Grosshansdorf. Bauvorschrift soll Kies- und Splitlandschaften verbieten. Informationskampagne für insektenfreundliche Gartengestaltung geplant.

In Großhansdorf sollen Schottergärtenin Zukunft verboten sein – das hat der Bau- und Umweltausschuss bereits im April beschlossen. Auf seiner jüngsten Sitzung hat das Gremium den Umgang der Gemeinde mit den Kies- oder Splitlandschaften im Vorgarten nun präzisiert. „Fortan werden wir bei jeder Änderung oder Neuaufstellung eines Bebauungsplans einen entsprechenden Passus aufnehmen“, sagt Bürgermeister Janhinnerk Voß.

Großhansdorf verbietet Schottergärten und plant Informationskampagne

Kiesgärten erfreuen sich seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit, weil sie als pflegeleicht gelten. Gleichzeitig verlieren Insekten durch diese Art der Gartengestaltung ihren Lebensraum, zudem monieren Kritiker eine zunehmende Flächenversiegelung. Die Regelung auf Gemeindeebene erfolgt zusätzlich zu einem Verbot, das es bereits in der Landesbauordnung gibt.

Flyer und Broschüren in Kooperation mit dem Heimatverein denkbar

Die örtliche Bauvorschrift soll die Regelung nach dem Willen der Ausschussmitglieder untermauern. Inwiefern das Verbot kontrolliert werden kann, ist allerdings noch unklar. Das Großhansdorfer Bauamt hat laut Verwaltung zurzeit nicht die personellen Kapazitäten dafür. Stattdessen soll es eine begleitende Informationskampagne zur insektenfreundlichen Gartengestaltung geben. „Es wird auch diskutiert, dafür mit dem Heimatverein zusammenzuarbeiten“, sagt Voß. Denkbar sei etwa das Verteilen von Flyern und Broschüren.

FDP-Vorschlag, finanzielle Anreize zu schaffen, wird abgelehnt

Keine Mehrheit gab es für den Vorschlag der FDP, finanzielle Anreize für Grundstückseigentümer zu schaffen, die ihren vorhandenen Schottergarten insektenfreundlich umgestalten. Zur Debatte stand etwa eine Förderung solcher Umbauten durch die Gemeinde. Letztlich stimmten CDU, Grüne und SPD dagegen. Die Fraktionen verwiesen einerseits auf die angespannte Haushaltslage – Großhansdorf muss in diesem Jahr erneut auf Rücklagen zugreifen, um ein Defizit abzuwenden –, andererseits bezweifelten sie den Nutzen eines solchen Instruments.