Ahrensburg. Rathaus Ahrensburg verweist auf bundesweit vereinbarten Weg zur Verteilung der Menschen auf die Kreise und Kommunen.
Immer mehr Menschen flüchten vor dem Krieg in der Ukraine. Viele Menschen wollen helfen, indem sie in Eigenregie Geflüchtete von der polnisch-ukrainischen Grenze abholen und nach Deutschland bringen. Die gut gemeinte Unterstützung stellt die Kommunen jedoch vor große Herausforderungen, warnt die Ahrensburger Verwaltung. „Es ist nicht zielführend, wenn Menschen abgeholt werden, ohne dass zuvor eine Unterbringungsmöglichkeit organisiert worden ist“, sagt Rathaussprecher Fabian Dorow.
Flüchtlinge wurden vor Rathaus abgesetzt
In den vergangenen Tagen hätten Verwaltungen in der Region es bereits mit Fällen zu tun gehabt, in denen Gruppen von Geflüchteten von privaten Helfern nach Deutschland gebracht und anschließend vor dem Rathaus abgesetzt worden seien.
„Auf diese Weise wird, bei aller Hilfsbereitschaft, der bundesweit vereinbarte Weg der Erstaufnahme und Registrierung mit dem sich anschließenden Verteilungsverfahren auf die Kreise und Kommunen umgangen“, sagt Dorow. Eine bestmögliche Unterstützung könne so nicht geleistet werden. „Die geflüchteten Menschen laufen außerdem Gefahr, erforderliche Hilfen durch fehlende Koordination im Vorfeld nicht in Anspruch nehmen zu können“, sagt der Rathaussprecher und betont: „Derartige Transporte sind nicht zielführend.“
Flüchtlinge solle sich registrieren lassen
An Geflüchtete, die zunächst privat bei Verwandten oder Bekannten untergekommen sind, appelliert die Verwaltung, sich registrieren zu lassen. „Die geflüchteten ukrainischen Menschen verfügen über einen besonderen Aufenthaltstitel. Sie sollten sich daher im Bedarfsfall zeitnah bei der Stadtverwaltung melden, damit mögliche Hilfen geprüft werden können“, sagt die stellvertretende Ahrensburger Bürgermeisterin Carola Behr.
Außerdem benötige das Rathaus für die Planung von ergänzenden Unterstützungsangeboten, etwa Sprachkurse und die Schaffung der Kapazitäten an Schulen und Kitas, verlässliche Zahlen. Andernfalls treffe der Zustrom von Geflüchteten die Kommunen unvorbereitet.
Helfer mit Sprachkenntnissen gesucht
Die Stadt bittet zudem darum, Unterkünfte nicht privat zu vermitteln, sondern im Rathaus anzuzeigen. Gleichzeitig sucht die Verwaltung weiterhin dringend freien Wohnraum zur langfristigen Anmietung für die Unterbringung von Geflüchteten. Für interessierte Wohnungsgeber hat das Rathaus eine Anlaufstelle eingerichtet. Zuständig dafür sind Darina Fricke (Telefon: 04102/771 55) und Michael Cyrkel (04102/77 257).
Außerdem suchen die Flüchtlingsbetreuerinnen Aruna Pego-Stannieder (04102/774 18) und Birgit Krömer-Meyn (04102/771 46) ehrenamtliche Helfer mit Sprachkenntnissen in Russisch und Ukrainisch, die beim Dolmetschen helfen können.
Nach Angaben der Verwaltung sind in Ahrensburg bis vergangenen Freitag 35 Geflüchtete aus der Ukraine angekommen. Etwa die Hälfte davon sind Kinder. Die meisten Geflüchteten seien bei Angehörigen untergekommen. Behr dankt den Ahrensburgern für ihre in den vergangenen Tagen bereits geleistete Unterstützung. „Die Solidarität und Hilfsbereitschaft ist ungebrochen groß“, sagt sie.