Hammoor. Veranstaltung mit Livemusik und Aktionen für Kinder auf dem Gelände des Restaurants Schuppen 11. Eine Band reist extra aus Polen an.

Sommerzeit ist Partyzeit. Gerade die Feiern auf den Dörfern haben ihren ganz eigenen Charme, findet der Bargteheider Simon Stirnal. Doch in Hammoor sind die Dorffeste, die früher von der Gemeinde und dem Sportverein ausgerichtet wurden, längst Geschichte.

Dieser Fakt war Anlass für Stirnal und seine Mitstreiter, sich Gedanken zu machen über eine moderne Auflage der Veranstaltung. Daraus entstanden ist das Konzept für das Hoffest „Rock dat Dörp“, das Spaß und Unterhaltung für Groß und Klein bietet. Am Sonnabend und Sonntag, 8./9. Juli, können die Besucher auf dem Festgelände an der Hauptstraße 11 ein Kulturprogramm mit Livemusik und Aktionen für Kinder bei kulinarischen Leckereien und Getränken genießen.

Hoffest Hammoor füllt eine Lücke im Dorfleben

Simon Stirnal ist gelernter Koch und leitet das Restaurant Schuppen 11 in Hammoor. „Ich bin für die Küche verantwortlich und mein Cousin Eike Stirnal, der Veranstaltungskaufmann ist, für den Service.“ Die Ursprungsidee sei bei einem Gespräch mit dem Hammoorer Thomas Gerken entstanden, dem das Hofgelände, auf dem sich Schuppen 11 befindet, gehört.

Hoffest Hammoor: Zum Orgateam gehören Veranstaltungskaufmann Eike Stirnal (v. l.), Grafikerin Laura Matamoros und Koch Simon Stirnal.
Hoffest Hammoor: Zum Orgateam gehören Veranstaltungskaufmann Eike Stirnal (v. l.), Grafikerin Laura Matamoros und Koch Simon Stirnal. © Schuppen 11

Simon Stirnal sagt: „Thomas und ich haben uns über die Hammoorer Dorffeste unterhalten. Die waren einfach legendär.“ Die beiden schwelgten in Erinnerungen und überlegten dann, wie sich die Lücke füllen ließe. Erste Vorschläge seien in Richtung eines Blues- oder Jazzabends gegangen. „Aber das ist nicht unbedingt die Musikrichtung, die zu uns passt“, meint Stirnal.

Bei Programmgestaltung kam der Zufall ins Spiel

Zu diesem Zeitpunkt kam Bernd Koppe aus Trittau ins Spiel. Er ist Mitglied des Vereins Kult auf Tour und verfügt über gute Kontakte in die Musikszene. Die Zusammenarbeit mit dem Orgateam kam durch einen Zufall zustande. Bern Koppe sagt: „Auf dem Hofgelände war ich bei Herrn Gerken zum TÜV.“ Gerken besitzt auf dem Gelände neben dem Restaurant eine TÜV-Station und ein Geschäft für Anglerbedarf.

Vollblutmusiker: Gitarrist und Sänger Edgar Garcia, Frontmann des Edgar Blues Trio, bei einem Bühnenauftritt. Die spanische Band reist extra aus Polen zum Hoffest in Hammoor an.
Vollblutmusiker: Gitarrist und Sänger Edgar Garcia, Frontmann des Edgar Blues Trio, bei einem Bühnenauftritt. Die spanische Band reist extra aus Polen zum Hoffest in Hammoor an. © Ricardo Bautista

Er habe die Gelegenheit genutzt, um bei Gerken nachzufragen, ob „man nicht zusammenkommen“ könne. „Das sich daraus dann dieses Projekt ergeben hat, war mehr so ein Zufallsding.“ Koppe kümmerte sich um die Zusammenstellung des Musikprogramms. Mit dabei ist sogar eine spanische Band, die auf ihrer Tournee nur zwei Konzerte in Deutschland gibt. „Das Edgar Blues Trio spielt vorher auf einem Festival in Polen und fährt dann von dort nachts noch nach Deutschland, um in Hammoor zu spielen“, berichtet Koppe. Das Bühnenprogramm startet am Sonnabend um 14 Uhr mit dem Singer-Songwriter-Gespann BellaMia, das auch Cover im Gepäck hat.

