Hamberge. BMW krachte in den Smart der 30 Jahre alten Nichte eines Hamburger Politikers. Fahrer war betrunken und stand offenbar unter Drogen.
Die Fahrerin des Smart hatte keine Chance, als ein BMW auf der A1 bei Hamberge von hinten mit rund 200 km/h auf ihr kleines Auto krachte. Die beiden Wagen verkeilten sich, schossen gegen die rechte Leitplanke. Die 30 Jahre alte Hamburgerin starb noch an der Unfallstelle. Sie war die Nichte des Hamburger SPD-Politikers Kazim Abaci, der nach dem Unfall öffentlich um die junge Frau trauerte. Auf einer bewegenden Feier nahmen kurz darauf etwa 600 Trauergäste von der jungen Frau Abschied.
Jetzt steht der heute 35 Jahre alte BMW-Fahrer wegen fahrlässiger Tötung im Straßenverkehr vor dem Schöffengericht Lübeck. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, sich nach dem Konsum von Kokain und erheblicher Mengen alkoholischer Getränke ans Steuer gesetzt zu haben – obwohl er gar keinen Führerschein hatte.
Smart-Fahrerin stirbt auf A1: Todesraser vor Gericht
Dann soll der Hamburger kurz vor Mitternacht im Autobahnkreuz Lübeck (A 1/A 20) mit seinem weißen BMW Cabrio in Richtung Hamburg mit 185 bis 210 km/h den Smart regelrecht abgeschossen haben. Erlaubt sind dort 120 Kilometer pro Stunde. Die 30-Jährige war auf dem mittleren Fahrstreifen unterwegs.
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Die Unfallstelle sah wie ein Trümmerfeld aus. Der Smart wurde laut Polizei durch den Aufprall rund 325 Meter nach vorn katapultiert. Als die Rettungskräfte eintrafen, stand der BMW unmittelbar hinter dem Kleinwagen an der Leitplanke. Ein Notarzt kämpfte vergeblich um das Leben der Frau. Die A 1 blieb in Fahrtrichtung Süden fünf Stunden lang voll gesperrt.
Der Smart wurde mehr als 300 Meter nach vorn katapultiert
Der BMW-Fahrer wurde mit leichten Verletzungen in ein Lübecker Krankenhaus eingeliefert. Ein dort ausgeführter Alkoholschnelltest ergab 2,2 Promille. Daraufhin ordneten die Polizisten eine Blutprobe an.
Das Gericht hat für den am Dienstag, 13. April, beginnenden Prozess drei Hauptverhandlungstage anberaumt. Es wurden sechs Zeugen und vier Sachverständige geladen.