Bad Oldesloe. Das Geldinstitut feiert 200-jähriges Bestehen. Und will an der Bestandsgarantie für alle 34 Standorte bis 2030 auch nicht rütteln.

Mit einem großen Festakt auf Gut Hasselburg bei Altenkrempe feiert die Sparkasse Holstein am Donnerstag, 30. Mai, ihr 200-jähriges Bestehen. Erwartet werden 350 geladene Gäste, darunter Ministerpräsident Daniel Günther, Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (beide CDU) sowie die Landräte Henning Görtz (Stormarn) und Timo Gaarz (Ostholstein). Pünktlich zum Jubiläum überstieg die Bilanzsumme des Geldhauses erstmals in seiner Geschichte die Grenze von 9 Milliarden Euro. Damit steht es in der ersten Reihe der großen Sparkassen im Norden. „Im Vorjahr konnten wir trotz herausfordernder wirtschaftlicher Bedingungen und einem anspruchsvollen Marktumfeld unsere Position erfolgreich festigen und ausbauen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Thomas Piehl.

Sparkasse Holstein: Lage des Geschäftsgebiets im HanseBelt wurde zum Glücksfall

Einen wesentlichen Grund für das kontinuierliche Wachstum in der zurückliegenden Dekade sieht Piehl in der Lage des Geschäftsgebiets im HanseBelt. Die Wirtschaftsachse Hamburg–Kopenhagen sei schließlich eine der prosperierendsten und lebenswertesten Regionen in ganz Deutschland. Oder, wie die Wirtschaftslenker im HanseBelt gern sagen: „Wir haben hier alles zum Glück.“

Deshalb verwundert es kaum, dass das Kundengeschäftsvolumen zwischen 2018 und 2023 um beeindruckende 44 Prozent zugelegt hat. So stiegen die Kundenkredite von 5,30 auf 7,26 Milliarden Euro, die Kundeneinlagen von 4,62 auf 6,82 Milliarden Euro und das Wertpapiervolumen von 1,16 auf 1,93 Milliarden Euro. Unterm Strich stand im Vorjahr ein Bilanzgewinn von 17,1 Millionen Euro.

Jubiläum Sparkasse Holstein: Ausgangspunkt war 1824 die Oldesloer Sparcasse

Seinen Anfang nimmt die Erfolgsgeschichte am 1. Mai 1824. An diesem Tag startet die Oldesloer Sparcasse ihren Geschäftsbetrieb. Ihrem Beispiel folgen noch im selben Jahr zwei weitere Sparkassen: am 1. September die Private Spar- und Leihkasse in Oldenburg und am 27. November die Neustädter Spar- und Leihkasse. Die Intention aller drei Geldinstitute: Es auch Bürgern mit geringem Einkommen ermöglichen, kleine Beiträge zu sparen.

1902 gründet die damalige Oldenburger Landesbank eine Filiale in Eutin und baut dort die heutige Hauptstelle. Später wird das Geschäftsgebiet als Oldenburg-Lübecker Landesbank mit Landessparkasse auf die Region von Stockelsdorf im Süden und bis auf die Insel Fehmarn im Norden ausgebaut. Hieraus entsteht später die Kreissparkasse Eutin.

Sparkasse Holstein: 1937 gehörte die erste Filiale plötzlich zu Hamburg

Die Kreissparkasse Stormarn taucht namentlich das erste Mal in Wandsbek auf. Dort wird am 2. Januar 1913 eine Filiale eröffnet. Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 liegt diese aber plötzlich nicht mehr in Schleswig-Holstein, sondern in Hamburg. Im Zuge einer umfassenden Neuordnung des Großraums der Hansestadt sind viele bis dato eigenständige Kommunen eingemeindet worden.

Als es 1970 zu einer weiteren Gebietsreform in Schleswig-Holstein kommt, werden die früheren Kreise Eutin und Oldenburg im Norden zum neuen Kreis Ostholstein. In der Folge fusionieren auch die beiden dort ansässigen Kreissparkassen. Im Süden entsteht derweil Norderstedt als Stadt im Kreis Segeberg, zu der fortan auch ehemalige Stormarner und Pinneberger Gemeinden gehören.

2006 erfolgte die Fusion mit der Sparkasse Ostholstein

In der Region sind seitdem vier verschiedene Sparkassen aktiv, darunter die Kreissparkasse Stormarn. Die heutige Sparkasse Holstein entsteht schließlich am 1. Januar 2006. Vorangegangen ist die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages am 21. Juni 2004 mit dem Ziel, die Sparkasse Ostholstein mit der Sparkasse Stormarn zusammenzuführen.

