Bad Oldesloe. Beschluss sieht nun mindestens vier Standorte für insgesamt 80 bis 130 Menschen in Bad Oldesloe vor. Auch in Rethwischfeld?

Die Stadt Bad Oldesloe will mehrere kleine statt einer großen Flüchtlingsunterkunft errichten. Ein entsprechender Beschluss wurde am Donnerstag in der Stadtverordnetenversammlung gefasst, nachdem der Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss dies bereits empfohlen hatte. Wie berichtet, hatte die Stadtverwaltung einen Beschlussvorschlag vorgelegt, der ursprünglich die Errichtung einer großen Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete für 80 bis 100 Menschen mit einer Erweiterungsmöglichkeit auf 130 Plätze vorgesehen hatte.

In Zukunft sollen Einwohnerversammlungen stattfinden

„Diese Lösung wäre die erste Wahl der Verwaltung gewesen“, sagt Bürgeramtsleiter Thomas Sobczak. Denn je mehr Unterkünfte, desto größer der Aufwand für die Verwaltung. Drei mögliche Standorte wurden vorgeschlagen. Als bevorzugter Ort wurde ein Gebiet südlich des Ziegeleiweges im Ortsteil Rethwischfeld genannt. Doch nicht alle Bürgerinnen und Bürger waren von dem Vorschlag begeistert.

Auch in der Politik fand der Vorschlag keine Mehrheit. Fraktionsübergreifend war man der Meinung, es müsse eine dezentrale Lösung her. „So eine große Unterkunft an einem Standort wäre eine Überforderung“, sagte Anita Klahn (FDP). Dennoch wolle man Verantwortung übernehmen und die Geflüchteten willkommen heißen. Dass Bedarf zur Unterbringung besteht, darin waren sich alle einig.

Laut dem in der Stadtverordnetenversammlung gefassten Beschluss wird die Verwaltung beauftragt, Unterkünfte für die Unterbringung von insgesamt bis zu 130 Menschen verteilt auf mindestens vier Standorte „quartiersverträglich“ zu entwickeln. Wo diese sein könnten, muss nun geprüft werden. Auch die Möglichkeit einer langfristigen Nachnutzung soll laut Antrag berücksichtigt werden. Um Bürgerinnen und Bürger in die Standortfrage mit einzubeziehen, sollen Einwohnerversammlungen vorgenommen werden. Entscheidungen treffen können die Teilnehmer dort jedoch nicht. Rethwischfeld ist übrigens als Standort nicht vom Tisch. Nun wird möglicherweise eine Unterkunft von kleinerer Dimension errichtet.