Bargteheide. Kombiniertes Programm mit Stadtrechtejubiläum am 14./15. August hält jede Menge Unterhaltung bereit. Am Sonntag verkaufsoffen.

Mit dem Kultursommer will der Kreis Stormarn Künstlern nach den tiefen Corona-Einschnitten den Neustart vereinfachen. Dazu kooperiert er unter anderem mit der Stadt Bargteheide. Denn an den Auftakt des Kultursommers am Sonnabend, 14. August, in Bargteheide schließt am Sonntag, 15. August, direkt die Feier zum dortigen Stadtjubiläum an.

Kultursommer: Jubiläumsfest wird nachgefeiert

Der Veranstaltungsbranche und mit ihr auch alle Künstler und Musiker, die von Einnahmen durch Auftritte und Konzerte abhängig sind, haben eine lange Durststrecke hinter sich. Obwohl noch immer Hygienekonzepte und Einschränkungen nötig sind, wagen sich erste Veranstalter wieder an die Organisation von Events.

Eigentlich wollte die Stadt bereits 2020 ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Doch die Feierlichkeiten mussten aufgrund der Pandemie abgesagt werden. Auch die Neuauflage stand bis vor ein paar Tagen auf der Kippe. Zunächst wurde das Stadtjubiläum auf Mai verschoben, doch im Frühjahr waren die Auflagen noch so streng, dass eine Umsetzung nicht möglich war. Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht sagt: .„Von Beginn an war klar, dass wir Flexibilität brauchen.“ Jetzt gibt es einen festen Termin in zwei Wochen. Kurzfristig – dementsprechend hastig zusammengestellt wirkt das Programm. Das ist der noch immer unvorhersehbaren Situation geschuldet. Größere Veranstaltungen lassen sich weiterhin nur unter Vorbehalt planen.

Die Vereinsmeile ließ sich nicht umsetzen

Am Sonntag, 15. August, wird das „Stadtrechtejubiläum 50+1“, so der leicht angepasste Name, nach einem ökumenischen Gottesdienst (11.11 Uhr) in der Rathausstraße eröffnet. Die Bürgermeisterin und Bürgervorsteherin Cornelia Harmuth halten um 12.30 Uhr eine kurze Rede. Um 12.45 Uhr folgt Poetry vom Lokal-Poeten Lennart Hamann. Ab 13 Uhr auf der Bühne: Die Theatergruppe des Verschönerungsvereins Bargteheide (VVB) mit einem plattdeutschen Stück, die Freie Waldorfschule, die Bauchtanzgruppe von Irene Lukas, die Cheerleader-Gruppe, die Musikschule Thomas Lass, Pianistin Natalie Morrison, Shanty-Chor Hammoor und das Impro-Theater Stormarn. Nach den Darbietungen gibt es eine Podiums-Diskussion über die Bargteheider Kulturleitlinien.

Neben dem Kulturprogramm veranstaltet der Ring Bargteheider Kaufleute (RBK) einen verkaufsoffenen Sonntag. RBK-Vorsitzender Wolfgang Sarau sagt: „Eigentlich wollten wir eine Vereinsmeile in der Rathausstraße machen, aber das können wir so leider nicht umsetzen.“ Immer noch müsse wegen der Pandemie auf Abstände geachtet werden. Deswegen wollen sich die Kaufleute auf den Einkaufssonntag konzentrieren. „Die Auswirkungen sind für uns noch immer zu spüren“, sagt Sarau. „Es ist wichtig, dass es jetzt wieder losgeht.“ Das alles mit der nötigen Vorsicht. Nach Monaten des Stillstands braucht der Einzelhandel Kunden und somit auch den verkaufsoffenen Sonntag.

Kultursommer-Programm am Sonntag überschaubar

JuSzene aus dem Stück „36.000 Sekunden“, das das Junge Theater Marstall zur Eröffnung des Kultursommers aufführt.
JuSzene aus dem Stück „36.000 Sekunden“, das das Junge Theater Marstall zur Eröffnung des Kultursommers aufführt. © Florentine Dibbern-Gerhardt

Angesichts des überschaubaren Programms kommt der Stadt der Start des Kultursommers gelegen. Organisiert vom Kreis Stormarn und weiteren Partnerstädten soll die Veranstaltungs- und Konzertreihe einen Tag vor dem Stadtrechtejubiläum, am 14. August, auf dem Marktplatz beginnen.

Nach der Eröffnung (16 Uhr) durch Landrat Henning Görtz und Birte Kruse-Gobrecht zeigt das Junge Theater Marstall das Theaterstück „36.000 Sekunden“. „Wir haben das schon vor Beginn der Pandemie einstudiert und sind unheimlich froh, dass wir jetzt endlich wieder auftreten können“, sagt Theaterleiterin Caroline Dibbern. Das Stück handelt vom bevorstehenden Weltuntergang. Es zeigt, wie verschieden unterschiedliche Charaktere auf das Ende der Welt in zehn Stunden reagieren.

Kreis schickt Wanderbühne durch Stormarn

Singer-Songwriter Claudio Vera bringt seine Band mit.
Singer-Songwriter Claudio Vera bringt seine Band mit. © Rodrigo Ramírez

Nach dem Theaterstück tritt das musikalische Duo Lajos Mauretta auf (18.15 Uhr). Um 19.45 Uhr gibt es Kammermusik mit Rolf Herbrechtsmeyer und Tair Turganov und um 21.15 Uhr schließlich lateinamerikanische Klänge von Claudio Vera und Band. Unter dem Titel „Stormarner Kultursommer“ will der Kreis zwischen 14. August und 30. September mit einer Wanderbühne durch Städte und Gemeinden in Stormarn touren. Das Projekt wird vom Bund mit 220.000 Euro gefördert. Weitere finanzielle Mittel stammen vom Kreis (20.000 Euro), von der Sparkassen Kulturstiftung (20.000 Euro), aus Bad Oldesloe (6000 Euro), aus Ahrensburg (5000 Euro) und Bargteheide (4000 Euro).

Rabea Breiner vom Kulturmanagement des Kreises sagt: „Der Kulturbetrieb hat eine lange Durststrecke hinter sich.“ Musiker brauchten jetzt dringend Unterstützung und Möglichkeiten, wieder aufzutreten. Das Bühnenprogramm steht noch nicht fest, regionale Künstler können sich in der Kulturabteilung (kultur@kreis-stormarn.de) noch um einen der Bühnenplätze bewerben. Für Zuschauer sind die Konzerte kostenlos.