Leipzig/Hamburg/Ahrensburg. Der erste Abschnitt der neuen S 4 kann so gebaut werden, wie die Deutsche Bahn es geplant hat. Bürgerinitiative ist empört.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat letzte Klagen gegen den ersten Abschnitt der neuen S-Bahnlinie 4 (vom Hauptbahnhof nach Stormarn) abgewiesen. „Der Planfeststellungsbeschluss weist keine Verfahrensfehler auf“, so das Gericht. Der erste Teil umfasst rund drei Kilometer von Hasselbrook bis Luetkensallee in Wandsbek. Die gesamte Ausbaustrecke bis Ahrensburg-Gartenholz ist 17 Kilometer lang. Der dritte und letzte Planfeststellungsabschnitt liegt in Stormarn, reicht von der Hamburger Landesgrenze bis Gartenholz.

Die Deutsche Bahn AG sieht ihre Auffassung durch die Richter voll bestätigt. Auch die Abwägung verschiedener Streckenvarianten sei rechtsfehlerfrei. „Zudem wurde ein vorläufiges positives Gesamturteil in Bezug auf Naturschutzbelange getroffen, da ,keine unüberwindbaren naturschutzrechtlichen Hindernisse bestehen’“, so DB-Gesamtprojektleiterin Amina Karam.

Deutsche Bahn: Gegner der S4 kritisieren Bundesverwaltungsgericht

Dagegen spricht die Bürgerinitiative an der Bahnstrecke Hamburg–Lübeck von einem „Fehlurteil“. Der Vorsitzende Claus-Peter Schmidt sagt: „Die fünf Richter bezeichneten jedes Argument der Bahn, auch wenn es nicht belegt war, als plausibel.“ Das habe die Gutachter, die für mehrere Anlieger „den Planungsirrsinn der Bahn belegt hatten“, sehr verwundert.

Für die Gegner des 1,85-Milliarden-Euro-Projekts baut die Bahn die Extra-Gleise für die S 4 nur, damit nach Fertigstellung des Fehmarnbelttunnels täglich Dutzende gut 800 Meter lange Güterzüge zusätzlich auf der Strecke fahren können. „Wir werden uns weiter wehren und gerade auch politisch die Alternative einer Fern- und Güterzugstrecke entlang der Autobahn 1 verfolgen“, sagt Schmidt.

Grüne sehen wichtigen Schritt zum klimafreundlichen Verkehr

Ob die gesamte Strecke „einschließlich der Güterzugrennbahn“ je gebaut werden könne, sei noch völlig offen. In den beiden anderen Bauabschnitten seien „diverse Klagen“ zu erwarten, da Anlieger auch enteignet werden müssten.

Dagegen begrüßen die Grünen den Schritt zu einem klimafreundlichen Verkehr in der Region. Ihr Landtagsabgeordneter Andreas Tietze sagt: „Es ist wichtig, dass weitere Bauabschnitte zügig folgen.“ Ein gutes Baustellenmanagement müsse unvermeidliche Einschränkungen während der Bauzeit auf ein Minimum reduzieren.