Reinbek/Wentorf. Prozess gegen 27-Jährigen beginnt vor dem Landgericht Lübeck. Ihm werden zehn Taten östlich von Hamburg zur Last gelegt. Die Details.

Mit einem vorgehaltenen Messer soll ein 27 Jahre alter Räuber im Jahr 2022 bei mehreren Raubüberfällen Mitarbeiterinnen von acht Tankstellen und zwei Spielhallen bedroht und auf diese Weise von ihnen Geld erpresst haben.

Dem Angeklagten werden zehn Taten vorgeworfen, unter anderem in Reinbek, Wentorf und Glinde. Aber auch in Großhansdorf, Trittau und Oststeinbek soll er Tankstellen überfallen haben.

Er hatte immer ein Messer – Tankstellenräuber vor Gericht

Der mutmaßliche Täter sitzt zurzeit in Untersuchungshaft. Am Dienstag, 27. Juni, muss er sich vor dem Landgericht Lübeck verantworten. Der Vorwurf vor der IX. Großen Strafkammer lautet räuberische Erpressung.

Der Täter erbeutete bei den Raubüberfällen meist Beträge im dreistelligen Bereich. In zwei Fällen waren seine Drohungen erfolglos, und er flüchtete ohne Beute. Im September und im November 2022 presste der Täter Geld aus den Mitarbeitern zweier Spielhallen in Wentorf und Reinbek heraus, indem er auch sie mit einem Messer bedrohte. In Reinbek war am 9. November 2022 eine Spielhalle am Grenzweg sein Ziel.

Spürhunde verlieren Fährte nach ein paar Hundert Metern

Bereits am 24. Januar 2022 konnte der damals 18 Jahre alte Kassierer der Star-Tankstelle am Alten Frachtweg in Wentorf eine Beschreibung jenes Mannes abgeben, der kurz vor Mitternacht schwarz gekleidet und mit Handschuhen den Verkaufsraum betrat und ihn mit einem Messer bedrohte.

Die Polizei setzte damals Spürhunde ein, die tatsächlich eine Witterung aufnahmen. Allerdings verloren sie die Fährte einige Hundert Meter weiter schon wieder.

Bereits am ersten Verhandlungstag werden Zeugen gehört

Nach Auskunft Stephan Bahlmanns, Sprecher des Landgerichts, soll am Dienstag ab 9 Uhr nicht nur die Anklageschrift vorgetragen, sondern anschließend bereits mit der Beweisaufnahme begonnen werden. So seien unter anderem Zeugenvernehmungen und die Betrachtung von Videoaufnahmen von einigen Überfällen vorgesehen. Eingeplant sind insgesamt zwölf Verhandlungstage bis zum 21. Oktober 2023.