Bargteheide. Bargteheide lädt am 7. September zur siebten Seniorenmesse. Warum die reife Generation eine attraktive Zielgruppe ist.

Der demografische Wandel macht auch vor „Stormarns lebendiger Stadt“, so der markige Werbeslogan von Bargteheide, nicht halt. Lag das Durchschnittsalter der Bewohner zur Jahrtausendwende noch bei 40 Jahren, so betrug es Ende 2022 bereits 45,8 Jahre. Knapp die Hälfte aller rund 16.000 Einwohner ist inzwischen 50 Jahre und älter. Ein Trend, der sich auch in den kommenden Jahren dank einer deutlich gestiegenen Lebenserwartung nicht umkehren wird. Dass die „reifere Generation“ für viele Unternehmen eine attraktive Zielgruppe darstellt, liegt auf der Hand. Um beide zusammenzubringen, organisiert der Runde Tisch Senioren Bargteheide (RTSB) am 7. September in der Zeit von 10 bis 17 Uhr bereits die siebte Seniorenmesse innerhalb der vergangenen 16 Jahre. Damit sie erneut ein Erfolg wird, hat bereits jetzt die Akquise der Aussteller begonnen.

„Zu besten Zeiten hatten wir knapp 40 Firmen und Organisationen im Boot, die ihre Produkte und Dienstleistungen bei uns präsentiert haben“, sagt Tanja Wilke, Sprecherin des RTSB. Dann werde es im Ganztagszentrum (Am Mark 2) aber schnell eng. „Deshalb peilen wir diesmal 35 Aussteller an, das wäre eine gute Zielmarke“, so Wilke.

Großes Netzwerk trägt die Arbeit für Senioren

Als Mitglieder im Netzwerk des Runden Tisches sind der Ring Bargteheider Kaufleute (RBK), die Volkshochschule (VHS), die Freiwillige Feuerwehr, der Seniorenbeirat, die Senioren-Union, die Verkehrswacht Stormarn, der Sozialverband Bargteheide, der ambulante Hospizdienst DaSein, die Firma stb-care, sowie das Pflege- und Beratungszentrum Zwick traditionell schon mal an Bord.

Das Organisationsteam der Seniorenmesse Bargteheide wirbt in der Rathausstraße für die siebte Auflage der beliebten Veranstaltung am 7. September.
Das Organisationsteam der Seniorenmesse Bargteheide wirbt in der Rathausstraße für die siebte Auflage der beliebten Veranstaltung am 7. September. © HA | Lutz Kastendieck

„Idealerweise wollen wir aber ein breites Spektrum von Angeboten versammeln, von A wie Apotheke bis Z wie Zweirad“, erklärt Wilke. So soll es auch dieses Mal wieder vielfältige Informationen zur altersgerechten Mobilität (Fahrrad, Dreirad, E-Scooter) geben, zu Messgeräten für Blutdruck, Gerinnungsfaktor und Zucker, zu Nahrungsergänzungsmitteln, Fitnessangeboten, Reisemöglichkeiten und modischer Kleidung, aber auch zum ehrenamtlichen Engagement, den Pflegediensten und seniorengerechtem Wohnen.

Alt und Jung sollen besser vernetzt werden

„Agieren statt reagieren, lautet unser Motto. In diesem Sinne wollen wir Ideen entwickeln, was das Leben im Alter erleichtern kann, um eine möglichst hohe Lebensqualität zu erhalten und zu sichern“, sagt Mathias Steinbuck, Geschäftsführer der Firma stb-care, die in Stormarn fünf stationäre Pflegeeinrichtungen, einen ambulanten Pflegedienst und eine Pflegeschule betreibt. Er gehört von Beginn an zum Organisationsteam der Messe.

Laut Steinbuck gehe es darum, Jung und Alt besser zu vernetzen: „Deshalb wendet sich die Messe keineswegs nur an Senioren, sondern auch an deren Angehörige.“ Für die junge Generation gebe es zahlreiche Anregungen, was regional angeboten werde, um Eltern und Großeltern im Alltag und bei besonderen Bedarfen zu unterstützen.

