Reinbek. Für den 19. Oktober ist eine Hybridveranstaltung geplant – doch Schönningstedter sollen lieber online als vor Ort dabei sein.
Die Anwohner der Sackgasse Glinder Straße in Schönningstedt leiden unter dem regen Anlieferverkehr zum Recyclinghof der Abfallwirtschaft Stormarn (AWSH), der sich während der Corona-Pandemie noch verstärkt hat. Dazu kommen die Fahrzeuge der AWSH. Das Problem ist seit Langem bekannt. Alle Fraktionen sind sich einig, dass ein neuer Standort her muss.
Beteiligungsprozess soll auf breiter Basis angeschoben werden
Der ist allerdings noch nicht beschlossen. Denn diese politische Entscheidung soll in ein Gesamtkonzept für die Zukunft des Stadtteils Schönningstedt eingehen. Seit dem vergangenen Jahr befasst sich nun ein Arbeitskreis mit der Stadtteilplanung Schönningstedt, nachdem die Stadtvertretung einen entsprechenden Beschluss gefasst hatte. Schwerpunkt ist dabei die Standortverlagerung des AWSH-Betriebshofes.
Gemeinsam mit seinen Kollegen David Maihöfer, Cindy Wodrich und Sabine Voss lädt Michael Vogt, Abteilungsleiter Planung und Bauordnung im Rathaus, für Dienstag, 19. Oktober, um 19 Uhr als Auftakt für die Bürgerbeteiligung zu einer hybriden Veranstaltung im Sitzungssaal des Rathauses (Hamburger Str. 5-7) ein. Da die Teilnehmerzahl ist begrenzt ist, kann die Veranstaltung online live verfolgt werden.
Stadtteilplanung Reinbek: Verschiedene Themen sollen angesprochen werden
Für den Informationsabend wird unter anderem mit 50 Plakaten in Schönningstedt, Neuschönningstedt, Ohe, Alt Reinbek, am Bahnhof sowie im Gewerbegebiet Senefelder Ring geworben. „Uns ist wichtig, dass man alle erreicht, die erreicht werden wollen.“ So soll der Beteiligungsprozess auf breiter Basis angeschoben werden.
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Vogt und seine Kollegen wollen außerdem über die verkehrliche Entlastung der Königstraße sowie eine ortsverträgliche Erweiterung des Gewerbegebietes und eine Verlagerung der Ortsfeuerwehr Schönningstedt informieren.
Diskussionen vor Ort sind nicht vorgesehen
„Der Mehrwert herzukommen, ist nicht da“, plädiert der Stadtplaner für eine Online-Teilnahme. Denn „man kann nicht mit uns in Diskussionen treten, dafür wird es gesonderte Veranstaltungen geben.“ In der ersten Stunde soll allein das Projekt erläutert werden. Anschließend können die Teilnehmer direkt vor Ort auf Papier oder über den Online-Chat Fragen stellen, die sofort beantwortet werden. „Wir reden über keine konkrete Fläche, nur über die AWSH-Erweiterung“, antwortet Vogt auf die Frage nach der Größe des Gebietes. Er ergänzt mit Blick auf die frühestmögliche Bürgerbeteiligung: „Es gibt noch keine Inhalte, über die wir reden könnten.“ Denn noch ist der Standort nicht beschlossen.
Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung wird der Arbeitskreis Fragen, Anregungen und Kritik auswerten und thematisch sortieren. „Danach werden alle an den Tisch geholt, die sich beteiligen möchten“, verspricht Vogt mit Blick auf künftige Beteiligungsmöglichkeiten.
AWSH-Verlagerung nur, wenn die Fläche als Gewerbegebiet ausgewiesen wird?
Dreimal haben sich Michael Vogt und David Maihöfer sowie je zwei Vertreter der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, FDP, SPD und Forum 21 sowie der fraktionslose Klaus-Peter Puls diesbezüglich bislang zusammengesetzt.
Nach Ansicht Vogts funktioniert die AWSH-Verlagerung nur, wenn die Fläche als Gewerbegebiet ausgewiesen ist. Doch genau daran scheiden sich die Geister: Die Grünen werfen dem Arbeitskreis vor, eine Gewerbebebauung auf den Ackerflächen des Haidlandes durchsetzen zu wollen – obwohl es bereits 2012 einen Bürgerentscheid gab, der eine Ausweitung des Gewerbes in das Haidland verhindert habe, und haben den Arbeitskreis verlassen.
Wer an der Auftaktveranstaltung am 19. Oktober online teilnehmen möchte, findet auf der Seite www.reinbek.de/stadtteilplanung-schoenningstedt den dazugehörigen Link. Das Passwort für die Einwahl lautet „Info“.