Bargteheide. Gabriele Hettwer gehe mit Kandidatur „finanzielles Risiko“ ein. Am 30. März stellt sie sich im Ganztagszentrum den Fragen der Wähler.

Mit einer emotionalen persönlichen Erklärung hat Holger Schröder am vergangenen Montag seinen Austritt aus der Wählergemeinschaft für Bargteheide (WfB) erklärt. Auslöser sei der seit Wochen anhaltende, respektlose Umgang mit Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht.

Schröder schämt sich für andere Stadtvertreter

„Ich schäme mich für diejenigen meiner Kolleginnen und Kollegen in der Stadtvertretung, die dieses in meinen Augen menschenunwürdige Verhalten unterstützen“, so Schröder wörtlich. Das könne er nicht mehr mittragen, wolle sein Mandat als fraktionsloses Mitglied der Stadtvertretung aber mit allen Rechten und Pflichten bis zum Ende der Legislaturperiode weiter wahrnehmen.

Wie bereits berichtet, war es auf Antrag von 13 Stadtvertretern aller Fraktionen zu einer nichtöffentlichen Sondersitzung der Stadtvertretung gekommen. Dort war mit großer Mehrheit beschlossen worden, dass durch eine Anwaltskanzlei nun offiziell Regressansprüche gegen Kruse-Gobrecht wegen des Kahlschlags zwischen Bornberg und Südring geprüft werden sollen. Der Kreis Stormarn hatte der Stadt wegen ihres rechtswidrigen Vorgehens ein Bußgeld von 40.000 Euro plus Gebühren auferlegt.

Plakat sorgt für hitzige Debatte in Netzwerken

Dass die persönliche Verantwortung der amtierenden Bürgermeisterin mit der Prüfung von Regressansprüchen hinterfragt werden soll, habe das Fass für Holger Schröder zum Überlaufen gebracht. Er könne der Gegenkandidatin Gabriele Hettwer nur raten, „sich dreimal zu überlegen“, ob sie in einer Stadt Bürgermeisterin werden wolle, in der eine Vielzahl von Stadtvertretern offenbar bereit sei, sie bei Bedarf finanziell zu ruinieren, so Schröder.

Unterdessen sieht sich Hettwer in den sozialen Netzwerken mit dem Vorwurf konfrontiert, sie sei in Wirklichkeit gar nicht parteilos, sondern stelle sich ganz in den Dienst der Parteien SPD, FDP und CDU sowie der Wählergemeinschaft. Auslöser ist ein Plakat, mit der die betreffenden Ortsverbände zu einer Veranstaltung am Mittwoch, 30. März, um 19 Uhr ins Ganztagszentrum einladen. Dort wird sich die gemeinsame Kandidatin den Fragen der Wähler stellen.

Hettwer gewinnt täglich mehr Unterstützer

Dass sich auf besagtem Plakat neben dem Konterfei Hettwers die Logos der Parteien und der WfB finden, wurde von mehreren Usern kritisiert. Befeuert wird die Debatte ausgerechnet von den Grünen, die in den vergangenen Monaten keine Gelegenheit ausgelassen haben, die Vorzüge der Amtsinhaberin Kruse-Gobrecht zu preisen und „ihrer Kandidatin“ vorbehaltlose Unterstützung zuzusichern. „Es sind eben nicht die Parteien und ihre Funktionäre, die eine ihnen genehme Verwaltungsspitze installieren“, erklärte die Ortsvorsitzende der Grünen, Claudia Mac Arthur.

Derweil wächst die Schar der Unterstützer von Gabriele Hettwer täglich. Auf ihrer Homepage www.gabriele-hettwer.de haben sich inzwischen fast 50 Frauen und Männer geäußert, die Hettwers Kandidatur unterstützen. Auf der Homepage von Birte Kruse-Gobrecht finden sich aktuell 31 Unterstützer.