Bad Oldesloe. Nachlaufendes Wasser hält Feuerwehr und THW auf Trab. Wie es an der viel befahrenen B75 nun weitergeht.
Die B75 bleibt südlich von Bad Oldesloe bis auf Weiteres gesperrt. Das hat der für den Unterhalt der Bundesstraße zuständige Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) am Freitag mitgeteilt. Es laufe noch immer Wasser nach, so ein Sprecher. Solange das der Fall sei, könne der Zustand der Fahrbahn nicht geprüft werden.
Die B75 war in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 2. und 3. Januar, infolge der anhaltenden, starken Regenfälle der vergangenen Tage in Höhe des Oldesloer Ortsteils Blumendorf überflutet worden. Im Bereich der Kurve stand das Wasser bis zu einen Meter hoch. Seitdem ist die wichtige Nord-Süd-Verbindung gesperrt.
B75 bei Bad Oldesloe bleibt nach Überflutung weiterhin gesperrt
Noch am späten Dienstagabend hatten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) damit begonnen, das Wasser abzupumpen. Weil es weiter regnete und immer mehr Wasser nachlief, mussten die Helfer den Einsatz am frühen Mittwochmorgen nach rund fünf Stunden abbrechen.
Am Donnerstagnachmittag unternahmen die Einsatzkräfte einen neuen Anlauf, nachdem der Regen aufgehört hatte – dieses Mal mit mehr Erfolg. Bis zum Abend waren sowohl die Fahrbahn als auch die nahegelegene, historische Schmiedekate des Gutes Blumendorf, die ebenfalls überflutet worden war, weitgehend trockengelegt.
Einsatzkräfte zogen einen Kamerawagen zur Untersuchung der Rohre hinzu
„Das Wasser begann allerdings unmittelbar wieder, sich aufzustauen“, sagt Olaf Göttsche, Ortsbeauftragter des THW in Bad Oldesloe. Das Technische Hilfswerk sei deshalb mit vier Helfern die ganze Nacht vor Ort geblieben und habe weiter gepumpt. „Am Freitag wurde dann entschieden, einen Kamerawagen hinzuzuziehen, um die Abwasserkanäle zu untersuchen“, sagt Bad Oldesloe Gemeindewehrführer Olaf Klaus.
Von dem Spezialfahrzeug erhofften sich die Einsatzkräfte Erkenntnisse über die Ursache des Rückstaus. Und tatsächlich: „Wie sich herausgestellt hat, hatte sich in einem Siel unter der Straße ein größeres Holzstück verkeilt“, so Klaus. Es sei wahrscheinlich mit dem Regenwasser in den Abfluss gespült worden. „Nachdem es entfernt war, hat sich sofort eine Entlastung bemerkbar gemacht“, so der Gemeindewehrführer.
LBV will Straße freigeben, „sobald es die Verkehrssicherheit erlaubt“
Klaus lobt die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, THW und zuständigen Behörden. Diese sei über den gesamten Einsatz reibungslos verlaufen. Gegen 15.30 Uhr am Freitagnachmittag konnten die Helfer schließlich abrücken. Allein das THW habe bis dahin mehr als 20 Millionen Liter Wasser abgepumpt, so der Ortsbeauftragte Göttsche. Nun sei der LBV am Zug. Dieser kündigte an, die Bundesstraße wieder freizugeben, „sobald es die Verkehrssicherheit erlaubt“.
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Wann das der Fall ist, ist derzeit noch unklar. Der Radweg an der B75 wurde unterspült, es besteht die Sorge, dass das auch bei der Fahrbahn der Fall ist. Außerdem ist der Boden unter der Straße nach wie vor extrem aufgeweicht. Vorerst gilt für Autofahrer weiterhin die Umleitung über die A21.
Brücke bei Nütschau wurde unterspült und muss erneuert werden
Noch keine Informationen gibt es auch zu den Schäden, die das Wasser an der denkmalgeschützten Schmiedekate angerichtet hat. In dem um das Jahr 1800 errichteten Fachwerkhaus, das zur Gutsverwaltung Blumendorf gehört, befindet sich eine Wohnung. Der Bewohner ist derzeit in einer Notunterkunft untergebracht.
Nach dem Ende der Regenfälle wird unterdessen auch andernorts in Stormarn deutlich, welche Schäden das Wasser angerichtet hat. Besonders betroffen ist der Raum Bad Oldesloe. Zwischen der A21-Anschlussstelle Bad Oldesloe-Nord und dem Travenbrücker Ortsteil Nütschau wurde laut LBV eine Brücke der K64 unterspült. Die Kreisstraße ist vorläufig gesperrt worden. Die Schäden an der Brücke seien so schwer, dass das Bauwerk erneuert werden müsse. Eine Umleitungsstrecke sei derzeit noch in Abstimmung.