Reinbek. Mit vier Jahren Verspätung ist der Bau der Bike-and-Ride-Anlage gestartet. Wie Interessierte an einen Stellplatz kommen.
Seit vier Jahren warten Reinbeker Radfahrerinnen und Radfahrer auf den Bau zweier Radgaragen am S-Bahnhof. Jetzt hat der Bau der ersten Bike-and-Ride-Anlage an der Sophienstraße endlich begonnen. „Wir bereiten jetzt die Fundamente vor, die bis Weihnachten fertig sein sollen“, sagt Reinbek Tiefbauingenieur Uwe Eckstein. „Dann kann die Anlage Anfang nächsten Jahres aufgestellt werden.“
Das Radhaus mit 24 Plätzen soll von der Firma Kienzler Stadtmobiliar betrieben werden. Ein online generierter Zahlencode ermöglicht den Zugang zu dem abschließbaren Modul. Außerdem gibt es Fächer, in die Nutzerinnen und Nutzer ihre Fahrradhelme einschließen können sowie Möglichkeiten, Pedelec-Akkus zu laden. Sämtliche Stellplätze und Fächer können auf der Website des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein (NAH.SH) reserviert und bezahlt werden.
Die Preise für einen Fahrradparkplatz werden noch kalkuliert
Mögliche Mietdauer und Preise legt die Kommune fest. In Schwarzenbek, Müssen oder Bad Oldesloe gibt es die Anlagen bereits. Kunden zahlen dort zwischen zehn Euro im Monat und 80 Euro im Jahr. Wie viel das sichere Fahrradparken in Reinbek kosten wird, wird gerade noch kalkuliert, berichtet Uwe Eckstein. So viel weiß er jedoch schon: „Ein Stellplatz wird weit unter 100 Euro im Jahr kosten“, sagt er.
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Laut Uwe Eckstein hatte sich das Bauvorhaben so verzögert, weil die Zuschüsse erst Anfang des Jahres geflossen waren und dann nicht mehr ausreichten. In den vergangenen vier Jahren sind einerseits die Gesamtkosten eines Fahrradparkhauses auf voraussichtlich 392.000 Euro gestiegen. Andererseits sind bereits mögliche Zuschüsse durch die Metropolregion Hamburg weggefallen. Weil das Bauamt mit einer weiteren Kostensteigerung rechnet und außerdem womöglich bald alle Fördertöpfe leer seien, drängte das Bauamt nun auf eine Umsetzung. Eine Finanzierungslücke von 173.000 Euro stopft die Stadt Reinbek nun bereits durch einen Nachtragshaushalt. Der Eigenanteil der Stadt liegt mittlerweile bei gut 219.000 Euro.
Reinbek erhält Zuschüsse in Höhe von 151.000 Euro
Vom Nahverkehrsverbund NAH.SH hat die Stadt bereits etwa 151.000 Euro Zuschüsse erhalten. In dessen Auftrag wurden die modular aufgebauten Standardtypen für überdachte und abschließbare Fahrradgaragen entwickelt, da es nicht nur in Reinbek, sondern an vielen Bahnstationen keine sichere Abstellmöglichkeit gibt. Für ein sicheres Fahrradparkhaus am Reinbeker Bahnhof hatte sich besonders Joachim Becker, im Frühjahr verstorbener Vorsitzender der ADFC-Gruppe Reinbek, eingesetzt.