Großhansdorf. Waldgemeinde verliert Standort im Zentrum. Bislang bot Weinhandlung einen Postservice an. Warum damit nun Schluss ist.
Großhansdorf verliert seine Poststelle im Ortszentrum. Elf Jahre lang hat Torsten Brunner in seiner Weinhandlung „Weinfass No. 1“ am Eilbergweg einen Brief- und Paketservice angeboten. Zum Jahresende 2023 habe er seinen Vertrag mit der Post gekündigt, teilte das Unternehmen nun mit.
Bei dem Standort handele es sich um eine sogenannte Postpartnerfiliale, erklärt Jens-Uwe Hogardt, Sprecher der DHL-Group. Solche werden nicht von der Post selbst betrieben, sondern von Einzelhändlern, die dazu eine Vereinbarung mit dem Konzern schließen. Oft handelt es sich um Kiosks oder Supermärkte, die den Service anbieten. Es sei die Entscheidung Brunners gewesen, die Zusammenarbeit zu beenden.
Betreiber kündigt: Großhansdorf verliert Postfiliale im Zentrum
Auf Anfrage unserer Redaktion begründet der Unternehmer den Schritt mit einem immer größeren Arbeitsaufwand. „Das Paketaufkommen hat sich in den vergangenen drei Jahren mehr als vervierfacht“, sagt Brunner. Darunter seien auch immer größere Sendungen, etwa Fahrräder oder Kühlschränke. „Die Leute bestellen alles im Internet.“
Das könne er nicht mehr leisten. „Das ist für mich Speditionsware. Das macht mein Rücken nicht mehr mit“, sagt Brunner. Der Postservice habe immer mehr Raum eingenommen, sodass er sein Hauptgeschäft vernachlässigen habe müssen. „Gleichzeitig wurden die Vergütungen, die ich von der Post bekomme, immer weiter gekürzt, sodass sich der Aufwand einfach nicht mehr rentiert“, beklagt der Geschäftsinhaber. Künftig möchte Brunner sich deshalb wieder auf den Weinhandel konzentrieren, den er seit 26 Jahren betreibt.
Bürgermeister: Post hat schnellstmögliche Lösung zugesagt
In den vergangenen Tagen hatte die Zukunft des Postservice am Eilbergweg in Großhansdorf für Verwirrung gesorgt. Mitte Dezember hatte die Verwaltung unter Berufung auf die Post auf ihrer Internetseite über die Schließung des Standortes mit sofortiger Wirkung informiert. Die Post teilte auf Anfrage unserer Redaktion damals jedoch mit, die Filiale sei nur vorübergehend geschlossen und werde am 1. Januar wieder öffnen. Dazu kommt es nun nicht.
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Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß bedauert das Aus. „Die Post hat uns fest zugesagt, schnellstmöglich eine Nachfolgeregelung zu finden“, sagt er. Die Gemeinde stehe dazu mit dem Unternehmen im Kontakt und habe bereits Vorschläge unterbreitet. Insbesondere für Senioren, die nur eingeschränkt mobil seien, sei eine gut erreichbare Poststelle im Zentrum von Bedeutung, so Voß.
Großhansdorfer müssen für Postdienstleistungen nach Schmalenbeck
Auf Anfrage bekräftigt Sprecher Jens-Uwe Hogardt, dass die Post an einer Lösung arbeite. „Wir sind weiter aktiv auf der Suche nach einem neuen Standort, noch ist dieser aber nicht gefunden“, sagt er. Bis dahin müssen Großhansdorfer entweder in den Ortsteil Schmalenbeck ausweichen, wo der Getränkefachhandel Dreifke an der Sieker Landstraße 129 einen Postservice anbietet, zur Postbank in Ahrensburg (Hagener Allee 22) oder zum Ahrensburger Famila-Markt (Carl-Backhaus-Straße 46).