Reinfeld. Auch Bänke wurden aus dem Gelände des Naturfreibades am Herrenteich herausgerissen. Die Polizei ermittelt.

Hakenkreuze und SS-Runen: Unbekannte Täter haben im Reinfelder Naturfreibad am Herrenteich randaliert, Bänke aus dem Boden gerissen und verfassungsfeindliche Symbole in eine Bank geritzt. Wie die Polizeidirektion Lübeck auf Nachfrage dieser Zeitung mitteilte, wurden in der Zeit zwischen Freitag, 16. Juni, und Sonntag, 18. Juni, zwei Hakenkreuze und eine SS-Rune in einen „unbekannten Gegenstand“ geritzt. Laut Bürgermeister Roald Wramp handelt es sich dabei um eine Sitzbank.

Ferner soll es Anfang des Jahres zu weiteren Vandalismusvorfällen im Freibad gekommen sein, wie Wramp auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilte. Dabei sollen unter anderem Bänke aus der Erde gerissen worden seien. „Die Stadt hat alle größeren Vandalismusvorfälle unverzüglich zur Anzeige bei der Polizei gebracht. Zudem wurde zu Beginn des Jahres als Reaktion darauf und zum Schutz der offenen Badestelle diese vorübergehend geschlossen“, so der Bürgermeister. „Die verbotenen Zeichen wurden nach Beweisaufnahme durch die Polizei anschließend aus dem Holz der Bank herausgeschliffen, sodass sie nicht mehr zu erkennen sind.“

Polizei schätzt Chancen auf Erfolg als eher gering ein

Auch die Straftat, bei der Hakenkreuz und SS-Rune eingeritzt wurden, sei zur Anzeige gebracht worden. Da es sich bei der Tat im Juni um einen politisch motivierten Delikt handelt, nämlich das Verwenden von Zeichen verfassungswidriger Organisationen, ermittelt in diesem Fall die Kriminalpolizei Lübeck.

Laut Maik Seidel, Sprecher der Polizeidirektion Lübeck, seien die Aussichten auf Erfolg der Ermittlungen gegen unbekannt aber eher gering: „Insgesamt ist dies ein kleiner Sachverhalt, eine Art Einzelfall. Klar kommt es immer mal wieder zu Sachbeschädigungen oder Farbschmierereien, aber eben nicht unter Verwendung von Hakenkreuzen oder Ähnlichem. Dem aktuellen Fall wird daher nicht mehr Bedeutung zugemessen als anderen Fällen ohne eben diese Verwendung. Auch, weil absolut kein Ermittlungsansatz vorhanden ist. Ein Zeugenaufruf wird als wenig bis nicht erfolgversprechend angesehen“, so der Sprecher.