Bargteheide. Von Hochdeutsch bis Platt, mal mit Musik, mal ohne: Bei diesem Programm haben die Zuschauer in Bargteheide was zu lachen.
Kurz bevor das Kleine Theater Bargteheide in die neue Spielzeit startet, ist die Eröffnungsveranstaltung mit dem Titel „Chill mal – Erziehungskabarett mit den Pubertäts-Docs“ schon nahezu ausverkauft. Nur noch wenige Restkarten stehen zur Verfügung. Der Mainzer Pädagoge, Kabarettist und Autor Matthias Jung sowie Erziehungsexperte Jan-Uwe Rogge aus Bargteheide kommen.
In ihrem humorvollen Vortrag am Dienstag, 12. September, geht es um die Zeit der Pubertät – und darum, wie Eltern sie am besten überstehen können. Wer keine Karte mehr bekommt, muss trotzdem nicht leer ausgehen. Anja Libnau vom Theatervorstand sagt: „Wegen der großen Nachfrage werden wir ganz sicher noch einen zweiten Termin planen.“ Der Auftritt der beiden Autoren zählt zur Sparte Comedy/Kabarett und Poetry Slam, die im neuen Programm des Kleinen Theaters mit sieben Veranstaltungen bis zum Jahresende breiten Raum einnimmt.
Früher war mehr politisches Kabarett, heute ist Comedy gefragt
Humor ist nicht gleich Humor. Die Unterschiede zwischen den Generationen zeigen sich auch, wenn es um den Spaßfaktor in der Unterhaltung geht. Libnau sagt: „Es hat früher auch immer Kabarett gegeben, aber der reine Politik-Kabarettabend ist eher etwas für das ältere Publikum.“ Jüngere fühlten sich eher von Comedy angesprochen. Ein Beweis ist die 5. Bargteheider Comedy-Nacht am Donnerstag, 23. November. Das Format sei dem des Quatsch Comedy Club ähnlich, so Libnau. Seit ihrem erfolgreichen Start im vorigen Jahr hat die Comedy-Nacht einen festen Platz im Programm. Libnau sagt: „Die erste Veranstaltung war ein Testlauf. Wir wollten sehen, wie findet unser Publikum das – und siehe da, es kommt gut an.“
Comedy habe mehr Leichtigkeit. „Die Kunst dabei ist, Comedy nicht ins Platte abgleiten zu lassen.“ Die Auswahl der Gäste liege in der Verantwortung von Kabarettist Kerim Pamuk, der durch den Abend führt und das Programm mit eigenen Beiträgen ergänzt. Das Publikum sei deutlich jünger als der sonst übliche Durchschnitt. „Das ist ein Bereich, der sehr modern ist“, meint Libnau. Das Format der abwechslungsreichen Mixed Show verbinde Kabarett, Comedy und Musik. „Weil die Interessen der Zuschauer verschieden sind, passt es, dass die Künstler unterschiedliche Schwerpunkte setzen. So sprechen wir alle an.“ Pamuks Gäste bei der 5. Comedy-Nacht sind Ole Lehmann, Sebastian Schnoy und Dagmar Schönleber.
Dagmar Schönleber hat einen musikalischen Part im Programm
Über den Auftritt der Kabarettistin sagt Pamuk: „Dagmar Schönleber bringt ihre Gitarre mit und singt Lieder, damit ist sie sowohl in weiblicher als auch musikalischer Hinsicht die Doppelquote.“ Eine scherzhafte Bemerkung, die auf ein strukturelles Defizit hinweist: Denn nach wie vor sind Frauen auf Kabarettbühnen in der Unterzahl. Für die Zukunft plant Pamuk daher ein Frauenspecial. Die Show trage sich selbst und sei mittlerweile etabliert. „Wir haben aber noch Luft nach oben, was die Zahl der Zuschauer angeht.“
Wenn Dagmar Schönleber beispielsweise berichtet, wie ihre Bekannte verzogenen Kindern mit ungewöhnlichen Mitteln eine Lektion erteilt, Ole Lehmann schwulenfeindliche Vorurteile mit Genuss ad absurdum führt oder Sebastian Schnoy den inneren Parkplatz-Nazi rauslässt, erleben die Zuschauer Unterhaltung mit viel Hintersinn und starken Pointen.
Frauen-Duo macht Musik-Comedy auf Platt und Hochdeutsch
Der Auftritt der Deichgranaten am Donnerstag, 5. Oktober, ist einem Zufall zu verdanken. Die Cousinen Annie Heger und Insina Lüschen sprangen bei einem Film spontan als traditionelles Gesangsduo ein. So kam die Idee eines Musik-Comedy-Duos mit platt- und hochdeutschen Liedern auf. Was mit dem Programm auf sie zukommt, weiß Anja Libnau nicht genau. „Ich lasse mich überraschen. Es ist immer wieder mal ein kleines Abenteuer, dass man mal etwas anderes bringt.“ Es sei wichtig, jungen plattdeutschen Talenten ein Forum zu bieten und offen für das moderne Platt zu sein. „Das ist unser Beitrag zu den ,Plattdeutschen Tagen‘, sagt Libnau.
Ganz anders „Dr. Scheibes Hit-Kitchen“ am Freitag, 13. Oktober: Jan-Christof Scheibe bringt die Profimusiker Jens Carstens und Mirko Michalzik mit. „Das ist eigentlich Impro-Musik, so eine Art Hidden Shakespeare für Musik“ erläutert Libnau. Das Publikum ruft den Musikern ein paar Worte zu, und wenig später erklingt der fertige Song. „Das ist sehr lustig. Da herrscht eine echte Session-Stimmung“, findet Libnau.
Poetry Slammer treten im Kleinen Theater gegeneinander an
Das Line-up für den Bargteheider Poetry Slam „Wort für Wort“ am Donnerstag, 21. September steht zwar noch nicht fest, aber „das sind alles echte Slam-Größen, einige der Besten, die vielfach Preise gewonnen haben“, so Libnau. Die Moderatoren Hannes Maaß und Lennart Hamann haben zudem einen Act eingeladen, „der total in ist“.
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„Watt nu? – Gestrandet und Netz weg“ heißt das neue Theaterstück von Klappmaulpuppe Werner Momsen (dahinter steckt Detlef Wutschik) und Matthias Brodowy, dass die beiden am Sonnabend, 11. November, in Bargteheide vorstellen. Darin begegnet Momsen auf einer Hallig einem verzweifelten Manager, der kurz vor Abschluss eines wichtigen Geschäfts wegen einer Sturmflut auf der Insel festsitzt. Zu allem Überfluss hat sein Handy kein Netz. Was tun?
Am Montag, 4. Dezember, versprechen Nils Loenicker und Matthias Winkler „Kabarett direkt vom Erzeuger“ mit ihrem Programm „Haders Weihnachten“. „Nils ist ein Teil von Alma Hoppe gewesen. Ich freue mich, dass er nicht ganz Abschied von der Bühne genommen hat“, sagt Anja Libnau. Zwar stehe das Thema Weihnachten im Fokus, „doch das ist tiefgründiges Kabarett, da erwarte ich einiges an politischen Bemerkungen.“ Karten für diese und alle weiteren Veranstaltungen sind bereits im Vorverkauf erhältlich.
Vorverkauf: unter kleines-theater-bargteheide.de, in Bargteheide: Arkaden-Buchhandlung (Bahnhofstraße 5), Bargteheider Buchhandlung (Rathausstraße 25), in Ahrensburg: Buchhandlung Stojan (Hagener Allee 3a), in Bad Oldesloe: Stadtinfo im KuB (Beer-Yaacov-Weg 1).