Feuerwehr und Sportverein gestalten Programm mit

Um 16 Uhr spielt die Feuerwehrkapelle Hammoor auf. Die fünfköpfige Besetzung der Funk-Bude ist um 18 Uhr an der Reihe. Sie bietet Retro-Groove mit deutschen Texten. Den Abschluss des Musikprogramms an diesem Abend bildet um 20 Uhr der Auftritt von Wesemann und seinem Kraftstrom Orchester, die das Motto des Festes „Rock dat Dörp“ mit ihrem Deutschrock musikalisch in Szene setzen.

Am Sonntag eröffnet der Shanty Chor Hammoor um 11 Uhr das Programm. Um 13 Uhr bringt Joe Green Hits und Oldies zu Gehör. Auf ihn folgen Wesemann und Band, die die Zuhörer mit Liedermacher-Songs und Deutschrock unterhalten. Der Auftritt des Edgar Blues Trios ist der krönende Abschluss des vielseitigen Bühnenprogramms mit regionalen und internationalen Musikern. Ab 18 Uhr will die Band das Publikum mit Blues-Rock vom Feinsten begeistern.

Interaktive Puppenspiel- und Zauberstücke für Kinder

Puppenspielerin Maya Raue zieht die kleinen Zuschauer mit ihrem Puppentheater in den Bann.
Puppenspielerin Maya Raue zieht die kleinen Zuschauer mit ihrem Puppentheater in den Bann. © Victoire Wogba

Spaß und Aktionen für Kinder sind an beiden Tagen geplant. Puppenspielerin Maya Raue, vielen bekannt durch die Puppentheater-Reihe Kollin Kläff, ist mit ihrer interaktiven Puppenspielkunst zu Gast. Sie nutzt ihre Handpuppen, um in einen Dialog mit den kleinen Zuschauern zu kommen und sie mit einzubeziehen.

Am Sonnabend stellt sie in einer Puppet Comedy Show verschiedene niedliche Klappmaulpuppen vor und verrät kleine Puppenspieler-Tricks. Am Sonntag erlebt das Publikum bei einer Aufführung, wie ein kleiner frecher Drache Kollin Kläff und die anderen Figuren auf der Bühne ganz schön auf die Palme bringt. Wer mag, kann sich am Schluss persönlich von den Puppen verabschieden, mit ihnen sprechen, sie anfassen und ein Erinnerungsfoto schießen.

Georg der Zauberer verblüfft die Kinder mit seiner Performance. Dass er sich dabei manchmal ein bisschen ungeschickt anstellt, trägt zur allgemeinen Erheiterung bei. Er fertigt auch Ballontierchen aus Luftballons und verteilt sie an die Kinder. Die lustigen Mitmach-Spektakel starten am Sonnabend um 16 Uhr und am Sonntag um 12 Uhr. Es gibt außerdem Dosenwerfen, Kinderschminken, Entenangeln und einen Erlebnisstand der Feuerwehr und des Sportvereins. Simon Stirnal sagt: „Die Freiwillige Feuerwehr macht Wasserspritzspiele.“ Der SV Hammoor bietet Torwandschießen an. „Wir haben quasi das ganze Dorf mit ins Boot geholt“, sagt Stirnal mit einem Schmunzeln.

Jeder kann seine Kunst auf der Bühne präsentieren

Zur Motivation, ein Fest für die Dorfgemeinschaft zu veranstalten, sagt Simon Stirnal: „Dadurch, dass Thomas aus dem Dorf kommt, will er dem Dorf auch etwas zurückgeben.“ Und weiter: „Der Schuppen läuft seit eineinhalb Jahren und so gut, dass wir die Kapazitäten haben, ein Fest in dieser Größe auszurichten.“

Ein Jahr dauerten die Vorbereitungen. Nach der Hälfte der Zeit ging das Orgateam von monatlichen zu wöchentlichen Treffen über. Stirnal hat schon einige Feste organisiert und wusste, dass eine Menge Arbeit auf ihn zukommt. „Wir stellen den Hof voll mit Bierbänken und vielleicht bekommen wir noch ein paar Sonnenstühle“, sagt er. „Zwischen den Acts machen wir ein Open Mic und bieten jedem eine Bühne, der Lust hat, etwas vor Publikum zu präsentieren.“ Das sei auch ganz spontan möglich. Der Eintritt ist frei, die Künstler freuen sich über eine Hutspende.