Reinbek. Frank Hönkhaus ist der neue Polizei-Dienststellenleiter in Reinbek. Privat ist der 60-Jährige gern an der frischen Luft.

Zur Polizei wollte Frank Hönkhaus schon immer: „Bei der Berufswahl gab es keine Alternative“, erzählt Reinbeks neuer Kripo-Chef. Seit vier Wochen ist der 60 Jahre alte Erste Kriminalhauptkommissar Dienststellenleiter in Reinbek. Und auch nach fast 44 Dienstjahren habe er noch keinen Tag seiner Entscheidung, bei der Polizei zu arbeiten, bereut, sagt Hönkhaus.

Der Umgang mit den Menschen, sich mit den Schicksalen auseinandersetzen, das habe ihm am Arbeitsfeld der Polizei immer fasziniert. „Da bin ich schon ein bisschen alte Schule – Der Titel ,Freund und Helfer’ hat mich tatsächlich inspiriert“, sagt der 60-Jährige. „Schöne Erlebnisse haben wir im Berufsalltag ständig, das sind die vielen kleinen Erlebnisse, wenn wir die Dankbarkeit der Bürgerinnen und Bürger spüren, wenn wir uns gekümmert und eingesetzt haben. Ich glaube, dies ist immer noch eine wichtige Antriebsfeder in unserem Beruf.“

Frank Hönkhaus ist neuer Kripo-Chef in Reinbek

Schlimme Erlebnisse seien im Polizeialltag natürlich nicht ausgeblieben. Einzelne möchte er aber nicht herausheben, „Ich habe sicherlich Glück gehabt. Denn ich habe es bisher immer noch geschafft, meine in Gesprächen mit dem Team zu verarbeiten“, sagt Frank Hönkhaus. „Die Kollegen haben häufig ähnliche Erlebnisse und können sich daher gut einfühlen.“ Es sei jedoch ein gutes Gefühl zu wissen, dass er bei Bedarf immer auf Hilfsangebote von ausgebildeten und studierten Kollegen, Krisenintervention oder Beratung und Betreuung nach belastenden Einsätzen zugreifen könne.

Aktuell arbeitet er nicht mehr jeden Tag an „vorderster Front“. Für das Tagesgeschäft, die Aufnahme und die Ermittlung in Kriminalfällen ist jetzt sein Team zuständig. „Als ihr Vorgesetzter muss ich dafür sorgen, dass die Bedingungen für die Kolleginnen und Kollegen stimmen“, erklärt er. „Bei herausragenden Fällen allerdings übernehme ich vor Ort die Führung.“ Etwa, wenn es um massive Gewaltdelikte oder mögliche Kapitalverbrechen gehe. Bei der Explosion eines Hauses mit Vermissten etwa, wie vor gut zwei Jahren in Wohltorf, würde er in enger Abstimmung mit der Schutzpolizei zum Tatort hinausfahren. „Schutz- und Kriminalpolizei haben hier in Reinbek ein enges Verhältnis. Ich könnte mir vorstellen, dass wir in derartigen Fällen gemeinsam dort hinfahren und alles koordinieren“, sagt der Erste Kriminalhauptkommissar.

Frank Hönkhaus kannte die Gegend schon ein bisschen

Die Aufgabe, in Reinbek eine eigene Dienststelle mit gut 20 Mitarbeitern zu leiten, erschien ihm reizvoll. „Hier habe ich noch einmal andere Gestaltungsmöglichkeiten“, stellt er fest. An seine Pensionierung in gut drei Jahren verschwendet er zurzeit noch keinen Gedanken. „Bis dahin ist noch Zeit“, betont er. Möglichkeiten hatte Frank Hönkhaus allerdings auch schon in seinem letzten Job, als er in Pinneberg den vierten Kriminaldauerdienst für den Westen Schleswig-Holsteins mit 36 Kolleginnen und Kollegen aufbaute und leitete. Der Kriminaldauerdienst ist für die Erstbearbeitung der Straftaten rund um die Uhr zuständig. Seine Laufbahn führte ihn auch schon zum Bundeskriminalamt, während der Flüchtlingskrise 2015 war er für die Sicherheit der Einrichtungen für die Geflüchteten zuständig, darunter auch für die in Wentorf an der Golfstraße in der einstigen Sprachheilschule. Die Gegend habe ihm gleich gefallen.

„Dadurch kannte ich diese Ecke hier bereits ein bisschen“, erzählt er. Doch auch in Reinbek finde sich die ganze Bandbreite der Kriminalität, hat er schnell festgestellt. „Der erste Eindruck, dass in Reinbek noch eine heile Welt herrscht, trügt jedoch“, erklärt der 60-Jährige. „Reinbek ist eine ganz normale Kleinstadt mit einer durchschnittlichen Kriminalitätsrate.“

Mittelschnauzer wird gerade als Fährtenhund ausgebildet

Privat wohnt er etwa eine halbe Stunde nördlich von Reinbek entfernt. „Ich bin dankbar dafür, verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Töchtern zu sein“, verrät er aus seinem Privatleben. Außerdem ist er gern sportlich und im Freien unterwegs: entweder auf dem Segelboot, auf einem seiner drei Fahrräder oder mit seinem Mittelschnauzer. „Ich bin ein begeisterter Hundebesitzer“, sagt Hönkhaus. „Er wird gerade als Fährtenhund ausgebildet. Denn ein Hund, der arbeiten darf, ist ein zufriedener Hund.“