Bad Oldesloe. Ab 2026 ist Ganztagsbetreuung an den Grundschulen Pflicht. Die Oldesloer Musikschule geht schon jetzt neue Wege.
Die Oldesloer Musikschule für Stadt und Land möchte in Zukunft mehr Kinder in Kindertagesstätten und Schulen mit ihrem Angebot erreichen. Der erste Schritt in diese Richtung ist bereits getan. Seit einiger Zeit kooperiert der Verein mit der Bad Oldesloer Grundschule Schule am Masurenweg – und hat überaus positive Erfahrungen gemacht. Die Musikschule bietet am frühen Nachmittag eine Art Arbeitsgemeinschaft an, die über den normalen Unterricht hinausgeht und Kinder spielerisch an Musikinstrumente heranführt.
„Ab 2026 ist es gesetzlich verpflichtend, dass Grundschulen eine Ganztagsbetreuung einführen“, so der Leiter der Musikschule, Marian Henze. „Die Musikschulen können in diesem Feld ein tolles Angebot der kulturellen Bildung beisteuern und bieten sich als Kooperationspartner ideal an.“ Eine Win-win-Situation also für alle Beteiligten.
Es konnten Trommeln, Gitarren und Keyboards im Wert von 2500 Euro angeschafft werden
Dank der Unterstützung durch die Volksbank sowie den Sparkassenverein in Bad Oldesloe konnten für die Schule am Masurenweg Trommeln, Gitarren und Keyboards im Wert von 2500 Euro angeschafft werden, die von den Erstklässlern der Grundschule genutzt werden.
„Die offene Ganztagsschule bringt Schule und Hobby ideal zusammen, und über Musik wird die kognitive und motorische Entwicklung der Kinder optimal gefördert“, so Uta Schwarz-Aeschbacher, Konrektorin der Schule am Masurenweg, über den Mehrwert der Kooperation.
Kinder dürfen Musikinstrumente auch mit nach Hause nehmen
Durch das sogenannte Instrumentenkarussell konnten die 30 für das Angebot angemeldeten Kinder über ein ganzes Schulhalbjahr Gitarre, Keyboard und Trommel kennenlernen, diese auch mit nach Hause nehmen und zur nächsten Stunde wieder mitbringen.
Sparkassenfilialleiter Olaf Nelle zeigt sich überzeugt von der Kooperation: „Musik verbindet und bringt junge Leute zusammen. Wir unterstützen es gern“, so Nelle. Er selbst könne das aus eigener Erfahrung bestätigten, hat doch seine Tochter in der Grundschule selbst an einem ähnlichen Angebot teilgenommen, dabei unter anderem das Cello kennengelernt und ist nun selbst Grundschullehrerin für Musik und Deutsch.
Das Angebot ist für Familien kostenlos
„Ein musisches Angebot kann eine gute Orientierung schaffen“, sagt Sylvia Weisener, Filialleitung der Volksbank in Bad Oldesloe. Corinna Buch von der Volksbank sagt: „Es ist gut für die Kinder, wenn sie neben Handy und Co. auch einen Ausgleich im Instrumentalspiel finden.“
Neben Volksbank und Sparkasse, die die Instrumente finanziert haben, fördert auch der Schulverband des Amtes Bad Oldesloe-Land das Angebot, damit es für Familien nichts kostet. „Das schafft Teilhabemöglichkeiten und erhöht die Chancengleichheit“, so Henze und Schwarz-Aeschbacher.
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Projektleiterin und Dozentin für Keyboard und Blockflöte Anna Maibaum berichtet ebenfalls von positiven Erfahrungen: „Die Kinder erleben sich von Anfang an in der Gruppe, und sprachliche Barrieren spielen keine Rolle.“ Neben ihr wirken die Musikschuldozenten Sergio Fernandez und Christian Zoch am Projekt mit. Die Schule am Masurenweg und die Oldesloer Musikschule wollen die Kooperation auch im Schuljahr 2023/2024 fortsetzen und intensivieren.
Musikschule will Kooperationen in Zukunft weiter ausbauen
Für die Zukunft kann Musikschulleiter Marian Henze sich vorstellen, das Angebot auszubauen – auch angesichts der verpflichtenden Ganztagsbetreuung an Grundschulen ab 2026. „Eine ähnliche und noch umfangreichere Kooperation besteht mit der Klaus-Groth-Schule in Bad Oldesloe“, so Henze. Dort stehen den Kindern acht Instrumente zur Verfügung. Punktuell bietet die Musikschule zudem einzelne Kurse im Ganztag an der Grundschule West, der Grundschule Mollhagen, der Matthias-Claudius-Schule in Reinfeld sowie den weiterführenden Schulen Theodor-Storm-Schule und Theodor-Mommsen-Gymnasium an.
„Wir können uns sehr gut vorstellen, weitere Kooperationen aufzubauen“, so Henze. „Wir wollen aufzeigen, dass die Musikschule als Kompetenzzentrum und mit kommunaler und Landesunterstützung im Ganztag ein enorm wichtiger Schlüsselpartner sein kann, wenn es darum geht, qualitativ die Entwicklung der Ganztagsschule mit zu begleiten.“