstverletzten im Schockraum erfolgt nach dem Algorithmus des sogenannten ATLS (Advanced Trauma Life Support), einer prioritätenorientierten Versorgung des Patienten unabhängig von der Größe der Klinik.
Im St.-Adolf-Stift stehen neben den diensthabenden Unfallchirurgen durchgehend auch Spezialisten aus den Abteilungen Thorax- und Viszeralchirurgie, Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie, Gynäkologie und Innere Medizin zur Verfügung. Als Lokales Traumazentrum innerhalb des Traumanetzwerkes Hamburg kann eine Weiterverlegung von Patienten in eine Spezialklinik schnell erfolgen.
Das Krankenhaus Reinbek hat di Prüfung mit Bravour bestanden
Die Prüfung für die erneute Zertifizierung hat das Reinbeker Krankenhaus mit Bravour bestanden. Dr. Mühlhäuser sagt: „Wir sind schon ein bisschen stolz, dass der Prüfer explizit um Erlaubnis gebeten hat, zwei unserer Dokumente anderen Krankenhäusern als Best-Practice-Ideen zeigen zu dürfen.“
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Seit der ersten Zertifizierung der Zentralen Notaufnahme als Lokales Traumazentrum wurden pro Jahr rund 20 Schwerstverletzte im Schockraum des St.-Adolf-Stiftes behandelt. Der Leiter der Zentralen Notaufnahme, Dr. Lars Schirrow, sagt: „Heutzutage kommt es zwar häufiger zum Schockraum-Alarm, die Verletzungen sind dann aber zum Glück oft doch nicht lebensbedrohlich. Im Jahr 2023 verzeichnen wir in den ersten fünf Monaten schon so viele Schwerstverletzte bei uns in Reinbek wie im gesamten Jahr 2022.“