Bad Oldesloe. Wird die Straße in der Innenstadt für den Durchgangsverkehr gesperrt? Diskussion könnte zum Wahlkampfthema werden.

Wird die Hagenstraße in der Oldesloer Innenstadt in Zukunft für den Durchgangsverkehr gesperrt? Das empfiehlt zumindest ein Gutachten, das auf der jüngsten gemeinsamen Sitzung von Wirtschafts- und Planungsausschuss sowie Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss Thema war. Ingenieur Torsten Schubert vom Hamburger Planungsbüro SBI stellte das von der Stadt beauftragte umfangreiche neue Verkehrskonzept für Bad Oldesloe vor.

Dem Gutachten zufolge hätten Verkehrserhebungen ergeben, dass täglich bis zu 4000 Fahrzeuge, davon werktags etwa 320 Busse, die Hagenstraße befahren, die an Marktplatz, historischem Rathaus und Kultur- und Bildungszentrum vorbeiführt. Bis zu 50 Prozent davon seien laut Erhebung Durchgangsverkehr.

Die Hagenstraße ist für das aktuelle Verkehrsaufkommen zu schmal

Problem: Für solch ein Verkehrsaufkommen sei die Straße schlicht zu schmal – so das Urteil des Planungsbüros. Teilweise ist die Hagenstraße nur 9,5 Meter breit. „Im Fazit der straßenräumlichen Untersuchung ist daher festzustellen, dass die Verkehrsstärken als deutlich zu hoch für die konkrete Situation in der Hagenstraße zu bewerten sind“, heißt es im Gutachten des Planungsbüros.

Um die Situation zu verbessern, schlägt das Planungsbüro drei mögliche Varianten zur Umgestaltung vor, von denen sie eine favorisiert. Um den Durchgangsverkehr zu vermeiden, soll demnach die Hagenstraße im Bereich des Marktplatzes für den Kfz-Verkehr gesperrt werden. „Lediglich der Linienbusverkehr und die Müllentsorgung sowie gegebenenfalls der Lieferverkehr sollten diesen Bereich zukünftig befahren können“, so das Gutachten.

Auch Parkplätze auf dem Peters-Parkplatz könnten wegfallen

Der Peters-Parkplatz soll von der Lübecker Straße aus erreicht werden. Im Zuge der Umgestaltung schlägt das Planungsbüro auch den Wegfall von Pkw-Stellplätzen auf dem Peters-Parkplatz vor. Von den derzeit gut 80 Stellplätzen würden je nach Realisierungsart wesentlich weniger, zum Beispiel 30, übrig bleiben. In dem Bereich soll nämlich eine größere, modernere Haltestellen-Anlage für die Linienbusse errichtet werden.

Neu ist die Diskussion um eine mögliche Sperrung der Hagenstraße nicht. Bereits vor vier Jahren sprach sich die Politik für einen Vorschlag aus, der dem jetzigen ähnelt. Die Verwaltung war damals dagegen. Das neue Verkehrsentwicklungskonzept, das nun vorliegt, entstand aus der damaligen Diskussion. Wie es mit der Hagenstraße weitergeht, könnte in den folgenden Wochen zum Wahlkampfthema werden. Denn die Vorschläge werden nun zunächst in den Fraktionen beraten. Eine politische Entscheidung wird erst nach der Kommunalwahl am 14. Mai erwartet.