Oststeinbek. Razzia in fünf Bundesländern. Immobilie soll von palästinensischem Verein genutzt worden sein. Das sind die Hintergründe.
Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein (LKA) hat am Donnerstag im Zusammenhang mit dem Verbot der islamistischen TerrororganisationHamas ein Gebäude im Kreis Stormarn durchsucht. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) war eine Immobilie in Oststeinbek Ort des Einsatzes.
Laut Kieler Innenministerium werden die Räume von der Palästinensischen Gemeinschaft Deutschland genutzt. Dem Verein mit Sitz in Berlin wird eine besondere Nähe zur Hamas nachgesagt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte am 2. November als Reaktion auf den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel Anfang Oktober ein Betätigungsverbot für die Islamisten ausgesprochen. Außerdem verhängte sie ein Vereinsverbot für den deutschen Ableger von Samidoun.
Nähe zur Hamas: LKA durchsucht Vereinsräume in Oststeinbek
Zwischen 6 und 9.30 Uhr war dem Kieler Innenministerium zufolge eine zweistellige Zahl an Beamten vor Ort. Der Zugriff sei Teil einer bundesweiten Razzia gewesen, bei der außerdem 21 Objekte in Berlin, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen durchsucht worden seien. Festnahmen habe es nicht gegeben. Dazu, inwiefern Beweise sichergestellt werden konnten, macht das Ministerium noch keine Angaben.
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Der Hamas rechnet das Bundesamt für Verfassungsschutz in Deutschland etwa 450 Mitglieder zu. Deren Aktivitäten umfassen den Erkenntnissen zufolge Sympathiebekundungen und Propagandaaktivitäten sowie das Eintreiben von Spenden. Im Gegensatz zu islamistischen Terrorgruppen wie Al-Kaida oder Islamischer Staat (IS) verübt die Hamas keine Anschläge in westlichen Staaten, sondern ausschließlich in Israel und den Palästinensergebieten. Terrorexperten befürchten allerdings, dass durch den Gaza-Krieg die Gefahr von Anschlägen durch Sympathisanten anderer Terrororganisationen und radikalisierte Einzeltäter steigt. fsn/dpa