Bargteheide. Mehr als 100 Bäume wurden Anfang Dezember gefällt. Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrech verspricht „zügige und lückenlose Aufklärung“.

Nach der massiven Kritik an dem Kahlschlag auf einer städtischen Fläche am Südring hat die Bürgermeisterin der Stadt Bargteheide, Birte Kruse-Gobrecht, eine „zügige und lückenlose“ Aufklärung des Vorgangs in Aussicht gestellt. „Wir haben aktiv Kontakt zu den relevanten Behörden aufgenommen und bereits einen Ortstermin vereinbart“, ließ sie in einer persönlichen Erklärung verlauten.

Die Fällaktion hätte beantragt werden müssen

Wie bereits mehrfach berichtet, waren Anfang Dezember auf besagtem Areal mehr als 100 Bäume, darunter viele Rotbuchen, Eschen und Lärchen, gefällt worden. Begründet wurde das Vorgehen mit „zwingend erforderlichen Pflegemaßnahmen“, einer „Bestandssicherung und Läuterung der Fläche“ sowie der „Pflicht zur Verkehrssicherung“.

Laut einer ersten Einschätzung der unteren Forstbehörde lagen indes keine Ausnahme-Tatbestände nach Paragraf 5 des Landeswaldgesetzes vor, die einen Kahlschlag solchen Ausmaßes gerechtfertigt hätten. Im Übrigen hätte die Fällaktion auch aus Gründen der Verkehrssicherung beantragt werden müssen. „Im vorliegenden Fall geht die untere Forstbehörde nach einer ersten Inaugenscheinnahme der Fläche jedoch nicht von einer Verkehrssicherungsmaßnahme aus“, sagte Martin Schmidt, Sprecher des Landesamts für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, dem Abendblatt.

Es müsse nun zügig Ersatzpflanzungen geben

Kruse-Gobrecht hat sich nach eigenem Bekunden über das Ausmaß der Fällung selbst gewundert. In einem ersten Schritt wolle sie zunächst aber die „interne Aufklärung der Sachlage“ forcieren. Sie warnte vor „voreiligen Schlüssen“ und wehrte sich gegen Vorverurteilungen. Sie hätte sich stattdessen den Austausch mit den Fraktionen gewünscht sowie das Abwarten von Stellungnahmen der unteren Naturschutzbehörde und der Unteren Forstbehörde, sowie des städtischen Bauhofs und des Unternehmens, das die Fällung letztlich vorgenommen habe.

Unterdessen hat die Fraktion der Grünen vor weiteren Eingriffen in die Stadtnatur eine umfassendere Information der Kommunalpolitik und der Öffentlichkeit angemahnt. Zudem müsse es nun zügig „Ersatzpflanzungen an der Lohe und/oder an anderer Stelle in Bargteheide geben“.

Kritisiert wurde zudem die Idee, die Kahlschlagsfläche für das Projekt „Urban Gardening“ vorzusehen. „So ein ökosoziales Projekt muss auf Brachland oder minderwertigen Flächen entwickelt werden und diese aufwerten hinsichtlich Biodiversität, Klimanutzen, sozialem Zusammenhalt“, so Fraktionschefin Ruth Kastner. Das Stadtgärtnern auf dieser jetzt „geläuterten“ Fläche würden die Grüne jedenfalls nicht unterstützen.