Reinbek. Andreas August von Hobe lebte vor mehr als 200 Jahren in dem Renaissancegebäude. Wer er war und was er tat.

Ohne ihn hätte Reinbek wohl heute kein Schloss mehr. Die Rede ist von Amtsmann Andreas August von Hobe. Er residierte während der Dänenzeit von 1773 bis 1802 im Schloss und sorgte mit seinen Eingaben für die Rettung des Gebäudes. „Das Schloss war damals schon 200 Jahre alt und teuer in der Unterhaltung“, weiß die heutige „Schlossherrin“ Elke Güldenstein. „Am liebsten hätten die Dänen das für sie unbedeutende Verwaltungsgebäude wohl abgerissen“, sagt Güldenstein. Doch von Hobe tat alles, damit das nicht passierte – ein Glücksfall für die Geschichte des Renaissanceschlosses.

Gedenkstein an Retter von Schloss Reinbek stand ursprünglich in Kichsteinbek

An von Hobes Verdienst erinnert ein Obelisk aus Sandstein im Park des Schlosses. Den haben vor 18 Jahren die Freunde des Schlosses vom Friedhof Kirchsteinbek nach Reinbek bringen lassen. Nun sorgt der Verein wiederum dafür, dass der Stein erhalten bleibt, und lässt die Vorderseite restaurieren. „Das ist auch die Wetterseite“, sagt Restauratorin Julia Diezemann. Die Hamburgerin ist auf Steinobjekte spezialisiert und arbeitet daran, die Inschrift zu reinigen, Ausbrüche auszubessern, Risse zu kitten und Buchstaben nachzuzeichnen. Viel ist über von Hope und dessen Gedenkstein nicht herauszufinden, erzählt die Restauratorin. Ein wenig aber erzählt der Stein selbst von ihm: Der Adelige war Richter, Vater und gläubiger Christ.

Im Stormarnzimmer des Schlosses im Obergeschoss hängt eine Porträtmalerei des Amtsmannes. Darauf ist ein aufrechter und sorgsam gekleideter Mann in weißem Hemd mit Stehkragen, goldener Weste und schwarzem Mantel zu sehen. Die Gesichtszüge sind fein, der Mund schmal, die Nase ist leicht geschwungen, und die Auge sind freundlich. 1802 ist von Hobe gestorben. Zwei Jahre danach, 1804, hat der dänische Kronprinz Friedrich das Schloss auf einer Reise durch Stormarn besucht. Ob es ihm gefallen hat, das ist nicht überliefert. Gefallen aber hat er an einem Ölgemälde gefunden, auf dem ein Gärtner abgebildet war. Das hat er nach Kopenhagen bringen lassen, und hängt dort noch immer im Staatens Museum for Kunst.