Lütjensee. Am Rand von Lütjensee können 19 Häuser gebaut werden. Für Vergabe der Grundstücke gibt es Kriterien. Wann der Bau beginnen könnte.
Wer sich den Traum von den eigenen vier Wänden im Grünen mit guter Anbindung nach Hamburg und Lübeck erfüllen möchte, könnte in Lütjensee fündig werden. Dort hat die Erschließung des neuen Wohnbaugebiets „Timmermanns Koppel“ (B-Plan 31) begonnen, das westlich der Straßen Dornredder und Oetjendorfer Weg gelegen ist. Laut Bauleiter Mathias Schwarz sind die Planungen für das Projekt 2022 gestartet. Bauherr ist die Gemeinde. Die Vergabe der 19 Grundstücke, die ausnahmslos für den Bau von Einfamilienhäusern vorgesehen sind, ist bereits nach den Sommerferien geplant.
Die Gemeinde will die Bürger bei einer Einwohnerversammlung im Dorfgemeinschaftshaus in der ersten Julihälfte über das Bauprojekt informieren. Bürgermeister Heiko Röttinger (CDU) sagt: „Wir haben ganz bewusst entschieden, dass der Planer noch vor der Sommerpause eingeladen wird, um die Details des Projekts zu erläutern.“ Der Termin bietet auch Bauplatzinteressierten von außerhalb eine gute Gelegenheit, Informationen aus erster Hand zu erhalten. Vor Ort sind Unterlagen über den Bebauungsplan, eine Übersicht über Grundstücksgrößen und -preise sowie Bewerberbögen erhältlich. Im Anschluss an den Termin werden diese Dokumente auf den Webseiten der Gemeinde Lütjensee und des Amtes Trittau zum Abruf bereitgestellt.
Neubaugebiet in Stormarn: Was Bewerber über die Vergabe wissen müssen
Die Gemeinde hat bereits einen Katalog mit Kriterien als Richtlinien für die Vergabe erarbeitet. Demnach werden Bewerber in zwei Gruppen unterteilt. Die erste Gruppe, deren Wünsche vorrangig berücksichtigt werden, umfasst alle, die entweder seit mindestens fünf Jahren in Lütjensee ihren Hauptwohnsitz haben oder über diese Zeitspanne schon einmal dort gemeldet waren. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie zu diesem Zeitpunkt bereits volljährig waren. Über die zweite Gruppe sagt Röttinger: „Sie wird für alle Bewerber geöffnet, die diese Kriterien nicht erfüllen.“ Es gebe keine Verabredung, dass Familien bei der Vergabe bevorzugt würden.
Die Größe der einzelnen Grundstücke variiert von 510 bis 864 Quadratmeter. Das preiswerteste Grundstück liegt bei 201.000 Euro, für das teuerste werden rund 371.000 Euro aufgerufen. Dass sich die Quadratmeterpreise in der Bandbreite zwischen 385 und 450 Euro bewegen, hängt laut Bürgermeister Röttinger mit der jeweiligen Lage zusammen. „Bei den Grundstücken in Feldrandlage wurde der Quadratmeterpreis beispielsweise höher angesetzt. Bezogen darauf, ist das teuerste Grundstück das einzige, das auf zwei Seiten an den Feldrand grenzt.“ Es ist der Kategorie A zugeordnet.
Quadratmeterpreis von Grundstücken in Stormarn liegt im Durchschnitt bei 390 Euro
Am günstigsten sind Bauflächen der Kategorie D. Eine befindet sich direkt am Eingang zum Wohngebiet, die anderen liegen auf einer Fäche, die von einer Ringstraße umgeben ist. Nach Angaben des Internetportals aktuelle-grundstueckspreise.de beträgt der durchschnittliche Kaufpreis für Grundstücke in Stormarn aktuell bei 390 Euro. Im Vergleich mit anderen Stormarner Kommunen liegt Lütjensee damit teils im Mittelfeld und teils im gehobenen Preissegment. Die Verkehrsanbindung erfolgt über den Oetjendorfer Weg. Über einen Fußweg gelangen die Bewohner direkt zum Dornredder.
Mit dem Verkauf der Grundstücke will die Gemeinde Einnahmen von fast 4.9 Millionen Euro erzielen. Der Gewinn ist bereits fest eingeplant. Zuletzt hat Lütjensee viel Geld in die Infrastruktur gesteckt. Röttinger sagt: „In den letzten Jahren haben wir etwa zehn Millionen Euro in den Bau und Ausbau von Krippen, Kitas und Schulen investiert.“ Bei der Vermarktung der Grundstücke rechnet der Bürgermeister mit einer längeren Zeitspanne als noch vor ein paar Jahren üblich. Ein Grund seien die gestiegenen Baukosten. „Ich gehe aber nicht davon aus, dass es schwierig wird“, meint er. Wegen der Vorgaben aus dem Regionalplan habe Lütjensee ohnehin nicht mehr viel Spielraum bei der Ausweisung neuer Wohnbaugebiete. Dementsprechend begehrt dürften die Grundstücke sein. Die Einwohnerzahl unterliegt nach Auskunft von Röttiger nur geringen Schwankungen. Sie liege aktuell bei 3352.
Käufer müssen sich darauf einstellen, dass es keine Gasleitungen im Wohnbaugebiet gibt
Die Erschließung erfolgt in zwei Abschnitten: In der ersten Baustufe, die voraussichtlich Mitte Oktober abgeschlossen sein wird, sollen die Grundstücke an die Kanalisation angeschlossen sowie Versorgungsleitungen verlegt und ein Wanderweg erstellt werden. Erdgas ist als Energielieferant ausgeschlossen. Bauleiter Schwarz sagt: „Gasleitungen wird es hier nicht geben.“ Für den Zugang zu Strom und den Breitbandausbau ist der Versorger verantwortlich. Sobald diese Phase abgeschlossen ist, kann mit dem Hochbau begonnen werden.
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An der Erschließungsstraße sind Parkstreifen vorgesehen, pro Grundstück müssen zwei Garagen oder Stellplätze errichtet werden. Mathias Schwarz sagt: „Sowohl Carports als auch Garagen sollen Gründächer erhalten.“ Die maximale Gebäudehöhe ist auf 8,50 Meter festgesetzt. Alle Häuser werden in offener Bauweise erstellt, sodass ein gewisser Abstand zur Baugrenze und damit anderen Bauten gewahrt bleibt. Sogar der heimische Garten unterliegt strengen Regeln: Die Grundstückseigentümer sind verpflichtet, pro 380 Quadratmeter Fläche jeweils einen heimischen Laubbaum mit einem Stammumfang von 16 bis 18 Zentimetern anzupflanzen.
Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, kann sich bereits auf einer Liste für Kaufinteressenten vormerken lassen. Dazu ist lediglich eine E-Mail an Tore Sternberg, den Vorsitzenden des Finanzausschusses, unter finanzausschuss@luetjensee.de erforderlich. Dadurch entfällt jedoch nicht das Ausfüllen des Bewerberbogens.