Warum ein Notfallordner zur Vorsorge gehört

Dazu gehöre natürlich auch, Ängste abzubauen und wichtige Schritte für den Ernstfall vorzubereiten. Deshalb sind seit vielen Jahren auch Hospize, Bestattungsinstitute und die Friedhofsverwaltung bei der Messe dabei. „Klar, das Thema Tod ist sperrig und nicht so angenehm, sich damit auseinanderzusetzen, letztlich aber doch notwendig“, sagt Tanja Wilke. Da sind Dinge, die geregelt werden müssen, damit Hinterbliebene in Sinne eines Verstorbenen handeln können.

So sollten Testamente, Vollmachten und Patientenverfügungen eigentlich schon lange vor dem Ernstfall aufgesetzt und hinterlegt sein. Nur so können Angehörige ohne Zeitverzug das Notwendige veranlassen und umsetzen. Zur Vorsorge gehört deshalb ebenfalls ein Notfallordner, in dem alle wichtigen Dokumente, Adressen und Telefonnummern gebündelt sind.

Mehrere Fachvorträge runden das Programm ab

„Dazu sind, wie schon bei vergangenen Messen, Vorträge von 15 bis 20 Minuten Länge über den Tag verteilt geplant, in denen Fachleute auf spezielle Fragen eingehen“, berichtet Wilke. Dabei gehe es nicht zuletzt darum, für bestimmte Erfordernisse zu sensibilisieren, die viele nur allzu gern vor sich herschieben würden.

Viele Menschen in der zweiten Hälfte des Lebens würden sich gar nicht wie Senioren fühlen. Dabei könne sich die Lebenssituation nach einem Fahrrad- oder Autounfall, nach Herzinfarkt oder Schlaganfall, oder schon nach einem verhängnisvollen Stolpern mit anschließender Hüftoperation ganz schnell und grundlegend ändern.

Bis zu 800 Besucher hat die Messe schon verzeichnet

Deshalb wurde am Runden Tisch auch schon intensiv darüber diskutiert, ob man aus Marketinggründen den etwas irreführenden Namen der Messe nicht ändern sollte. „Anderenorts heißen solche Veranstaltungen ,Aktiv leben‘ und ,50 +‘. Letztlich hat sich eine Mehrheit jedoch dafür entschieden, beim eingeführten Namen Seniorenmesse zu bleiben, eben weil er gewissermaßen eine Marke darstellt“, so Tanja Wilke.

Trotz zahlreicher, bereits bestehender Angebote vom Turnen und Tanzen über Reisen bis zum Seniorenbeirat sei das Interesse an der Messe ungebrochen. Bis zu 800 Besucher wurden bei den Vorgängern gezählt. „Die technischen Unterstützungssysteme werden stetig verbessert, ständig kommen neue Geräte wie Smartwatches und Smartphones auf den Markt“, sagt Mathias Steinbuck. Da auf dem Laufenden zu bleiben und sich über Anwendungsmöglichkeiten oder die Funktionalität zu informieren, auch das könne und wolle die ehrenamtlich organisierte Messe leisten.

Mehr zum Thema

Wünschen würden sich die Organisatoren, dass sich diesmal auch Firmen beteiligen, die Automobile für Senioren und Menschen mit Behinderung anbieten. „Das würde unser Spektrum um eine attraktive Facette erweitern“, hofft Tanja Wilke. Prinzipiell seien aber alle Aussteller willkommen, Handwerksbetriebe ebenso wie Sicherheitsfirmen, Sanitärausstatter, Reiseveranstalter und Umzugsunternehmen.

Die Standgebühr beträgt 100 Euro pro Tisch (1,20 Meter) für Gewerbetreibende. Vereine hingegen müssen nur einen Kuchen für die Cafeteria spenden, wo die Freiwillige Feuerwehr auch frische Bratwurst vom Grill anbieten wird. Anmeldungen sind ab sofort per Mail an seniorenmesse@rutiseba.de möglich.