Glinde. CDU als stärkste Kraft findet keinen eigenen Kandidaten. Deshalb schlägt sie SPD-Politiker vor. FDP und Grüne sind einverstanden.

Ein Nachfolger für den noch amtierenden Glinder Bürgervorsteher Martin Radtke ist gefunden: Der Christdemokrat wird am 22. Juni von seinem bisherigen Stellvertreter Oliver Sendzik (SPD) abgelöst. An jenem Abend wird das Parlament den SPD-Politiker ins Amt wählen. Das ist das Ergebnis einer Runde mit den Fraktionsspitzen aller Parteien. Bei dem Treffen im Rathaus wurden zudem die Vorsitzenden der Ausschüsse festgelegt für die Legislaturperiode bis 2028.

Radtke hatte bereits vor der Kommunalwahl angekündigt, für den Posten nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Er hat inzwischen den Fraktionsvorsitz von Rainer Neumann übernommen. Weil die CDU beim Bürgervotum am 14. Mai wiederholt stärkste Kraft wurde, hat sie das Vorschlagsrecht für den Bürgervorsteher. Es gelang der Partei nicht, in den eigenen Reihen einen Kandidaten zu finden. Das Angebot an die SPD, den Posten zu besetzen, war an die Person Sendzik gebunden. Bei der Zusammenkunft hinter geschlossenen Türen gab es eine Übereinkunft. Keiner der anwesenden Politiker hat den 52 Jahre alten Justizvollzugsbeamten nach Information dieser Redaktion abgelehnt.

Wechsel gibt es auch bei den Ausschussleitungen. Thomas Kopsch (FDP) übernimmt den Vorsitz im Hauptausschuss und löst Lüder Lückel von den Grünen ab. Dessen Partei führt künftig den Kulturausschuss. Hier folgt Martina von Bargen auf Matthias Sacher (CDU). Im Bauausschuss behält Christdemokrat Stefan Nowatzki den Vorsitz. Das gilt auch für Rainer Neumann (Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz), Frank Lauterbach (SPD, Sozialausschuss) und dessen Parteikollegen Bernd Wersel (Finanzausschuss). Martin Radtke wird sich vom Parlament zum Ersten Stadtrat wählen lassen. In dieser Funktion vertritt er Bürgermeister Rainhard Zug im Rathaus, wenn dieser zum Beispiel im Urlaub weilt.