Festwochenende: 775 Jahre Großensee und 125 Jahre Feuerwehr

Großensee. Von Freitag, 12., bis Sonntag, 14. Mai, werden die Geburtstage gefeiert. Auf dieses Programm können Gäste sich freuen.

Es war das Jahr 1248, als Großensee das erste Mal urkundlich erwähnt wurde – und zwar im Zuge der Gründung des Kirchspiels Trittau. Ein ritterliches Adelsgeschlecht, die Barmstedes, gründete wahrscheinlich das Dorf, dessen Namensgeber der 75 Hektar große See war. Seitdem ist viel passiert. In der Pestzeit hat Großensee stark gelitten, ist im 16. Jahrhundert untergegangen. Auch die Kirchspielzugehörigkeit und Amtszugehörigkeit wechselten im Laufe der Jahrhunderte. Nachdem Großensee lange zum alten Amt Trittau gehörte, wechselte es 1889 zum Amtsbezirk Siek, gehörte von 1929 bis 1972 zum Amt Lütjensee und seit dessen Auflösung zum Amt Trittau.

Heute hat die Gemeinde etwa 1800 Einwohnerinnen und Einwohner – und feiert 2023 ihr 775-jähriges Bestehen. Der besondere Geburtstag wird mit einem riesigen Festwochenende von Freitag, 12., bis Sonntag, 14. Mai, auf der Festwiese an der Hamburger Straße 11 gefeiert. Und: 775 Jahre Großensee ist nicht das einzige Jubiläum: 650 Jahre nach der ersten Erwähnung des Dorfes wurde 1898 die Freiwillige Feuerwehr Großensee gegründet. Im Zuge des Amtsfeuerwehrfestes des Amts Trittau wird auch dieser Geburtstag am Wochenende gebührend zelebriert.

Festwochenende für 775 Jahre Großensee und 125 Jahre Feuerwehr mit vielen Aktionen

Es war der 8. Januar 1898, als die Freiwillige Feuerwehr Großensee auf Initiative von 14 Männern in einer Gastwirtschaft das Licht der Welt erblickte. Emil Lessau wurde zum ersten Hauptmann ernannt. Eine Feuerwehr war in dieser Zeit auch zwingend nötig. Denn sämtliche Gebäude wie Bauernhäuser und Ställe waren reetgedeckt, die Böden voller Heu und Stroh – das alles brannte leicht und schnell. Der offene Herd in der Küche oder die Petroleumlampe in der Stube boten weitere potenzielle Brandgefahr.

Diese Luftaufnahme zeigt den alten Dorfkern um 1930. © Amtsarchiv Trittau

Ein Glück also, dass sich damals Menschen für den guten Zweck zusammentaten. Im Jahr nach der Gründung, 1899, hatte die Feuerwehr Großensee ihren ersten Einsatz: Sie löschte ein Gebäude eines Hufners namens Niemeyer in Hoisdorf. Im Laufe der Jahre war sie bei vielen großen Ereignissen dabei: 1943 unterstützte die Wehr Kameraden bei einem Großbrand in Hamburg-Wandsbek infolge eines Luftangriffs. 1962 half sie bei der Bewältigung der Schäden durch die Hamburger Sturmflut mit. Neun Wehrführer waren seit der Gründung im Einsatz. Seit 2021 führt Andreas Siebert die Großenseer Feuerwehr.

Als Männerverein gegründet, sind Frauen aus der Wehr heute nicht mehr wegzudenken

Und: Damals wie heute ist ihr Dienst an der Gesellschaft unverzichtbar und verdient großen Dank, wie Großensees Bürgermeister Karsten Lindemann-Eggers in seinem Grußwort in der Festschrift deutlich macht: „Wir sind sehr stolz auf unsere Wehr und stets bemüht, sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen und hierbei für sie ein verlässlicher Partner zu sein. Das gilt heute genauso wie vor 125 Jahren.“

War sie in den ersten Jahrzehnten ein reiner Männerverein, sind Frauen aus der Feuerwehr Großensee heute nicht mehr wegzudenken – und darauf sind die Mitglieder stolz. 1988, im Jahr des 90-jährigen Bestehens, wurden erstmalig Frauen in die Wehr aufgenommen. Heute ist ihnen in der Festschrift ein eigenes Kapitel gewidmet. Von den 36 aktiven Mitgliedern sind sechs Frauen. 2022 rückten sie zu 49 Einsätzen aus. In der 2005 gegründeten Jugendfeuerwehr steht mit Jugendgruppenleiterin Lena Hintze seit 2020 eine junge Frau an der Spitze. Von den 27 Mitgliedern in der Jugendwehr sind elf Mädchen.

Auch mit Blick in die Zukunft gibt es einiges zu feiern

Doch nicht nur mit Blick in die Vergangenheit gibt es einiges zu feiern: Am Ortsausgang in Richtung Braak soll auf einer Fläche von insgesamt 4400 Quadratmetern ein neues Feuerwehr-Gerätehaus entstehen. Im Sommer soll die Bauphase beginnen. Die Fertigstellung ist für Oktober 2024 geplant. Und auch der Fuhrpark wird erweitert: In einigen Monaten bekommt die Feuerwehr ein neues Löschfahrzeug – genug Gründe zum Feiern also.

Ein aktuelles Luftbild: Heute leben in Großensee rund 1800 Menschen. © Privat

Und so sieht das Programm am Wochenende aus: Am Freitag startet die Party ab 21 Uhr mit einer Zeltdisco für Jugendliche am 16 Jahren mit DJ Dominik. Ab 23.30 Uhr legt der DJ und Musikproduzent The Holy Santa Barbara auf. Erste Bekanntheit erlangte er 2016 durch den Hit „Dance mit de Gänse“, der mittlerweile über 28 Millionen mal gestreamt wurde. Der 26-Jährige prägte das bis dato völlig neue Musikgenre Electro Trash und machte sich mit weiteren Singles wie „Pfannkuchen“ und „Rummel“ einen Namen in der deutschen Szene der elektronischen Tanzmusik. Karten kosten 12 Euro an der Abendkasse.

Bei Wettkämpfen am Sonnabend messen sich die Feuerwehren des Amts Trittau

Der Sonnabend ist dem Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr gewidmet. Ab 12.30 Uhr findet ein imposanter Umzug der Feuerwehren durch den Ort statt. Ab 13.15 Uhr treffen die Beteiligten auf dem Festplatz ein, es gibt Ansprachen und Ehrungen. Mitfiebern können die Gäste ab 14.30 Uhr. Dann beginnen nämlich die Wettkämpfe, in denen alle Wehren und Jugendwehren sich in unterschiedlichsten Disziplinen messen. Ab 16 Uhr werden die Besten bei der Siegerehrung gekürt. Die Party steigt ab 20 Uhr mit der norddeutschen Coverband Tin Lizzy, die mit Rock-, Pop- und Partyklassikern sowie aktuellen Charthits dem Publikum einheizen wird. Bereits im Sommer 2012 brachte die Band Großensee zum Beben. Karten kosten 15 Euro an der Abendkasse.

Ein besonderes Highlight des Amtsfeuerwehrfestes: Die Wettkämpfe zwischen den Feuerwehren. © Privat

Am Sonntag ist nicht nur Kommunalwahlsonntag und Muttertag, sondern auch in Großensee geht die Feier noch weiter. Nämlich ab 10 Uhr mit einem Gottesdienst im Festzelt und ab 11 Uhr Uhr mit einem Frühschoppen mit dem Zeltwirt Sesiani. Suppen werden vom Partyservice Putthammer bereitgestellt und kosten 3 Euro pro Portion.