Barbüttel/Oststeinbek. In Barsbüttel werden Gebäude für die Ortswehren in Stemwarde und Willinghusen bestimmt. Oststeinbek bekommt wieder eine Polizeistation.
Ob Erweiterung von Schulgebäuden oder neue Feuerwehrwachen – bei diesen Punkten steht das Jahr 2023 für Barsbüttel im Zeichen von Planungen. Hand angelegt wird hingegen bei einer Kindertagesstätte. Das erweiterte Gewerbegebiet könnte nochmals vergrößert werden. In Oststeinbek freut man sich auf die Wiedereröffnung einer Polizeiwache und will im Rathaus mehr Energie einsparen. Aber auch hier steht das Thema Feuerwehr im Fokus. Zudem wird sich die Politik mit einem Baugebiet beschäftigen.
Projekte in Barsbüttel
1. Neues Kita-Gebäude am Soltausredder: Im Frühjahr ist der Baustart für die Erweiterung der Kindertagesstätte am Soltausredder angepeilt. Neben dem Haupthaus wird ein 300-Quadratmeter-Gebäude errichtet. 1,4 Millionen Euro sind veranschlagt. Die Kita in Sichtweite der Schwimmhalle ist die größte in der Gemeinde.
2. Baurecht für Sparkasse Holstein am Stiefenhoferplatz: Derzeit gibt es nur einen Aufstellungsbeschluss, in den kommenden Monaten soll das Bauleitverfahren für das Projekt der Sparkasse Holstein neben dem Rathaus auf dem Stiefenhoferplatz abgeschlossen werden. Das Geldinstitut will seine Filiale abreißen, nur der Keller bleibt erhalten. Das neue Gebäude hat drei Geschosse plus Staffelebene. Mit der Kubatur ist die Politik inzwischen einverstanden, nachdem der Investor Veränderungen vorgenommen hat. Das Staffelgeschoss wurde eingegrenzt, somit kommt der Komplex weniger wuchtig daher. Die Sparkasse bleibt im Erdgeschoss, daneben könnte ein Café einziehen. Darüber gibt es 31 Einheiten für betreutes Wohnen. Ein Kooperationspartner ist mit der Vorwerker Diakonie gefunden. Die Neugestaltung des Rathausplatzes wird erst danach angegangen, weil das Areal als Ablagefläche für Baumaterialien dienen soll.
3. Gebäude für Feuerwehren werden bestimmt: Barsbüttel hat von einem Landwirt im Ortsteil Stemwarde eine 17.400 Quadratmeter große Ackerfläche erworben. Sie befindet sich vor dem Neubaugebiet Stübkamp. Dort wird eine Feuerwehrwache errichtet. Zuerst aber müssen sich Politik, Verwaltung und die Hilfskräfte über das Gebäude abstimmen. Das steht demnächst an. Die Feuerwehr benötigt laut Bürgermeister Thomas Schreitmüller rund 4000 Quadratmeter Fläche, auf dem übrigen Teil ist zu einem späteren Zeitpunkt Wohnbebauung denkbar.
Die Planungen für die Feuerwehr beginnen von vorn. Eigentlich sollte das Gerätehaus am jetzigen Standort an der Straße Dorfring errichtet werden. Die Politik hatte für ein dreigeschossiges Gebäude samt Keller auf dem nur 868 Quadratmeter großen Gelände votiert. Dann stellte sich heraus, dass sich der Architekt verplant hat. Der Abstand zum Nachbargrundstück wurde falsch berechnet. Die Immobilie müsste eineinhalb Meter versetzt werden mit der Folge, dass die sogenannte Aufstellfläche für Fahrzeuge im Außenbereich in den öffentlichen Gehweg hineinreichen würde.
Beschlossen ist auch der Umzug der Willinghusener Wehr auf ein Areal an der Barsbütteler Landstraße Ecke Feldweg. Auch hier soll 2023 Klarheit über die Gestaltung der Wache herrschen.
4. Schulen sollen fit gemacht werden für die Zukunft: Für die Grundschulen in Willinghusen und am Soltausredder sowie die Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule wird mithilfe eines Architekturbüros erarbeitet, wie die Einrichtungen auf Sicht erweitert werden sollen. Es handelt sich um die sogenannte Phase null. Die Firma, die am Konzept für die Gemeinschaftsschule mitwirkt, muss noch ausgewählt werden. Es gibt 14 Bewerber.
5. Gewerbegebiet könnte noch größer werden: Die Firma Hermann Stitz möchte ins Gewerbegebiet bei Möbel Höffner ziehen. Von der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) kann sie ein Fünf-Hektar-Areal bekommen, benötigt allerdings mehr als elf. Eine Ackerfläche, die nicht zum Gewerbegebiet zählt, müsste also integriert werden. Es bedarf der Änderung des Bebauungsplans. Darüber wird die Politik noch im Januar diskutieren. Selbst bei einem positiven Votum wäre die Unternehmensverlegung innerhalb Barsbüttels nicht sicher. Das letzte Wort hat die Landesplanung.
