Lütjensee. Die 60-Jährige tritt bei der Kommunalwahl am 14. Mai nicht für eine weitere Amtszeit an. Wer ihr nachfolgen soll.

Die Gemeinde Lütjensee bekommt nach der Kommunalwahl am 14. Mai einen neuen Bürgermeister. Amtsinhaberin Ulrike Stentzler (CDU) tritt nicht wieder an. „Ich bin gerade 60 Jahre alt geworden und denke, das ist eine runde Sache, jetzt aufzuhören“, begründet sie ihre Entscheidung. Sie wolle künftig wieder mehr Zeit für sich haben, freier sein. „Das Amt der Bürgermeisterin ist ein Posten auf Zeit“, so Stentzler.

Elf Jahre lang stand die Kauffrau und dreifache Mutter an der Spitze der Gemeinde. Zuvor war Stentzler bereits vier Jahre stellvertretende Bürgermeisterin. Im März 2012 setzte sich die damals 49-Jährige in einer Kampfabstimmung um die Nachfolge von Langzeit-Amtsinhaber Andreas Körber gegen ihren Parteikollegen Heiko Röttinger durch. Die beiden entscheidenden Stimmen kamen damals von den zwei Gemeindevertretern der SPD.

Ulrike Stentzler hört als Bürgermeisterin von Lütjensee auf

Der Zufall will es, dass der damals unterlegene Röttinger nun aller Voraussicht nach Stentzlers Nachfolger wird. Die CDU hat den 57 Jahre alten Diplom-Ingenieur als ihren Kandidaten nominiert. Die Christdemokraten treten nach dem Rückzug der SPD als einzige Partei in Lütjensee zur Wahl an. Röttinger ist bereits seit 2008 Gemeindevertreter und derzeit Schulverbandsvorsteher. „Heiko Röttinger kennt die Amtsverwaltung in Trittau gut, ist mit den Abläufen vertraut“, lobt Stentzler ihren designierten Nachfolger. Er sei deshalb „ein hervorragender Kandidat“.

Stentzler hat Lütjensee in den vergangenen Jahren maßgeblich geprägt. Als Bürgermeisterin berichtete Stentzler in dem Format „Gemeinde en Blog“ auf der Internetseite der Gemeinde wöchentlich über das aktuelle Geschehen im Ort. Unter ihrer Regie wurde die Erweiterung der Kita Lütje Lüüd sowie der Neubau einer Kindertagesstätte im Ortsteil Dwerkaten beschlossen und umgesetzt.

Auch aus der Gemeindevertretung zieht sich die 60-Jährige zurück

Ebenfalls in ihre Amtszeit fallen die Erweiterung der Grundschule und der immer wieder verschobene Ausbau der maroden Hamburger Straße, der zurzeit noch andauert. Nach wie vor ungelöst ist hingegen der Streit um den gesperrten Parkplatz und die Vermüllung am Nordstrand des Großensees. Trotz mehrerer Anläufe konnte Stentzler keine Einigung mit der Bezirksförsterei Bergedorf erzielen, der das Gebiet gehört.

Auch wenn die 60-Jährige sich freut, bald wieder mehr Freizeit zu haben, fällt ihr der Abschied nicht leicht. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt sie. Es gebe noch Themen, für die sie brenne. Diese anzugehen, wolle sie nun aber anderen überlassen. Auch aus der Gemeindevertretung zieht sich Stentzler nach 20 Jahren zurück.