Wentorf. Rund 12.000 Tonnen CO2-Emission hat die Buhck-Gruppe 2019 ausgestoßen. Nun startet die Mission zum Klimaschutz. Die Details.

Rund 12.000 Tonnen CO2 hat die Buhck-Gruppe 2019 ausgestoßen. Das ist zu viel. Und das soll sich bis 2030 ändern. Das Ziel: Klimaneutralität durch eigene Projekte. „Wir sehen uns als Unternehmen in der Verantwortung, im Rahmen unserer Möglichkeiten etwas voranzubringen“, sagt Dr. Henner Buhck.

Die Wentorfer Unternehmensgruppe ist seit Jahren im Umweltschutz tätig, jetzt verfolgt sie eine Mission. Auch die Mitarbeitenden und Menschen in der Region sollen aktiviert werden. „Ohne erhobenen Zeigefinger“, bekräftigt Thomas Buhck.

Buhck-Gruppe will Klimaneutralität durch eigene Projekte erreichen

35 Unternehmen an 20 Standorten in Hamburg, Schleswig-Holstein und in Niedersachsen zählt die Buhck-Gruppe. Sie alle müssen hinter dem Klimaziel stehen, das war den Geschäftsführern wichtig. 2019 holten sie bei einem Workshop mit den Führungskräften die Rückendeckung ein. Und seit 2019 arbeitet die Buhck-Gruppe auch klimaneutral – aber noch nicht durch eigene Projekte. Vorangegangen war die Erfassung eines gruppeneigenen CO2-Fußabdrucks.

Mithilfe eines externen Unternehmens sowie der Buhck-eigenen Umweltberatung war das Ergebnis der zertifizierten Bilanz: ein Ausstoß von 12.215 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr. Rückwirkend hat die Buhck-Gruppe diesen Ausstoß kompensiert. Und zwar durch den freiwilligen Erwerb von entsprechenden Zertifikaten. Die Gruppe unterstützt den Betrieb eines Kleinwasserkraftwerks in Nicaragua. Zuvor war der Strom dort durch Dieselaggregate erzeugt worden. Die Gruppe hat vorausschauend insgesamt 30.000 Tonnen CO2-Kompensation in Zertifikaten eingekauft. Pro Tonne kosten diese Zertifikate zwischen acht und 20 Euro, so Dr. Henner Buhck. Zudem investiert die Gruppe in die Vernässung des trockengelegten Heerenmoors bei Kleve im Kreis Steinburg.

Unternehmensgebäude werden mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet

Aber so einfach wollen es sich die Unternehmer auf lange Sicht nicht machen. Bis 2030 soll die Klimaneutralität ohne externe Kompensation erreicht werden. Seit 2020 sind etwa alle Standorte der Unternehmensgruppe, die in den Geschäftsfeldern Abfallverwertung, Rohr- und Kanalservice und Beratungsdienstleistungen tätig ist, mit Ökostrom versorgt. Thomas Buhck erwartet dadurch 2020 eine CO2-Ersparnis von gut 2000 Tonnen.

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Nach und nach sollen zudem Unternehmensgebäude mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet werden. Mit der Hamburger Buhck-Tochter HME an der Seite klappt das gut. Das Unternehmen recycelt die Anlagen, die etwa aus stillgelegten Industrieparks stammen. Strom aus Bioabfall oder mobile Wärmesysteme sind weitere Pfeiler. Buhck hat etwa ein Patent auf ein in Containern transportierbares Wärmespeichersystem. Die Abwärme kommt aus der hauseigenen Biogasanlage in Trittau. Dienstwagen mit Verbrennungsmotoren werden durch E-Fahrzeuge ausgetauscht.

Viele Fahrzeuge laufen noch mit Verbrennungsmotoren

Ein wesentlicher Punkt ist die Mobilität. Sie mache 80 Prozent der Emissionen der Buhck-Gruppe aus. 200 Lkw im Fuhrpark laufen noch nicht mit Strom oder Wasserstoff. Bei Buhck erfüllen Lkw fünf bis sechs Jahre ihren Dienst. In den kommenden Jahren müssen etliche neue Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren angeschafft werden. „Wir als Logistik-Unternehmen können die vollständige Vermeidung von CO2-Emissionen gar nicht gewährleisten, da die Technik hierfür noch nicht existiert. Dies wird sich allerdings nur ändern, wenn wir als Käufer Druck auf die Fahrzeughersteller machen“, so Thomas Buhck. Dies geschehe bereits.

Im Kleinen sind auch alle Tochterunternehmen und die 1200 Mitarbeiter gefragt, Ideen zu sammeln und sich privat zu engagieren. Und auch andere Unternehmer wollen die Buhcks aktivieren. Ihr Wissen über externe Klimakompensationsprojekte teilt die Gruppe. Und wer einen CO2-Fußabdruck erstellen lassen möchte, klopft bei der Buhck Umweltberatung in Wentorf an. Um den Stein ins Rollen zu bringen, sind Einladungen zu einem Online-Infotermin am 22. April an 3000 Firmen versendet worden.

Umsatz der Buhck-Gruppe im vergangenen Jahr bei rund 160 Millionen Euro

Weitere Informationen zum Projekt sowie interessante Anregungen für Unternehmen und Privatleute gibt es online unter www.mission-klimaschutz.de. Dort ist auch ein Link zum CO2-Rechner des Umweltbundesamtes zu finden.

Der Umsatz der Buhck-Gruppe lag im Jahr 2020 bei rund 160 Millionen Euro. Spielraum für Investitionen in die Zukunft ist da und eine Bereitschaft der Geschäftsführer auch. Und das muss auch sein, so Dr. Henner Buhck: „Schließlich will ich meinen Kindern eines Tages sagen können, dass ich alles in meiner Macht stehende für den Klimaschutz unternommen habe.“