Grosshansdorf. Architekt stellt bei Einwohnerversammlung Entwurf und Zeitplan für den Neubau vor. Die Kosten liegen bei rund 81 Millionen Euro.
Ein großzügiger Eingangsbereich, ein fünfgeschossiges Bettenhaus mit modernen Patientenzimmern mit Blick auf Park und Mühlenteich und eine gläserne Magistrale, die die beiden Gebäudeteile verbindet – so soll die LungenClinic in Großhansdorf nach Fertigstellung des Neubaus aussehen. Auf der Einwohnerversammlung am Dienstagabend stellte Architekt Markus Kasper vom Büro Henke & Partner aus Reinbek den Bürgern die Pläne für das Großprojekt mittels Detailansichten vor.
Architekt stellt Pläne für neue LungenClinic in Großhansdorf vor
Bereits seit Jahren beabsichtigt die international anerkannte Fachklinik für sämtliche Erkrankungen der Lunge und der Atemwege, das bestehende, rund 60 Jahre alte Gebäudeensemble am Wöhrendamm grundlegend umzugestalten. Dieses genügt nicht mehr den modernen Anforderungen an ein Krankenhaus.„Unser Ziel ist es, den Gesundheitsstandort Großhansdorf zu stärken, indem wir die Patientenversorgung und die Krankenhausabläufe verbessern“, sagte Kasper, während er vor den rund 60 Bürgern, die in den Waldreitersaal gekommen waren, die Pläne präsentierte. Sein Büro hatte sich bei einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt.
Zahl der Patientenzimmer erhöht sich von 179 auf 211
Im Mittelpunkt des Projektes steht das neue Bettenhaus, das auf dem hinteren Teil des Waldgrundstücks errichtet wird. Der fünfstöckige Neubau ist deutlich niedriger als der alte „Turm“ mit seinen elf Stockwerken. Die Zahl der Zimmer soll dennoch von derzeit 179 leicht auf dann 211 steigen. Daneben soll ein neuer Versorgungstrakt entstehen. Außerdem ist eine zusätzliche Isolationsstation geplant – eine Bitte des Landes als Lehre aus der Corona-Pandemie. Dieses trägt mit 69 Millionen den Großteil der Kosten für das 81 Millionen Euro teure Projekt.
Altes Bettenhaus wird auf zwei Stockwerke zurückgebaut
„Insgesamt wird der Neubau etwas kleiner als das Bestandsgebäude, dafür wird der Raum effizienter genutzt“, so Kasper. Das alte Bettenhaus soll nach der Fertigstellung des Neubaus bis auf zwei Stockwerke zurückgebaut werden. „Die Höhe wird damit an die des bestehenden Funktionsgebäudes, das erhalten bleibt, angeglichen“, sagte der Architekt.
Gebäude greift Formen eines Segels auf
Die Planer hätten viel Wert darauf gelegt, dass sich der Neubau in das Landschaftsbild mit der großzügigen Parkanlage, Mühlenteich und -bach und Wald einfüge. „Zwischen dem neuen Haupteingang und dem Bettenhaus wird es im mittleren Gebäudeteil eine Magistrale mit Fensterfront zum Park geben“, sagte Kasper. Bei deren Gestaltung griffen die Planer die Form eines Segels auf. „Das passt zum Thema Luft und damit zu einer Lungenfachklinik“, sagte er. „Wir wollten keinen Kasten bauen.“
Eine Sitztreppe führt von der Magistrale in den Garten
Eine Sitztreppe soll von der Magistrale in den Garten mit großen Laubbäumen führen. Eine Cafeteria und ein Vortragssaal sollen in diesem Gebäudeteil angesiedelt werden. Das gesamte Dach des Neubaus soll als Gründach gestaltet werden. Insgesamt tritt der Neubau von der Straße weiter zurück, sodass vor dem Gebäude Parkplätze erstellt werden können.
Im Oktober sollen bereits erste Vorarbeiten beginnen
Kasper erläuterte auch den Zeitplan für das Neubauprojekt. Demnach sollen bereits im Oktober erste Vorarbeiten beginnen. „Zunächst ziehen Lager, Chemielabor, die Küche und die Arztbüros um“, sagte er. Mit der Errichtung des Neubaus solle im Januar 2022 begonnen werden. Im Februar soll der Abriss des ehemaligen Physiotherapie-Flügels, der zuletzt das Corona-Impfzentrum beherbergte, abgerissen werden.
Im November 2025 soll die neue LungenClinic fertig sein
Das bestehende Bettenhaus soll während der gesamten Zeit bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes im Dezember 2024 in Betrieb bleiben und erst anschließend zurückgebaut werden. „Die Patientenversorgung muss gewährleistet sein, deshalb müssen alle Arbeiten im laufenden Betrieb erfolgen“, so Kasper. Im November 2025 sollen dann die letzten Arbeiten abgeschlossen sein.
Der Krankenhausbetrieb läuft parallel weiter
„Es ist eine große Herausforderung, die Arbeiten parallel zum Krankenhausbetrieb laufen zu lassen“, betonte Susanne Quante, kaufmännische Geschäftsführerin der LungenClinic. „Aber alle Mitarbeiter stehen hinter diesem Projekt, mit dem wir den Gesundheitsstandort für die Zukunft sichern, und nehmen dafür viel in Kauf“, so Quante.
Bürgermeister lobt Zusammenarbeit mit Planern und Klinikleitung
Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß hob die Dimensionen des Projektes hervor. „Ich bin seit 20 Jahren Bürgermeister und kann mich nicht erinnern, dass es bei uns in der Gemeinde schon mal ein solch großes und kostenintensives Bauvorhaben gab“, sagte er. Der Verwaltungschef lobte die Zusammenarbeit zwischen Planern, Klinikleitung und Gemeinde. „Am Ende wurde der erforderliche neue Bebauungsplan von den Gemeindevertretern einstimmig beschlossen“, so Voß. Dies sei ein „starkes Signal“ für den Klinikstandort und den mit 450 Beschäftigten größten Arbeitgeber in der Waldgemeinde.