Bargteheide. Die Fraktionsvorsitzende zieht sich aus der Politik zurück. Welche Direktkandidaten die Partei in Bargteheide nominiert hat.

Unter dem Motto „Mehr! Grün! Jetzt!“ ziehen Bargteheides Grüne in den Kommunalwahlkampf und haben jetzt ihre Kandidaten nominiert. Angeführt wird die paritätisch besetzte Liste von Ina Schaefer (Vorsitzende des Ausschusses Bildung, Jugend, Sport) und Matthias Leidner (Vorsitzender des Ausschusses Umwelt, Klima, Energie). „Insgesamt stellen sich 18 Grüne zur Wahl. Es ist eine gute Mischung aus jungen, neuen Leuten und erfahrenen Politikerinnen und Politikern“, sagt die Ortsvorsitzende Angela Poling.

Nicht mehr dabei sind die bisherige Fraktionsvorsitzende Ruth Kastner, Rolf Ebbers und Dirk Ollroge. Ein Umbruch, der offenbar langfristig geplant worden ist. „Ich hatte den Ortsverband bereits vor Monaten über meinen Entschluss informiert, mich zurückzuziehen“, erklärte Kastner, die Ende September 72 Jahre alt wird, auf Abendblatt-Anfrage.

Vor fünf Jahren zur zweitstärksten Kraft aufgestiegen

Es sei ein Alter, im dem man sich intensiv überlege, womit man die verbleibenden Lebensjahre füllen möchte. Dabei sei sie zur Überzeugung gelangt, dass Kommunalpolitik in Bargteheide nicht dazu gehöre. „Mein Partner Rolf Ebbers und ich haben unseren Lebensmittelpunkt inzwischen immer weiter Richtung Schweden und Hamburg verschoben. Außerdem sind die Grünen personell sehr gut aufgestellt, das Feld in Bargteheide ist bestens bestellt. Das macht mich froh und zuversichtlich“, so die promovierte Historikerin, die auch lange als Journalistin arbeitete.

Ruth Kastner (2.v.l.) beim Parking Day 2019 in Bargteheide.
Ruth Kastner (2.v.l.) beim Parking Day 2019 in Bargteheide. © HA | Greta Woelki

Der Aufstieg der Grünen in Bargteheide war eng mit ihrer Person verbunden. Die CDU hatte bei der Kommunalwahl 2018 zwar zehn der 14 Wahlkreise direkt gewonnen, verlor unterm Strich aber elf Prozent an Zustimmung. Großer Gewinner des Urnengangs waren die Grünen, die mit sieben Sitzen zur zweitstärksten Fraktion vor der SPD und der Wählergemeinschaft WfB (je 6) aufstiegen. Die Wahl zur zweiten Stellvertreterin der Bürgermeisterin war Ruth Kastner indes bis zuletzt versagt geblieben.

Ehrliche Klimapolitik ohne Bremsen und Blockaden

Im Wahlkampf 2023 will die Partei weiter für eine „ehrliche, ambitionierte und transparente Klimapolitik ohne Bremsen und Blockaden“, werben. Dabei sollen die Bürger und die junge Generation noch weit mehr Möglichkeiten zur Mitsprache erhalten als bisher. Den Krähenwald und die sogenannte „Villa Wacker“ wollen die Grünen erhalten und sich für sichere Radwege, bessere Bahn- und Busverbindungen sowie innovative Mobilitätskonzepte einsetzen.

Das sind die Direktkandidaten der Grünen für die 14 Wahlkreise: Dirk Seligmann (WK 1), Josephine Strehmel (WK 2), Martina Gammelien (WK 3), Thomas Fischer (WK 4), Horst Loebus (WK 5), Birthe Jabs (WK 6), Michael Schröer (WK 7), Sabine Leidner (WK 8), Lorenzo Dal Molin (WK 9), Hartmut Petersen (WK 10), Ina Schaefer (WK 11), Hilke Vonderheiden (WK 12), Matthias Leidner (WK 13), Monika Köhler (WK 14).