Heute gehören zur Sparkasse Holstein außerdem die 2002 als SEG gegründete S-Immobiliengesellschaft Holstein, die 2014 gegründeten Stiftungen der Sparkasse Holstein sowie die 2021 mit zwei anderen Sparkassen gegründete S-International Schleswig-Holstein GmbH & Co. KG.

250.000 Privat-, Immobilien- und Mittelstandskunden

„Gemeinsam mit diesen Töchtern bieten wir 1000 Holsteinerinnen und Holsteinern attraktive und sichere Arbeitsplätze in einer Region, in der andere gern Urlaub machen“, so Vorstandschef Piehl. Diese Mitarbeiter bieten rund 250.000 Privat- und Immobilienkunden sowie dem Mittelstand ein umfangreiches und verlässliches Leistungsspektrum.

Bei der Grundsteinlegung für die Lottbek Arkaden im November 2023 in Ammersbek (v. l.): Michael Ringelhann (Vorstandsmitglied Sparkasse Holstein), Markus Habermann (Geschäftsführer SIG Holstein), Bürgermeister Horst Ansén und Michael Groß (Geschäftsführer Aug. Prien Bauunternehmung) versenken die Zeitkapsel.
Bei der Grundsteinlegung für die Lottbek Arkaden im November 2023 in Ammersbek (v. l.): Michael Ringelhann (Vorstandsmitglied Sparkasse Holstein), Markus Habermann (Geschäftsführer SIG Holstein), Bürgermeister Horst Ansén und Michael Groß (Geschäftsführer Aug. Prien Bauunternehmung) versenken die Zeitkapsel. © Harald Klix | Harald Klix

Dreh- und Angelpunkt seien dabei die 34 personenbesetzten Filialen von Hamburg bis Fehmarn, für die es bis 2030 eine Standortgarantie gebe. „Unsere Kundinnen und Kunden sollen ihren Zugangsweg zu uns auch künftig individuell wählen können“, betont Piehl. Entweder über die mehrfach ausgezeichnete Sparkassen-App als Internetfiliale, den stationären SB-Service oder eben die persönliche Beratung in den Filialen. Dabei seien alle Kanäle miteinander vernetzt. „Das ist die moderne Interpretation der Sparkassen-Idee, die heute noch so aktuell ist wie damals“, sagt der Vorstandschef.

Sparkasse Holstein: Nächste Neueröffnung in Ammersbek geplant

Mit einem ambitionierten Investitionsprogramm werden weitere deutliche Impulse für die Zukunft der Standorte gesetzt. So will die Sparkasse Holstein 2024 und in den nächsten vier Jahren insgesamt 108 Millionen Euro investieren. Der aufwendige Umbau der Hauptstelle in Bad Oldesloe ist bereits Ende Februar abgeschlossen worden. Die nächste Neueröffnung ist für das Frühjahr 2025 in Ammersbek geplant.

So soll das hochwertige Wohn- und Geschäftshaus am U-Bahnhof Hoisbüttel in Ammersbek einmal aussehen.
So soll das hochwertige Wohn- und Geschäftshaus am U-Bahnhof Hoisbüttel in Ammersbek einmal aussehen. © Niclas Brand/studiobrand.3dvisuals | Niclas Brand/studiobrand.3dvisuals

„In Ammersbek übernehmen wir in vielerlei Hinsicht Verantwortung“, sagt Piehl. Es werde nämlich nicht nur in einen Standort investiert, der über viele Jahre brachlag und ortsbildprägend ist. Zudem würden in den Lottbek Arkaden 49 Wohnungen und acht Gewerbeeinheiten für den Einzelhandel entstehen, durch die Nähe zur U-Bahn-Haltestelle Hoisbüttel optimal verknüpft mit dem Hamburger Verkehrsverbund.

Auch interessant

Sparkasse Holstein schafft zeitgemäße Umgebung für Kundinnen und Kunden

Mit Fertigstellung der Arkaden wird dann die Sparkassen-Filiale Ammersbek vom Nachbargebäude in den Neubau umziehen. Darüber hinaus sind allein im laufenden Jahr Investitionen in sechs weitere Standorte geplant. „Das zeugt nicht nur von unserem Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit der Sparkasse Holstein, sondern auch von unserem Engagement für die Stärkung der lokalen Gemeinschaft“, erklärt Thomas Piehl.

Mit der Modernisierung der Standorte werde eine zeitgemäße Umgebung für Kundinnen und Kunden geschaffen, ein aktiver Beitrag für das Wirtschaftswachstum in der Region geleistet und den Mitarbeitenden zugleich innovative und attraktive Arbeitsplätze vor Ort geboten.