6. Video-Überwachung an Müllcontainern soll kommen: Über illegal entsorgten Müll neben den Behältern der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) ärgern sich die Barsbütteler schon seit Langem. Es gibt einen Grundsatzbeschluss der Politik, Videoüberwachung einzuführen. Derzeit stimmt sich die Verwaltung mit dem Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein ab, ob das möglich ist. Wenn ja, sollen Kameras auf dem Parkplatz neben der Schwimmhalle am Soltausredder, am Stellauer Weg sowie an der Straße Blangwiesen aufgestellt werden.
7. Photovoltaikanlagen auf Dächern von Schulen: Barsbüttels Politik will mehr Solaranlagen im Gemeindegebiet. Wie man das am besten umsetzten kann, wird zu Beginn des Jahres in Ausschüssen besprochen. Es gibt viele Vorschläge von Parteien. Geplant ist, bei den gemeindeeigenen Liegenschaften mit den Schulen zu beginnen. Panels sollen auf Dächern der drei Lehranstalten installiert werden. Geschätzte Kosten: 220.000 Euro. Außerdem steht eine Entscheidung zu Windrädern an: ob ein Gebiet an der Autobahn 1 beim Land als Eignungsfläche angemeldet wird.
Projekte in Oststeinbek
8. Eröffnung der Polizeiwache an Möllner Landstraße: ln der ehemaligen Filiale der Sparkasse Holstein an der Möllner Landstraße wird eine Polizeiwache untergebracht. Die Gemeinde und das Land teilen sich die Räume, wobei die Ordnungshüter eine größere Fläche benötigen. Das Objekt ist gemietet, muss jetzt umgebaut werden. Das kostet rund 420.000 Euro, 290.000 davon zahlt Schleswig-Holstein. Läuft alles nach Plan, könnten die Beamten im Mai einziehen. Die Station wird mit drei Kräften bestückt. Oststeinbek hatte bis Mitte 2016 eine Polizeistation im Feuerwehrgebäude an der Stormarnstraße. Sie wurde geschlossen, nachdem die damalige SPD-geführte Landesregierung eine Strukturreform beschlossen hatte.
9. Politik entscheidet über Gebäude für Feuerwehr: Die Feuerwehr im Ortsteil Havighorst bekommt ein neues Zuhause. Sie wechselt auf die andere Seite der Dorfstraße. Dafür hat die Gemeinde ein 8400-Quadratmeter-Areal gekauft. Jetzt sucht die Verwaltung einen Architekten für die Leistungsphasen eins bis vier. Das beinhaltet auch das Einreichen eines Bauantrags. 125.000 Euro sind für den Experten bewilligt. Die Politik entscheidet 2023 über den Gebäudekörper. Auch steht die Änderung des Bebauungsplans an.
10. Verwaltung prüft Alternativstandort für Bauhof: Auf dem Grundstück, auf dem die Feuerwache entsteht, ist auch Platz für den Bauhof. Das hat die Machbarkeitsstudie eines Architekten ergeben. Er hat eine Kostenschätzung vorgelegt. Für den Sozialtrakt sind mehr als vier Millionen Euro angegeben, hinzu kommen 3,7 Millionen für die Fahrzeug- und 370.000 Euro für eine Salzhalle. Der Bauhof befindet sich hinter dem aktuellen Feuerwehrgerätehaus und soll verlagert werden. Als weiteren Alternativstandort prüft die Verwaltung jetzt den Sportplatz Am Ohlendiek. Bürgermeister Jürgen Hettwer will 2023 eine Entscheidung herbeiführen.
11. Brückenstraße wird ohne Anliegerbeiträge grundsaniert: 575.000 Euro kostet die Grunderneuerung der Brückenstraße, 60.000 davon übernimmt die Firma Semmelhaack, die das Seniorenwohnquartier gebaut hat. Es ist die erste Straßensanierung ohne Anliegergebühren.
12. Rathaus soll eine Sole-Wasser-Wärmepumpe bekommen: Die Energieberatung Hamburg hat für den Rathausaltbau einen Sanierungsfahrplan skizziert. Durch umfassende Arbeiten kann der Energiebedarf um bis zu 83 Prozent gesenkt werden. Akuter Handlungsbedarf besteht beim Gasheizkessel, die Beschaffung von Ersatzteilen ist nicht mehr garantiert. Daher will man auf eine Sole-Wasser-Wärmepumpe umsatteln. Die Grundlagenermittlung, Sichtung des geologischen Katasters sowie die Vorplanung für die geothermische Nutzung des Untergrundes mithilfe von Erdwärmesonden werden in Kooperation mit einem Dienstleister umgesetzt. 170.000 Euro will die Gemeinde für die Planung ausgeben inklusive Anschaffung der Wärmepumpe.
