Ahrensburg. Bürgerverein hatte den Weihnachtsmarkt aus Sicherheitsgründen abgesagt – wer die Alternative angemeldet hat, verrät die Stadt nicht.
Eigentlich war die Ansage klar: Der Ahrensburger Weihnachtsmarkt auf dem Rondeel findet in diesem Jahr nicht statt. Wegen der Corona-Lage hatte der Bürgerverein Ahrensburg, der den Markt normalerweise veranstaltet, ihn Mitte November abgesagt.
Doch wer am Montag über das Rondeel in der Ahrensburger Innenstadt gelaufen ist, hat festgestellt: Nach einem abgesagten Weihnachtsmarkt sieht das nicht aus. Lichter, Tannenbäume, ein Grill, ein Kinderkarussell sowie ein Schmalzkuchen- und Zuckerwarestand sind über die Fläche verteilt. Das wirft Fragen auf.
Corona: Weihnachtsmarkt in Ahrensburg nicht vom Bürgerverein organisiert
Wie die Pressesprecherin der Stadt Ahrensburg, Anna Plogt, auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilte, dürfen Ahrensburger sich tatsächlich auf so etwas wie einen „Weihnachtsmarkt light“ freuen: „Mitte letzter Woche ist ein Antrag auf Sondernutzung eingegangen, bei dem es um die Aufstellung von Ständen in der Vorweihnachtszeit ging.“ Von wem der Antrag kam, teilte die Stadtsprecherin „wegen datenschutzrechtlicher Gründe“ nicht mit.
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Der Ahrensburger Bürgerverein hat mit dem Geschehen auf dem Rondeel jedenfalls nichts zu tun, wie der Vorsitzende Peter Wendt gestern betonte. „Ich habe davon mitbekommen und bin, vorsichtig gesagt, überrascht.“ Der Verein hatten den Markt aus Sicherheitsgründen abgesagt. Was andere dann auf eigene Faust machen, da habe er keine Aktien drin.
Weihnachtsmarkt in Ahrensburg ohne strenge Corona-Auflagen
Die Erlaubnis sei laut Plogt von der Stadt erteilt worden. Sie gilt bis Mittwoch, 29. Dezember. Die Stände dürfen von 11 bis 20 Uhr und sonnabends von 10 bis 20 Uhr öffnen und sind angehalten, für die Einhaltung der Abstandsregeln zu sorgen. 2G oder 3G gelte auf dem Markt nicht. Und: „Die Erlaubnis ist widerruflich“, so Plogt. „Je nach Entwicklung der pandemischen Lage kann sie wieder entzogen werden.“
Die Schausteller jedenfalls freuen sich, ihre Waren an den Mann bringen zu können – so auch Beata Szyca und Wojtek Rosolowski von der Glückstädter Firma Holtmann-Burgdorf, die Schmalzkuchen verkaufen. „Die fehlenden Einnahmen durch Corona sind deutlich zu spüren“, erzählt Beata Szyca. Umso mehr freut sie sich, nun doch das süße Gebäck verkaufen zu können. „Ich bin sehr glücklich, hier zu sein.“
So geht es auch Sigrid Behnke, die sich am Montag eine Bratwurst gönnte. „Ich bin zufällig nach einem Arzttermin vorbeigekommen.“ Die Entscheidung der Stadt findet sie vertretbar: „Das Gelände ist weitläufig und Abstände können eingehalten werden. So kommt trotz allem ein bisschen Weihnachtsstimmung auf.“