Glinde. Das E-Werk Sachsenwald baut zwei weitere Schnellladesäulen für 124.000 Euro und erhält einen satten Zuschuss. Wo diese stehen.
An 40 Standorten im Süden Stormarns sowie im Kreis Herzogtum Lauenburg hat das E-Werk Sachsenwald bereits Stromtankstellen für Elektroautos gebaut. Der kommunale Energieversorger mit Sitz in Reinbek erweitert sein Netz jedes Jahr, betreibt bislang aber nur eine Schnellladesäule. Zwei weitere wird das Unternehmen am Ostkreuz-Center in Oststeinbek sowie bei Möbel Höffner in Barbüttel, jeweils nahe der Autobahn 1 gelegen, errichten – und bekommt dafür einen satten Zuschuss. Die Aktivregion Sieker Land Sachsenwald (LAG) steuert 57.500 Euro bei. Für das Projekt sind 124.000 Euro veranschlagt.
Die Unterstützung beschloss der LAG-Vorstand jetzt auf einer außerordentlichen Sitzung im Wentorfer Rathaus. Eile war geboten aufgrund der Landesregelung, wonach zum Stichtag 14. Oktober alle bis dato ungebundenen Mittel sämtlicher 22 Aktivregionen in Schleswig-Holstein abgezogen und in einem gemeinsamen Topf gesammelt werden. In letzter Instanz bewilligt das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume die Vorhaben. Das Geld stammt aus einem EU-Förderprogramm.
TSV Glinde generiert Geld für Flutlichtanlage
Mitglieder des Vereins Aktivregion Sieker Land Sachsenwald sind Reinbek, Glinde, Barsbüttel, Oststeinbek, Stapelfeld, Brunsbek, Braak, Siek, Hoisdorf und Wentorf. Er ist dem E-Werk beim Ausbau des Ladesäulennetzes schon in der Vergangenheit behilflich gewesen, holte als Schnittstelle finanzielle Mittel ein. Dieses hatte das Projekt 2016 gestartet, will die CO2-Minderung des motorisierten Individualverkehrs vorantreiben. Turbotankstellen sind ein wichtiger Bestandteil der Strategie. Mit ihren 150 Kilowatt füllen sie die Batterie eines Fahrzeugs binnen 30 Minuten. Angeboten wird ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien. Die beiden Schnelllader sollen im zweiten oder dritten Quartal 2023 gesetzt werden.
Ein weiterer Profiteur ist der TSV Glinde. Auch dessen Antrag stimmte der LAG-Vorstand zu. Der Sportverein ersetzt die alte Flutlichtanlage am Kunstrasenplatz durch eine LED-Variante. Dadurch wird der Energiebedarf um 70 Prozent gesenkt. 29.000 Euro sollen Materialien und Arbeiten kosten, 13.500 Euro kommen über die Aktivregion. „Wir planen die Umsetzung im kommenden Frühjahr“, sagt Joachim Lehmann, hauptamtlicher TSV-Vorstandsvorsitzender. Der Vereinschef hat ebenfalls gute Erfahrung mit der aus Kommunen bestehenden Organisation gemacht und mehrfach Unterstützung erfahren in weitaus größerer Dimension.
Jüngst wurde der mehr als 300 Quadratmeter große Boxkeller im Vereinsheim umgebaut. Rund 200.000 Euro kostete die Neugestaltung des Zuhauses für die 40 Mitglieder zählende Sparte, 68.000 davon konnten über die Aktivregion generiert werden. Die Arbeiten waren im vergangenen Dezember gestartet. Der TSV kann solche Zuschüsse gut gebrauchen. Er hatte sich vor mehr als 20 Jahren mit einem Hotel samt Tanzsporhalle übernommen, stand kurz vor der Pleite. Die Immobilie wurde verkauft. Der Verein hat aktuell rund eine Million Euro Schulden, schätzt den Investitionsbedarf in Gebäude und Sportplätze in den kommenden Jahren auf rund 4,8 Millionen Euro. Wie berichtet, möchte ein Investor auf dem TSV-Areal Wohnungen bauen, strebt einen Grundstückstausch mit der Stadt an und will dem Sportverein weiter nördlich eine neue Anlage schenken. Ob die Politik mitspielt, ist noch ungeklärt.