Ahrensburg. Ahrensburg berät über Kauf von im Boden versenkbarer Blockade. Anwohner beurteilen den Vorstoß vollkommen unterschiedlich.

Ein elektronisch versenkbarer Poller soll die notorischen Falschparker aus der Fußgängerzone Manhagener Allee in Ahrensburg vertreiben. Rund 45.000 Euro würde die Installation laut Stadtverwaltung kosten. Hinzu kämen jährlich etwa 3000 Euro Strom- und Wartungskosten. Über die Anschaffung beraten die Kommunalpolitiker im Bau- und Planungsausschuss am Mittwoch, 5. Juni. Die öffentliche Sitzung beginnt um 19 Uhr im Peter-Rantzau-Haus (Manfred-Samusch-Straße 9).

Seit Jahren biegen tagtäglich Autofahrer in die Fußgängerzone ein, die von der Einmündung Neue Straße (Höhe Wein Ahrens und Rantzau-Apotheke) bis zum Fußgängertunnel unter der Bahn reicht. Dabei ist der Autoverkehr in dem etwa 100 Meter langen Abschnitt verboten. Lediglich in der Zeit von 6 bis 10 Uhr dürfen dort Lieferfahrzeuge unterwegs sein, um die Geschäfte am Straßenrand mit Ware zu versorgen.

Ahrensburg: Poller für 45.000 Euro soll Falschparker stoppen

Weil es regelmäßig Beschwerden von Bürgern über die unerlaubt abgestellten Autos und gefährliche Situationen für Fußgänger und Radfahrer gab, setzte die SPD das Thema auf die Tagesordnung. Die Machbarkeitsüberprüfung im Rathaus fiel positiv aus. Die Einfahrt in die Fußgängerzone könnte durch zwei Pflanzkübel so weit verengt werden, dass ein hydraulischer Poller in der Mitte reichen würde.

Auch interessant

Die mindestens 80 Zentimeter hohe Blockade soll per Fernbedienung und Schließzylinder gesteuert werden können und für den reibungslosen Betrieb im Winter beheizt sein. Per Zeitschaltung würde er für den Lieferverkehr zwischen 6 und 10 Uhr automatisch im Boden versinken. Zur Stromversorgung müsste ein separater Anschluss mit Zähler gelegt werden.

Poller für 45.000 Euro: Einige Anwohner finden es gut, andere kündigen Widerstand an

Eine Umfrage unter den Anliegern ergab sowohl positive als auch negative Rückmeldungen. Auf der einen Seite wurde „ausdrückliche“ und „vollumfängliche“ Unterstützung für die Verkehrsberuhigung zugesichert. Andere Eigentümer sprechen von „Geschäftsschädigung“, kritisieren die hohen Kosten, befürchten Probleme für Rettungsdienst und Anwohner und kündigten „massiven Widerstand“ an. Besser sichtbare Markierungen, Blumenkübel und mehr Kontrollen seien ausreichend, um die Situation zu entschärfen.

Seit Jahren verteilen die städtischen Mitarbeiter auch an die Falschparker in der Manhagener Allee Strafzettel. Schon im Jahr 2018 wurde fast 250 Verstöße geahndet. Rund 7400 Euro Bußgeld flossen so in die Stadtkasse.