Ahrensburg. Kardiologen berichten am Herztag 2023 in Ahrensburg über Risiken, Vorbeugung und Therapien. Die wichtigsten Tipps im Überblick.

Fünf Millionen Menschen in Deutschland haben nach Schätzungen der Deutschen Herzstiftung eine koronare Herzerkrankung (KHK). Der plötzliche Herztod ereilt jährlich mehr als 65.000 Menschen und ist damit die häufigste Todesursache außerhalb von Krankenhäusern. Um über Risiken aufzuklären, beteiligen sich auch Ahrensburger Experten an den bundesweiten Herzwochen 2023 in diesem Monat.

„Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!“ ist das Motto einer Veranstaltung in der Stadtbücherei (Manfred-Samusch-Straße 3) am Mittwoch, 15. November. Von 17 bis 19 Uhr sprechen die Ahrensburger Kardiologen Dr. Katharina Laß und Dr. Hanno Schnoor sowie die Apothekerin Juliane Spans über Ursachen von Erkrankungen, die zum plötzlichen Tod führen können. Sie stellen zudem Therapien vor und geben Tipps für eine gesunde Lebensweise. Mit dabei ist auch die Herzsportgruppe des Ahrensburger TSV.

Herzinfarkt: Auf diese Warnzeichen sollte jeder achten

Viele Betroffene wissen gar nichts davon, dass sich ihre Herzkranzgefäße durch Ablagerungen zunehmend verengen. Sie haben noch keine Beschwerden oder akzeptieren diese als altersgegeben. Neben der KHK können aber auch angeborene Herzerkrankungen eine Ursache für den plötzlichen Herztod sein. Er trifft daher nicht nur ältere Menschen, sondern auch solche, die mitten im oder sogar am Anfang ihres Lebens stehen.

Dr. Katharina Laß ist Kardiologin in Ahrensburg.
Dr. Katharina Laß ist Kardiologin in Ahrensburg. © HA | Kardiologische Praxis Ahrensburg

Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall sind insbesondere Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, erhöhte Blutfette (Cholesterin) und Übergewicht. Dagegen vorbeugen kann man mit einer gesunden Lebensweise, die ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, Entspannung und regelmäßigen Schlaf umfasst. Als begleitende Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielt die Lebensführung eine große Rolle.

Herztag 2023: Eintritt zu Infoveranstaltung in der Ahrensburger Stadtbücherei ist frei

Unmittelbarer Auslöser des plötzlichen Herztods ist fast immer eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung aus den Herzkammern (Kammerflimmern, Kammertachykardien) in Folge einer Herzerkrankung. Sie führt innerhalb weniger Minuten zu einem Kreislaufstillstand, der das Herz stillstehen lässt. Männer über 65 Jahre sind besonders häufig davon betroffen.

Dem lebensbedrohlichen Ereignis gehen in den meisten Fällen Herzerkrankungen voraus, die sich gut behandeln lassen. So ist bei etwa 80 Prozent der Fälle die Ursache eine langjährige Herzkranzgefäßerkrankung. Auch wie diese möglichst früh erkannt werden kann, erfahren die Besuche am Herztag in der Ahrensburger Stadtbücherei. Der Eintritt ist frei.

Deutsche Herzstiftung informiert auch mit Videos und Podcasts

Wichtige Informationen hat auch die deutsche Herzstiftung in ihrer neuen Broschüre „Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!“ zusammengestellt. Auf 158 Seiten berichten Herzexperten leicht verständlich über Ursachen, Vorbeugung, Diagnose und Behandlung. Auch Patienten kommen zu Wort. Der Ratgeber kann kostenfrei unter Telefon 069/95 51 28-400 und per E-Mail an bestellung@herzstiftung.de angefordert werden.

Auf der Homepage herzstiftung.de/herzwochen finden sich außerdem Videos und Podcasts zum Thema. Dabei geht es auch um Warnzeichen. So können Tage bis Wochen vor einem Infarkt Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Übelkeit und Erbrechen, unregelmäßiger Herzschlag/Herzrasen, Schweißausbrüche oder vorahnende Angst auftreten.

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Beim akuten Herzinfarkt sind typische Beschwerden: plötzlich einsetzende starke Schmerzen, die länger als fünf Minuten in Ruhe anhalten und die überwiegend im Brustkorb oder häufig auch ausschließlich hinter dem Brustbein auftreten sowie in andere Körperteile wie Arme, Oberbauch, Rücken, Hals, Kiefer oder Schulterblätter ausstrahlen können; ein massives Engegefühl, heftiger Druck oder ein sehr starkes Einschnürungsgefühl im Brustkorb („Elefant auf der Brust“); heftiges Brennen im Brustkorb; Kurzatmigkeit und Atemnot, Schwindel oder Schwäche, Kaltschweißigkeit und Herzklopfen.

Nicht alle Patienten erleben die gleichen Symptome. Insbesondere bei Frauen, älteren Menschen und Diabetikern können sie anders oder unspezifisch sein. Wichtig: Bei einem Verdacht auf Herzinfarkt ist sofort der Notruf 112 zu wählen.