Bad Oldesloe. Sparkasse Holstein investiert 1,4 Millionen Euro in Sicherheitssysteme. Bestes Ergebnis aller Zeiten zum 200-jährigen Bestehen.

Ostkreuz Center in Oststeinbek, die SB-Filialen im Reinbeker Stadtteil Neuschönningstedt und in Lütjensee: In diesen drei Stormarner Standorten der Sparkasse Holstein haben Kriminelle in den vergangenen Jahren Geldautomaten gesprengt. Künftig haben es die Täter deutlich schwerer, Beute zu machen. Denn das Geldinstitut hat 1,4 Millionen Euro in moderne Sicherheitstechnik investiert: Flächendeckend wurden Anlagen zur Vernebelung und zur Einfärbung von Banknoten eingebaut.

Insgesamt sollen in den kommenden fünf Jahren 108 Millionen Euro in die Standorte investiert werden, wie der Vorstand bei der Vorstellung des Jahresergebnisses 2023 bekanntgab. Nach einer umfassenden Renovierung für 5,7 Millionen Euro konnte im Vormonat die Hauptstelle Bad Oldesloe wiedereröffnet werden. Die Lottbek-Arkaden in Ammersbek sollen im Frühjahr 2025 fertig sein. In das Wohn- und Geschäftshaus, das voraussichtlich rund 30 Millionern Euro kostet, zieht auch die dortige Filiale um.

Sparkasse Holstein: Farbe macht Banknoten unbrauchbar

Außerdem seien noch in diesem Jahr sechs weitere Standorte auf der Modernisierungsliste. Für die 34 mit Mitarbeitern besetzten Filialen der Sparkasse Holstein gibt es eine Bestandsgarantie bis 2030. Im Kreis Stormarn sind es elf: in Ahrensburg, Ammersbek, Bad Oldesloe, Bargteheide, Barsbüttel, Glinde, Großhansdorf, Reinbek, Reinfeld, Tangstedt und Trittau. Im Kreis Ostholstein gibt es 14 Filialen, in Hamburg sieben und in Norderstedt (Kreis Segeberg) zwei. Hinzu kommen 45 Selbstbedienungs-Center. Als „Dreh- und Angelpunkt“ hätten die Filialen weiterhin eine große Bedeutung.

Der Vorstand der vor 200 Jahren gegründeten Sparkasse Holstein marschiert zuversichtlich ins Jubiläumsjahr (v. l.): Thomas Bothe, Thomas Piehl, Silke Boldt und Michael Ringelhann.
Der Vorstand der vor 200 Jahren gegründeten Sparkasse Holstein marschiert zuversichtlich ins Jubiläumsjahr (v. l.): Thomas Bothe, Thomas Piehl, Silke Boldt und Michael Ringelhann. © Sparkasse Holstein | Björn Lüth

Der Vorstandsvorsitzende Thomas Piehl, der den Posten im Oktober 2018 übernommen hatte, erläuterte, dass die Sparkasse Holstein in den vergangenen zehn Jahren durchgängig gewachsen sei. Dabei habe die Dynamik zugenommen: Von 2018 bis 2023 stieg das Kundengeschäftsvolumen um 45 Prozent. Und die Bilanzsumme lag im Vorjahr mit 9,24 Milliarden Euro erstmals über der Neun-Milliarden-Grenze. Damit wurde die Position als größte Sparkasse in Schleswig-Holstein ausgebaut.

Zahl der privaten Girokonten erreicht Grenze von 200.000

Die „Drehscheibe der Kundenbeziehung“, das private Girokonto, hat weiter Fahrt aufgenommen. Seit der Einführung der „moingiro!“-Varianten im Jahr 2020 ist die Zahl netto um mehr als 17.000 gestiegen. Allein im Vorjahr kamen brutto 14.430 neue Konten hinzu, was bei Abzug der Kündigungen netto zu einer Steigerung um 6545 geführt hat. Weil sich der Kurs aktuell fortsetzt, dürfte im Jubiläumsjahr 2024 die Marke von 200.000 Privatgirokonten geknackt werden.

Im Jahr 1824 wurden als älteste Rechtsvorgänger die Oldesloer Sparcasse, die private Spar- und Leihkasse in Oldenburg und die Neustädter Spar- und Leihkasse gegründet. Von Mai bis November wird es zum 200. Geburtstag etliche Veranstaltungen geben.

Mehr zum Thema

Gleichzeitig steht der weitere Ausbau der digitalen Kanäle an, mit denen die Internet-Filiale zu erreichen ist. Mittlerweile nutzen rund 79.000 Kunden die App. Ein Jahr zuvor waren es mehr als 65.000.

Das Ergebnis vor Steuern hat sich mehr als verdoppelt

Nicht nur die Bilanzsumme, sondern auch das Ergebnis vor Steuern hat sich sprunghaft verbessert auf 161,8 Millionen Euro nach zuvor 80 und 63 Millionen. Dies ist passend zum Start ins Jubiläumsjahr das „historisch beste Ergebnis“. Der Bilanzgewinn wird 17,1 Millionen Euro betragen.

An dem Erfolg partizipiert auch das Geschäftsgebiet, das von Hamburg-Bergedorf im Süden durch die Kreise Stormarn und Ostholstein bis zur Ostseeinsel Fehmarn reicht. Mit Sponsoring, Spenden und über 18 Stiftungen kamen 8,32 Millionen Euro für die Region zusammen (Vorjahr 8,25 Millionen). Größte Förderbereiche waren dabei Bildung, Soziales und Kultur.

Mitarbeiter kommen im Schnitt auf 15 Gehälter

Die Zahl der Mitarbeitenden in der Gruppe – einschließlich Stiftungen, S-Immobiliengesellschaft und S-International Schleswig-Holstein – ist von 993 auf 1008 gestiegen. Darunter sind 63 Auszubildende. Zukünftig soll eine steigende Azubi-Quote helfen, die demografischen Herausforderungen durch die zu erwartende Rentenwelle zu managen. Dank der erfolgsabhängigen Vergütung gebe es im Schnitt 15 Gehälter. Hinzu kämen weitere Angebote wie Jobrad und Jobticket.

Eingefärbte Banknoten sind nach Geldautomatensprengungen unbrauchbar.
Eingefärbte Banknoten sind nach Geldautomatensprengungen unbrauchbar. © DPA Images | Oliver Berg

Das Geldinstitut hat auch die Selbstverpflichtung deutscher Sparkassen für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften unterzeichnet. Ein Ziel ist es, den CO2-Fußabdruck jährlich um mindestens fünf Prozent zu senken und bis spätestens 2035 im eigenen Geschäftsbetrieb CO2-neutral zu sein. In einem jährlichen Nachhaltigkeitskompass gab‘s jüngst die Auszeichnung „Nachhaltigste Sparkassen 2023“, da die Holsteiner zu den besten zehn Prozent in dem Vergleich gehörten.

Allein die Modernisierung des Gebäudes in Bad Oldesloe soll zu einer Energieeinsparung von 100.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr führen. Darüber hinaus wird die Flotte auf E-Mobilität umgestellt: 28 vollelektrische Fahrzeuge nutzen bereits die 20 E-Ladesäulen in Bad Oldesloe, die von der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach mitversorgt werden.