Reinbek. Die Stadtverordneten entscheiden über das Erweiterungsprojekt der evangelischen Kirchengemeinde Reinbek-Mitte. Was geplant ist.
Mit der Finanzierung beschäftigt sich die Kirchengemeinde Reinbek-Mitte schon seit dreieinhalb Jahren, jetzt sollen auch die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden: Die evangelische Gemeinde will auf ihrem Grundstück hinter der Maria-Magdalenen-Kirche an der Kirchenallee in Reinbek den alten Gemeindesaal abreißen, um dort den Kindergarten neu und größer bauen zu können. Die Kirchengemeinde plant die neue Kita für eine zusätzliche Krippengruppe für Kinder unter drei Jahren sowie eine Familiengruppe mit 15 Kindern, von denen fünf jünger als drei Jahre sein dürfen.
Zuerst soll für den neuen, barrierefreien Gemeindesaal zwischen Kirche und altem Pastorat jedoch ein neues Gebäude errichtet werden. Insgesamt will die Kirche dort um die fünf Millionen Euro investieren. Dafür muss der Bebauungsplan, die Rechtsgrundlage, geändert werden. Damit befassen sich am Donnerstag, 23. Mai, die Reinbeker Stadtverordneten. Bürgervorsteherin Brigitte Bortz (CDU) geht davon aus, dass der Beschluss an dem Abend gefasst wird.
Reinbek: Ein weiterer Schritt Richtung Gemeindesaal und neuer Kita
Denn nicht nur die Mitglieder der Kirchengemeinde warten sehnsüchtig auf den neuen B-Plan: „Wir brauchen dringend neue Krippen- und Kitaplätze“, erklärt Bortz. „Jedes Jahr gehen einige Reinbeker Familien bei der Vergabe leer aus.“ Das Problem werde künftig noch verschärft, wenn die Kirchengemeinde Wohltorf ihren Kindergarten neu gebaut hat, sagt Bortz. Denn diese will sich verkleinern: Noch bucht Reinbek dort Betreuungsplätze für den Stadtteil Krabbenkamp hinzu. Aktuell fehlen in Reinbek 20 Kita- und fünf Krippenplätze. 93 Kinder werden außerhalb Reinbeks betreut.
Für das neue Bauwerk an der Kirchenallee in Reinbek müssen auch einige Bäume weichen, auch dies ist Bestandteil des neuen B-Plans. „Einige der alten Bäume können wir aber auch erhalten“, sagt Dietrich Jenner, der sich gemeinsam mit Pastor Ralf Meyer-Hansen um das Fundraising kümmert. „Wir wollen den Charakter des Geländes möglichst erhalten.“
Architekt stellt aktualisierte Pläne am 26. Mai vor
Ob Adventsbasar, Repair-Café oder Goldene Konfirmation: Die Anforderungen an den Saal sind vielfältig. Der Entwurf des Architekten Gerd Mevius setzt auf einen hellen, teilbaren Saal sowie ein barrierefreies Raumprogramm samt Gemeindebüro, einen vielseitig nutzbaren Gruppenraum, eine großzügige Küche, Sanitäranlagen sowie Räume für die Bewirtschaftung des Gebäudes.
Wer sich für die aktualisierten Pläne interessiert, ist herzlich eingeladen, am Sonntag, 26. Mai, um 11 Uhr im alten Gemeindehaus (Kirchenallee 1) vorbeizuschauen: Dann will Gerd Mevius das Projekt auf Basis des neuen Bebauungsplans vorstellen.
Nach der ersten Kalkulation musste die Gemeinde nur 500.000 Euro aufbringen
„Dann werden wir uns sicherlich noch einmal Gedanken um die aktuellen Kosten machen müssen“, sagt Dietrich Jenner. Die erste Kalkulation, nach der die Gemeinde 500.000 Euro aufbringen müsste, wurde vor der Corona-Pandemie und vor dem Angriff auf die Ukraine berechnet. Seitdem sind die Baukosten erheblich gestiegen und steigen weiter.
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Die Kosten für das Gesamtprojekt waren bisher mit 4,6 Millionen Euro kalkuliert worden. Der größte Teil entfiel mit etwa 2,7 Millionen Euro auf den Neubau der Kita, deren Kosten größtenteils von Stadt und Land getragen werden. Weitere 1,2 Millionen Euro waren für den Bau des neuen Saals und 700.000 Euro für Umbau und Renovierung des alten Pastorats veranschlagt worden, in dem Wohnungen entstehen sollen. „Diese Kalkulation muss revidiert werden“, sagt Meyer-Hansen.
„Aber wir haben bereits knapp 200.000 Euro an Spenden für unser Projekt, für die Zukunft unserer Gemeinde einwerben können“, erklärt Dietrich Jenner stolz. „Von Zwei-Euro-Spenden kleiner Kinder bis zu Summen von 40.000 Euro war alles dabei.“ Und Pastor Ralf Meyer-Hansen fügt hinzu: „Deshalb sind wir guter Dinge. Wir werden auch noch mehr Spenden sammeln können.“
Der neue Saal könnte schon in zwei Jahren fertig sein
Nach einem Beschluss für den Bebauungsplan könnte die Kirchengemeinde schon bald loslegen, sagt der Pastor: „Wir sind mit unseren Planungen und Vorbereitungen schon weit vorangeschritten. Auch mit der Kita könnten wir schnell vorankommen.“ Er hofft darauf, dass der Neubau schon in zwei Jahren fertig sein könnte, räumt aber ein: „Ich will mich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.“
Schließlich seien auch die Baufirmen nicht mehr so schnell zu bekommen. Und Voraussetzung sei immer, dass die Politik den Plänen zustimme. Die Sitzung am Donnerstag, 23. Mai, im Rathaus (Hamburger Straße 5-7) beginnt um 19.30 Uhr.