Oststeinbek. Gemeindevertretung wird am kommenden Montag 1,7 Millionen Euro für Fahrzeughalle bewilligen. Warum das jetzt geschehen muss.
Das 8400 Quadratmeter große Grundstück an der Dorfstraße im Ortsteil Havighorst hat die Gemeinde Oststeinbek bereits für weniger als eine Million Euro gekauft. Dort bekommt die Feuerwehr eine neue Wache. Die aktuelle ist zu klein und nicht mehr zeitgemäß. Sie liegt auf der anderen Seite der Straße vor dem Bauhof. In einer Machbarkeitsstudie wurde die Verlegung beider Einrichtungen geprüft inklusive grober Kostenschätzung. Demnach ist der Platz auf der erworbenen Fläche ausreichend. Beim Gerätehaus für die Ehrenamtler geht es schneller voran. Am kommenden Montag wird die Gemeindevertretung 1,7 Millionen Euro bewilligen für die Fahrzeughalle.
Das ist nötig, um Landeszuschüsse abzugreifen. Am 21. August hatte das Innenministerium in Kiel eine Förderrichtlinie veröffentlicht. Bis zum 31. Oktober muss Oststeinbek den Antrag eingereicht haben. Maximal kann man 300.000 Euro einstreichen. Bedingung: Die Finanzierung der Fahrzeughalle muss gesichert sein. Das geht nur, wenn das Geld im Haushalt 2024 verankert ist. Und zwar die komplette Summe. Der Bereich mit den Abstellmöglichkeiten für schwere Fahrzeuge ist nur eine Komponente. Beim Gerätehaus mit seinen vier Toren als Ganzes muss Oststeinbek natürlich tiefer in die Tasche greifen. Ein Architekt hat samt Außenanlagen rund 4,7 Millionen Euro berechnet.
Im November kommt es zum Architektenwettbewerb
Das war allerdings vor mehr als einem Jahr. Wegen der allgemeinen Baukostensteigerung könnte es teurer werden. „Ich hoffe, dass wir in eine marktgünstige Lage kommen“, sagt Bürgermeister Jürgen Hettwer und meint damit unter anderem geringere Preise bei den Materialien als momentan. Es ist auch noch Zeit. Vor 2025 wird laut dem Verwaltungschef kein Baubeginn für die Feuerwehrwache sein. Außerdem gibt es gewiss Einsparpotenziale, also andere Optionen als die vorgeschlagene Variante in Massivbauweise mit Klinker.
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An dem Vorhaben wird schon fleißig gearbeitet. Derzeit ist der Entwurf des Bebauungsplans in der Entstehung. Gutachten für Verkehr und Immissionsschutz wurden eingeholt, bei jenem für die Entwässerung steht das Ergebnis noch aus. Nicht zu vergessen die Untersuchung des Bodens zur Klärung der Gründung. Das zweistufige Auswahlverfahren für die Architektenleistung läuft bereits. Maximal fünf Büros werden sich im November bei einem Wettbewerb vorstellen. „Der Sieger wird einen Auftrag bis zur Genehmigung erhalten“, sagt Hettwer.
Für den Bauhofneubau gibt es keine Fördermittel
Ob es zu einem Doppelumzug kommt, ist ungewiss. Für den Bauhof ist auch der ehemalige Sportplatz an der Straße Am Ohlendiek am Ortsrand eine Option. Mit diesem Standort sympathisiert die CDU. Sie ist stärkste Kraft in Oststeinbek, kann allerdings nicht im Alleingang entscheiden. Im Parlament bedarf es der Unterstützung einer weiteren Fraktion. Bei der Machbarkeitsstudie wurden für den Bauhofneubau mehr als acht Millionen Euro veranschlagt. Bei diesem Projekt hat Oststeinbek keine Möglichkeit, irgendwelche Zuschüsse zu generieren.
Die Wählergemeinschaft (OWG) hatte 2021 die Idee zum großen Rundumschlag. Ihrer Meinung nach sollte der Bauhof auf den Kunstrasenplatz in Oststeinbek am Barsbütteler Weg und dieser wiederum samt Sportlerheim Richtung Norden zwischen Walter-Ruckert-Halle und Golfanlage verlegt werden. Das war nicht mehrheitsfähig. Die Politiker werden bei beiden Gebäudekomplexen extrem auf die Kosten achten – allein schon wegen der neuen Grundschule. Die wird gerade erstellt und kostet voraussichtlich 26 bis 27 Millionen Euro. Es ist die bislang höchste Investition der Gemeinde.