13. B-Planentwurf für neues Wohnquartier hinter dem Breedenweg: Im Mai hatte sich die Mehrheit der Politik für 250 Wohneinheiten hinter dem Breedenweg ausgesprochen, als die städtebauliche Grundausrichtung festgelegt wurde. Dass die Verkehrssituation diese Dimension zulässt, ist inzwischen durch ein Gutachten bestätigt. Das vorgestellte Konzept der Firma Bauland beinhaltet Miet- und Eigentumswohnungen sowie Reihen-, Einfamilien- und Doppelhäuser. Der Entwurf für den Bebauungsplan soll nun den politischen Gremien vorgelegt werden.
14. Quartierskonzept für Gebiet nördlich Möllner Landstraße: Das Einsparen von Energie – das ist das Ziel eines Quartierskonzepts für den Bereich nördlich der Möllner Landstraße vom Hamburger Kamp bis Birkenhain. Drei spezialisierte Büros erfassen zum Beispiel Dächer und überprüfen diese auf Tauglichkeit für Photovoltaikanlagen. Zudem werden Mustersanierungspläne für verschiedene Gebäudetypen erstellt. Den Bürgern soll ein Weg aufgezeigt werden, dazu ist viel Öffentlichkeitsarbeit nötig. Das Projekt kostet 80.000 Euro. 90 Prozent der Summe zahlen Land und Bund.
15. Volkshochschule soll mit Reinbeker Einrichtung kooperieren: Auf Verwaltungsebene herrscht Einigkeit, auch die Politik in Oststeinbek hat zugestimmt. Jetzt steht noch das Votum der Reinbeker Parteien aus: Die Volkshochschule soll Zweigstelle der VHS Sachsenwald mit Sitz in Stormarns zweitgrößter Stadt werden und damit ihre Eigenständigkeit verlieren. Geplant ist der Start eines gemeinsamen Kursprogramms mit dem Herbstsemester. Die VHS Sachsenwald würde alle leitenden, organisatorischen und administrativen Aufgaben übernehmen.
Das wurde aus den Projekten der Agenda 2022
Im erweiterten Barsbütteler Gewerbegebiet an der Autobahn 1 haben erste Firmen mit dem Bau von Gebäuden begonnen. Die M & M Straßen- und Tiefbau GmbH sowie Sinus Nachrichtentechnik ziehen innerhalb der Gemeinde um. Der Willinghusener Bürgerverein hat ein neues Zuhause und ist jetzt in der Rhabarberkate untergebracht. Er nutzt den großen Mehrzweckraum im Erdgeschoss des früheren Bauernhauses. Zuvor war die 150-Mitglieder-Organisation in der Ex-Kneipe Willinghus im Ortszentrum. Das Gebäude wurde abgerissen.
Auf einem gemeindeeigenen Grundstück im Ortsteil Willinghusen gibt es eine neue Flüchtlingsunterkunft. Sie besteht aus 25 Containern, in denen Platz für 40 Personen ist. Dieser Tage ist Einzug, vorerst werden dort hauptsächlich Menschen aus der Ukraine leben. Das Projekt hat rund eine Million Euro gekostet. Erweitert wurde zudem das Flüchtlingsheim an der Straße Zum Ehrenhain um zwölf Container. Die Grundsanierung der Straße Bei den Tannen wurde vorerst auf 2024 verschoben.
An der Brückenstraße in Oststeinbek gegenüber der Feuerwehrwache wurde das Seniorenquartier der Firma Semmelhaack fertiggestellt. Entstanden sind 80 Mietwohnungen, 24 davon öffentlich gefördert. Sie verteilen sich auf sieben Mehrfamilienhäuser mit bis zu vier Ebenen. Kosten: rund 16 Millionen Euro. Zu der Anlage gehört auch ein Pflegestützpunkt.
Begonnen hat der Bau der neuen Grundschule zwischen der bestehenden Lehranstalt, dem Sportplatz, dem Tennisclub und der Walter-Ruckert-Halle. Bis zu 450 Kinder haben in der auf Vierzügigkeit ausgerichteten Bildungseinrichtung Platz. Die Gemeinde kalkuliert mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 26 Millionen Euro.
Im Norden der Kommune war Erschließungsstart für den Willipark. Bestandteil neben 83 Seniorenwohnungen ist ein 19 Meter hoher Bürokomplex. Diesen baut der IT-Unternehmer Christian Stölken. Für die Wohnungen ist das Unternehmen Vakon zuständig. Acht Mehrfamilienhäuser mit maximal drei Ebenen plus Staffelgeschoss werden erstellt. Nach den Sommerferien hat die Gemeinde mit der Fassadensanierung des Bürgerhauses für 270.000 Euro begonnen. Im Frühjahr sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.