Bad Oldesloe. In Stormarn gibt es sieben Konzerte und neuen Spielort. Wo Familien auf ihre Kosten kommen und Porträtkünstlerin Asya Fateyeva auftritt.
Musik berührt, beflügelt und beseelt: Die 39. Auflage des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) vom 6. Juli bis 1. September bietet ein innovatives Programm, das eine große Vielfalt musikalischer Richtungen und Ausdrucksmöglichkeiten abbildet und einem breiten Publikum zugänglich macht. In diesem Jahr liegt der thematische Schwerpunkt des Festivals auf der musikalischen Tradition Venedigs. Für das Künstlerporträt fiel die Wahl auf die 1990 auf der Krim geborene Saxofonistin Asya Fateyeva. Sie gehört zu den Künstlern, die das Publikum bei den sieben in Stormarn geplanten Konzerten live erleben kann.
Zwei davon richten sich insbesondere an Familien mit Kindern. Großen Spaß für Groß und Klein verspricht die rasante Show der Body Rhythm Factory im Marstall Ahrensburg (Lübecker Straße 8) am Sonntag, 25. August (11 Uhr). Peter Stavrum und Rune Thorsteinsson bringen Instrumente, aber auch ihre Körper sowie Alltagsgegenstände zum Klingen. Mit viel Humor und Slapstick-Elementen erleichtern sie ihren Zuhörern den Zugang zu unterschiedlichen Klangwelten. Die Interaktion mit dem Publikum ist Bestandteil des Programms, Mitmachen ist jederzeit erlaubt. Das Familienkonzert eignet sich für Besucher ab fünf Jahren. Erwachsene zahlen 14 Euro Eintritt, Kinder die Hälfte.
SHMF-Vorverkauf startet: Irische Klänge beim Open Air im Schlosspark
Eine musikalische Reise in die Seele Irlands, das verspricht der Auftritt des ausschließlich weiblich besetzten Folk-Ensembles Líadan. Am Montag, 29. Juli (19.30 Uhr), erleben die Besucher des Open-Air-Konzerts im Schlosspark Ahrensburg (Lübecker Straße 1) „Celtic ladies on a mission“. Den sechs Musikerinnen liegen die traditionellen Lieder und Tunes ihrer Heimat besonders am Herzen, die sie teils mit mehrstimmigem Gesang und Akkordeon, Fiddle, Whistles und Harfe hingebungsvoll und authentisch zu Gehör bringen. Karten kosten 29/39 Euro.
Und noch ein Familienkonzert und zugleich eine Premiere für das Kultur- und Bildungszentrum KuB in Bad Oldesloe (Beer-Yaacov-Weg 1), das zum ersten Mal als SHMF-Spielort mit von der Partie ist. Am Dienstag, 16. Juli, um 16 Uhr nehmen die vier Saxofonisten vom Ardemus Quartet mit ihrem Programm „Die große Pinguin- und Bananenshow“ alle Zuschauer ab fünf Jahren mit auf ein tierisches Abenteuer an den Südpol. Dort leben die letzten vier Pinguine, die nur Bananen essen. Weil der letzte Bananenbaum verblüht ist, machen sich die vier tollpatschigen Vögel zur Musik von Claude Debussy, George Gershwin und Toek Numan auf die Reise zu einem Bananenstand auf dem Amsterdamer Markt. Bei diesem Auftritt präsentiert das preisgekrönte Quartett neben seinem musikalischen auch sein schauspielerisches Können. Karten gibt‘s für 14 Euro, Kinder sind mit sieben Euro dabei.
Im frühen 17. Jahrhundert konnten sich in Venedig die Künstler frei entfalten
Am Donnerstag, 15. August (19.30 Uhr), steht die Oldesloer Peter-Paul-Kirche (Kirchberg 4) ganz im Zeichen des Venedig des frühen 17. Jahrhunderts. Es war eine Zeit des Aufbruchs, in der Komponistenkarrieren nicht mehr an Kirchenämter geknüpft waren. Die Komponistin Barbara Strozzi stammte aus Venedig und gehörte zu den führenden Köpfen dieser neuen Künstlergeneration: Mezzosopranistin Laila Salome Fischer, Magnus Mehl am Jazzsaxofon und das Ensemble Il Giratempo präsentieren Werke von Strozzi, Claudio Monteverdi, Giulio Caccini und weiteren Komponisten und beweisen, dass diese Barockmusik zu Recht das Prädikat „zeitlos“ verdient.
Zu dieser Veranstaltung gibt es ein Programmheft. Ein Gutschein dafür kann beim Kauf der Eintrittskarte (von 39 bis zehn Euro) für drei Euro hinzugebucht und vor Ort eingelöst werden.
Am Sonnabend, 27. Juli (19.30 Uhr), sind die CelloFellos im Kleinen Theater Bargteheide (Hamburger Straße 3) zu Gast. Die Cellisten Leonard Disselhorst und Bryan Cheng überwinden in ihrem Programm „Global Grooves“ die Grenzen traditioneller klassischer Literatur und spannen den Bogen von rumänischen Volkstänzen über Ragtime und Swing bis hin zu zeitgenössischem Pop und fantasievollen Eigenkompositionen. Die Preise für Karten betragen zwischen 29 und 16 Euro.
Die Porträtkünstlerin des diesjährigen SHMF ist die junge Saxofonistin Asya Fateyeva. Die experimentierfreudige Musikerin lässt ihr Instrument am Sonnabend, 27. Juli (19.30 Uhr), in der Auferstehungskirche Großhansdorf (Alte Landstraße 20) erklingen. Das Thema des Abends lautet „Voller Hoffnung!“ und neben Fateyeva zählen zur Besetzung Luise Enzian an der Barockharfe und der Lautenist Thor-Harald Johnsen.
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Zu hören sind Werke von Caccini, Strozzi, Dowland und Lana del Rey. Dabei beschreitet Fateyeva ungewöhnliche Wege, verknüpft beispielsweise ein Strozzi-Werk mit Del Reys Popsong „Hope is a dangerous thing“. Fateyeva sagt: „Das Programm lädt ein, über die Kraft der Hoffnung nachzudenken. Komponistinnen und Komponisten haben immer versucht, die lebendige Gefühlswelt in Musik zu übersetzen. Während die Gefühle im Laufe der Jahrhunderte gleich geblieben sind, haben sich die Musikinstrumente weiterentwickelt. Hoffen wir also weiter, dass Schönheit die Welt ein wenig besser machen kann!“ Karten für das Konzert sind für 39/33/23/zehn Euro erhältlich.
Im Schloss Reinbek (Schlossstraße 5) gibt am Dienstag, 13. August (19.30 Uhr), Mozart den Ton an. 1772 komponierte Mozart seine ersten Streichquartette, die „Mailänder Quartette“, in Italien. Das aus Treviso stammende VenEthos Ensemble stellt Streichquartette von Baldassare Galuppi, Antonio Vivaldi und anderen Barockmeistern aus der venezianischen Region den selten gespielten Mailänder Quartetten gegenüber. Der Eintritt kostet 39/33 Euro.
Tickets gibt‘s unter shmf.de. Bestellungen sind zudem per E-Mail an bestellung@shmf.de oder Fax 0431/23 70 711 möglich. Am 8. März startet der telefonische Vorverkauf unter der Nummer 0431/23 70 70.