Oststeinbek. Wiedereröffnung der Polizeiwache in Oststeinbek im Mai 2022. Standort ist offen. Zwei Objekte haben es in die engere Auswahl geschafft.

Das subjektive Sicherheitsgefühl vieler Oststeinbeker wird sich im kommenden Jahr erhöhen. Dann hat die 9100 Einwohner zählende Gemeinde wieder eine Polizeiwache. Derzeit sucht die Direktion Ratzeburg in enger Abstimmung mit Bürgermeister Jürgen Hettwer und der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GM.SH), eine Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Kiel, eine geeignete Immobilie. Nun wird es konkreter. Die Beteiligten haben Objekte ins Auge gefasst, die laut Polizeisprecherin Sandra Kilian infrage kommen. Es scheint nicht mehr lange zu dauern, bis Vollzug gemeldet wird.

Polizei war früher im Gebäude der Feuerwehr

Bis vor Kurzem waren drei Standorte in der engeren Auswahl. Der Kratzmann’sche Hof mit Bürgersaal und Restaurant gegenüber dem Rathaus wurde inzwischen verworfen. Er befindet sich im Eigentum der Gemeinde – genauso wie die angrenzende Begegnungsstätte an der Möllner Landstraße. Und genau die könnte Heimat der Beamten werden. „Wir führen noch Gespräche mit dem Deutschen Roten Kreuz und der Arbeiterwohlfahrt, wollen wissen, welche Räume sie benötigen“, sagt Hettwer. Die beiden Ortsvereine sind schon viele Jahre in dem Gebäude aktiv, organisieren dort Veranstaltungen für Senioren wie zum Beispiel Klönschnacks, Spielenachmittage oder den sogenannten Suppentag, ein Mittagessen in geselliger Runde. Allein das DRK zählt in Oststeinbek rund 300 Mitglieder. Für die Ordnungshüter ist der hintere Flügel der Begegnungsstätte angedacht.

Bei dem zweiten Haus, auf das sich die Polizei fokussiert hat, handelt es sich ebenfalls um eine Immobilie im Zentrum. Diese ist in Privatbesitz. Dem Vernehmen nach müssten einige Umbauten vorgenommen werden. Mit der Planung müsste es schnell gehen, denn im Mai sollen die Beamten ihren Dienst in Oststeinbek antreten.

Der Ort hatte bis Mitte 2016 eine Polizeistation im Gebäude der Feuerwehr an der Stormarnstraße. Ein Zurück dorthin ist ausgeschlossen, weil die Räume von der Jugendabteilung belegt sind und ohnehin Erweiterungsbedarf besteht. Seit der Schließung ist ein Beamter aus Glinde für Oststeinbek zuständig.

Innenministerin verkündete im Juni Wiedereröffnung

Die Wache verlor die Gemeinde seinerzeit im Zuge einer Strukturreform, als die Landesregierung von der SPD geführt wurde. So einfach hinnehmen wollten das viele Bürger nicht. 832 unterzeichneten eine Petition und drückten somit ihren Protest aus. Dieser wurde zur Kenntnis genommen, mehr aber auch nicht. Hoffnung keimte auf nach der Veränderung der politischen Machtverhältnisse. Seit dem 28. Juni 2017 ist der Christdemokrat Daniel Günther Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, führt ein Dreier-Bündnis mit Grünen und FDP. Schon im Koalitionsvertrag war die Rede davon, die Wiedereröffnung bereits geschlossener Dienststellen zu prüfen.

Hinter den Kulissen setzte sich vor allem Lukas Kilian, CDU-Landtagsabgeordneter mit Wahlkreisbüro in Glinde, für eine Rückkehr der Polizei nach Oststeinbek ein. Erst im Juni dieses Jahres war die Sache in trockenen Tüchern. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) verkündete zudem die Wiedereröffnung der Dienststelle in Wacken im Kreis Steinburg. Die Raumbedarfe für Polizeiwachen sind landeseinheitlich festgelegt. Bei Einrichtungen mit drei Personen wie in Oststeinbek sind das zwei Büros mit 24 und 18 Quadratmetern, ein Lagerraum, der zwölf Quadratmeter umfasst, eine Teeküche, Sanitäranlagen und eine Garage. Die Planungsaufgaben sowie die Beschaffung von Immobilien zur Miete für das Land übernimmt die GM.SH.