Barsbüttel. Beamte wollen Autofahrer wegen riskanter Fahrweise kontrollieren. Nach Verfolgung entdecken sie den Golf an einer Raststätte – leer.

Bei dem Geschehen, das sich auf der Autobahn 24 am Freitagnachmittag abgespielt hat, ist es fast schon ein kleines Wunder, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Denn mit seinem riskanten und rücksichtslosen Fahrstil hat der Fahrer eines weißen VW Golf GTI, der gegen 14.20 Uhr von Jenfeld kommend in Richtung Berlin unterwegs war, nicht nur gegen zahlreiche Verkehrsregeln verstoßen, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht.

Die Beamten der Autobahnpolizei wurden darüber informiert, dass das mit drei Personen besetzte Auto mehrfach durch dichtes Auffahren, Nötigung mittels Lichthupe, Überholvorgänge auf der rechten Fahrspur – und teilweise sogar über den Standstreifen – sowie allgemein rücksichtslose Fahrweise aufgefallen war. Die Polizisten positionierten sich daraufhin an der Anschlussstelle Talkau und warteten auf den VW Golf, um ihn anzuhalten.

Fahrer rast im Golf GTI mit 170 km/h über den Standstreifen

Als der weiße Golf gegen 14.28 Uhr die Stelle passierte, nahmen die Beamten unter Einsatz von Blaulicht und Signalhorn die Verfolgung auf. Daraufhin gab der Golffahrer Vollgas und flüchtete. „Wir verloren unmittelbar den Sichtkontakt“, so ein Polizist. „Nach bisherigen Zeugenaussagen fuhr der weiße VW Golf GTI mit sehr hoher Geschwindigkeit über den Standstreifen bis zum Rastplatz Gudow, wo wir das Fahrzeug dann verlassen und verschlossen vorfinden konnten.“

Nach Berechnungen der Polizei muss der Pkw dabei mit etwa 170 km/h im dichten Feierabendverkehr über den Seitenstreifen gerast sein.

Verfahren wegen Verdachts auf illegales Straßenrennen eingeleitet

Im Laufe der Fahndung gelang es der Polizei, die drei Insassen des Fahrzeugs zu identifizieren und festzunehmen. Alle drei stammen aus Berlin. Es wurde ein Verfahren wegen des Verdachts der Nötigung, des Fahrens unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln und eines illegalen Straßenrennens eingeleitet.

Nach wie vor unklar ist, wer am Steuer des Golf GTI gesessen hat. Die Polizei sucht nach weiteren Zeugen. „Für uns wäre es sehr hilfreich, wenn es Personen gibt, die Angaben zur Fahrweise des Pkw machen können, ob jemand von dem Pkw gefährdet wurde und ob Angaben zum Fahrer des Pkw gemacht werden können“, so der Polizist. Ebenfalls melden sollten sich Zeugen, die gesehen haben, wie das Auto auf den Parkplatz gefahren ist und die Insassen geflüchtet sind. Hinweise nimmt das Polizei-Autobahn- und Bezirksrevier Ratzeburg unter der Telefonnummer 04156/295-0 entgegen.