Ahrensburg. Volksbank Raiffeisenbank eG konnte 2021 Kundenwertvolumen auf über 6,6 Milliarden Euro steigern.

Ende November 2020 sorgte die Volksbank Raiffeisenbank (VR) für viel Aufsehen in der hiesigen Bankenszene, als sie die Fusion der VR Bargteheide-Bergedorf-Stormarn-Vierlanden mit der Raiffeisenbank Ratzeburg und der VR Itzehoe-Norderstedt-Hohenwestedt zum 1. Januar 2021 bekanntgab. Damit entstand ein kooperativer Verbund in der Metropolregion Hamburg, der sich mit 29 Filialen über die Kreise Bad Segeberg, Stormarn und Herzogtum Lauenburg sowie den Hamburger Südosten von Hohenwestedt bis Ratzeburg erstreckt.

Bilanzsumme steigt auf 3,5 Milliarden Euro

Nun hat das Unternehmen, das seit der Fusion unter dem Kürzel VReG firmiert, ihre Bilanz für das vergangene Jahr vorgelegt. Die konsolidierte Bilanzsumme aller drei Häuser konnte schon im ersten Geschäftsjahr um rund zehn Prozent von 3,2 auf 3,5 Milliarden Euro gesteigert werden. „Unsere Erwartungen sind damit bereits übertroffen worden“, sagt Vorstand Stefan Lohmeier. Getreu dem Motto „So dezentral wie möglich, so zentral wie nötig“, habe man sich die Stärke der regionalen Nähe bewahrt und mit der gewonnenen Schlagkraft einer Genossenschaftsbank kombiniert. Damit sehe sich der VR-Verbund in seiner „Mission Dreisam“ bestätigt

Das lässt sich auch an den anderen, maßgeblichen Kennziffern für den Geschäftsbetrieb ablesen. Das Eigenkapital ist um vier Prozent von 500 auf 520 Millionen Euro gewachsen, die Einlagen stiegen um 13 Prozent von 2,3 auf 2,6 Milliarden und das Kundenwertvolumen wuchs um zehn Prozent von 6 auf 6,6 Milliarden Euro.

111.000 private und gewerbliche Kunden

Auch die Kreditvergabe hat sich positiv entwickelt. „Dass sich die Summe der gewährten Kredite um zwölf Prozent von 2,2 Milliarden Euro 2020 auf nun 2,5 Milliarden Euro erhöht hat, zeigt, dass wir alle berechtigten Wünsche unserer 111.000 privaten und gewerblichen Kunden erfüllen konnten“, resümiert Lohmeier zufrieden.

Damit sei das Geldhaus insbesondere seinem genossenschaftlichen Förderauftrag nachgekommen, die in ihrem Geschäftsgebiet tätigen Wirtschaftsunternehmen mit den benötigten Finanzmitteln zu versorgen. Im Privatkundengeschäft habe wie in den Vorjahren unverändert der Wunsch nach den eigenen vier Wänden im Mittelpunkt gestanden. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien.

Interesse an Immobilien ist ungebrochen

„Das Interesse an Immobilien als Anlageobjekt oder zur persönlichen Altersvorsorge hat im Vergleich zu den Vorjahren noch mehr zugenommen“, weiß Thomas Naß, Bereichsvorstand Immobilien. Von diesem Trend profitierten Firmen- und Privatkunden wegen des langfristig betrachtet immer noch günstigen Zinsniveaus und der bevorzugt abgeschlossenen Darlehensverträge mit langfristigen Zinsfestschreibungen im gleichen Maße. Aber auch die Bank selbst nutzt diese Effekte durch eigene Investitionen im Immobilienbereich.

Unterdessen dürfte sich die Verknappung des Angebots an Grundstücken und Immobilien im Speckgürtel der Hansestädte Hamburg und Lübeck fortsetzen. Obwohl die Immobilienkredite künftig an höhere Eigenkapitalanforderungen geknüpft werden sollen, erwartet der VReG-Vorstand aber auch für das laufende Jahr kaum einen Nachfragerückgang.

Fondsneuanlagen liegen auf Rekordniveau

„Zukünftig werden wir als fusionierte VReG noch mehr als bisher als kompetenter Finanzierungs- und Projektberatungspartner sowie Vermittler im Immobilienvertrieb zur Verfügung stehen“, verspricht Thomas Naß. Um dieses Ziel zu erreichen, würden diese Geschäftsbereiche konsequent ausgebaut und entsprechende Angebot auf das gesamte Geschäftsgebiet ausgedehnt.

Ein Rekordergebnis verzeichnete die VReG bei Neuanlagen in Fonds. So wurden im Vorjahr 2600 neue Investmentsparpläne abgeschlossen. Alles in allem investierten Anleger auf diese Weise 90 Millionen Euro, so viel wie nie zuvor. „So können bei Sparplänen schon ab 25 Euro monatlich Negativzinsen vermieden werden, die für Kunden generell die schlechteste Lösung sind“, sagt Stefan Lohmeier.

35.000 Mitglieder erwartet eine Dividende

Den gut 35.000 Mitgliedern stellt die Volksbank Raiffeisenbank eG die Ausschüttung einer dem Geschäftsjahr 2021 entsprechenden Dividende auf ihre gezeichneten Anteile in Aussicht. Von dem guten Ergebnis des Unternehmens im ersten Geschäftsjahr nach der Megafusion Ende vorvergangenen Jahres profitieren derweil auch die Kommunen. So entfallen von den knapp 4,8 Millionen Euro an zu entrichtenden Steuern etwa 2,3 Millionen Euro als Gewerbesteuer auf jene Gemeinden, in denen die VReG mit einer Filiale vertreten ist.