Bargteheide. Welcher Komfort geboten wird und wie die Stadt Bargteheide nach anfänglichen Protesten für ein friedliches Miteinander sorgen will.

Nach anfänglichen Eltern-Protesten gegen die Einrichtung einer Notunterkunft für Geflüchtete an der Waldorfschule in Bargteheide, hat sich die Situation deutlich entspannt. „Die Schüler planen jetzt sogar ein Begrüßungsprogramm für die ersten Bewohner, das ist ein positives Zeichen für eine gute Nachbarschaft“, sagte Bürgermeisterin Gabriele Hettwer bei einer ersten Begehung des Quartiers für bis zu 56 Schutzsuchende. Die Einfriedung mit einem Zaun, ein Unterkunftsmanager und die Verlegung des Zugangs von der Alten Landstraße aus sollen für ein friedliches Miteinander sorgen.

Quartier besteht aus 40 Containern für 14 Wohneinheiten

In nur acht Monaten hat die Stadt zwei zweigeschossige Riegel aus 40 Containern errichten lassen. Die Anlage mit 14 Wohneinheiten und jeweils drei Schlafräumen schlägt mit rund 1,53 Millionen Euro zu Buche, von denen die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) 800.000 Euro übernimmt. Jeweils zweieinhalb Container bilden eine 39 Quadratmeter große Wohnung, die werkseitig bereits mit einer vorinstallierten Küchenzeile sowie einem Badmodul ausgestattet ist.

Die Notunterkunft (M.) grenzt unmittelbar an den Neubau der Waldorfschule (l.) an.
Die Notunterkunft (M.) grenzt unmittelbar an den Neubau der Waldorfschule (l.) an. © HA | Manfred Giese

„Es sind wertige Container, deren Nutzungsdauer auf mindestens 30 Jahre ausgelegt ist“, sagt Projektleiterin Katja Liebehentschel. Für etwas mehr Komfort als in solcherart Unterkünften üblich, sollen farbige statt grauer Fußbodenbeläge, eine Infrarot-Deckenheizung und ein begrünter Innenhof mit Spielplatz sorgen, ergänzt ihr Kollege Dirk Wilke.

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Mit dem Containerkomplex sind insgesamt 577 Quadratmeter Wohnfläche entstanden. Hinzu kommen 40 Quadratmeter für Funktionsräume, zu denen zwei Büros sowie ein Wasch- und Trockenraum gehören. Sollte die Zahl der Zuweisungen durch den Kreis doch höher ausfallen, könnte die Belegung der Wohneinheiten noch erhöht werden. Vorgesehen sind eigentlich vier Personen, im Ernstfall könnten es aber bis zu sechs sein.

Um für diesen gewappnet zu sein, hatte die Stadt Ende Mai das Hotel Papendoor gekauft. Die vom Vorbesitzer aufgegebene Herberge würde bis zu weiteren 40 Menschen Platz bieten. Auf alle Fälle soll verhindert werden, dass noch einmal eine Sporthalle der Stadt in eine Notunterkunft umgewandelt werden muss, hat die Bürgermeisterin noch einmal betont.