Reinbek. Mediziner halten am 18. September im St.-Adolf-Stift Vorträge. Ernährungsberaterin gibt Tipps über richtiges Essen gegen Darmkrebs.
Wie Krebs erkannt und behandelt wird, das erklären Experten beim Tumortag am Montag, 18. September, im Reinbeker Krankenhaus. Die Informationsveranstaltung in der Aula der Pflegeschule (Hamburger Straße 41) mit Vorträgen beginnt um 16 Uhr und dauert zwei Stunden. Der Besuch ist kostenfrei.
Das St.-Adolf-Stift ist als interdisziplinäres Darmzentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Prof. Stefan Jäckle, Chefarzt der Medizinischen Klinik und Gastroenterologe, sagt: „Wir können bei einer Darmspiegelung nicht nur Polypen erkennen, sondern auch gleich abtragen, bevor sie sich zum gefährlichen Darmkrebs entwickeln können, deshalb ist die Vorsorge so wichtig. Um möglichst alle Polypen zu entdecken, setzen wir bereits Methoden der Künstlichen Intelligenz ein.“ Sein Kollege Prof. Tim Strate, Chefarzt der Chirurgie, hält einen Vortrag über „Moderne Kolonchirurgie“. Strate: „Unsere Ergebnisse in der Dickdarmchirurgie können sich wirklich nicht nur in der niedrigen Komplikationsrate sehen lassen, sondern in der Zehn-Jahre-Überlebensrate nach einem Eingriff.“ Wie das gelingt, zeigt er anhand von Zahlen.
Operationen bei Speiseröhrenkrebs sind schwierig
Ariane Türr ist eine sogenannte Pain Nurse. Sie und ihr Team visitieren frisch operierte und schwerstkranke Patienten regelmäßig. Die Fachkraft gibt Besuchern Einblicke in die Schmerzbehandlung und sagt über ihr Tätigkeitsfeld: „Wir nehmen die geäußerten Schmerzen sehr ernst und tun alles gemeinsam mit unseren Anästhesisten, um das Schmerzerleben so zu reduzieren, dass eine frühe Mobilisierung möglich ist.“
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Mitunter streut ein Tumor auch. Wie man Metastasen medikamentös behandelt, darüber spricht Dr. Cay-Uwe von Seydewitz. Er ist Chefarzt der Onkologie im St.-Adolf-Stift und unter anderem für die stationäre Chemotherapie zuständig, wenn diese sehr komplex ist und einer 24-stündigen Überwachung bedarf.
Dr. Human Honarpisheh berichtet als ausgewiesener Experte für den oberen Verdauungstrakt über die Kunst von Magen- und vor allem Speiseröhren-Operationen. „Am schwierigsten sind Operationen bei Speiseröhrenkrebs, da wir gleichzeitig im Brust- und Bauchraum operieren. Oft entscheiden nur wenige Millimeter etwa beim Entfernen von Lymphgewebe über das Gelingen“, so der Mediziner. Chefarzt Dr. David Marghawal schließt die Vortragsreihe mit seinem Referat „Aktuelles zum Prostatakarzinom“.
Südstormarner Vereinigung für Sozialarbeit ist mit Stand vertreten
Bereits ab 15.30 Uhr können Gäste die Infostände im Foyer der Aula aufsuchen. Dort ist auch Arno Bräun anzutreffen, Mitglied der Ilco, ein Zusammenschluss von Menschen mit einem Stoma, also einem künstlichen Darm- oder Harnausgang.
Zudem gibt eine Ernährungsberaterin der Elbapotheke Tipps über das richtige Essen etwa gegen Darmkrebs. Pflegekräfte der Klinik sprechen über ihre Arbeit mit Krebspatienten. Die Leitung der Palliativstation beschreibt die besondere Pflege von Menschen, für die keine Heilung mehr möglich ist. Ein weiterer Stand wird von der Südstormarner Vereinigung für Sozialarbeit (SVS) betrieben. Dort werden vielfältige Beratungs- und Unterstützungsangebote aufgezeigt.