Trittau. Bis 2035 prognostizieren Planer 677 bis 835 zusätzliche Haushalte. Platz ist Mangelware, Gebiet von regionalen Grünzügen umschlossen.
Damit die Stadt in den nächsten Jahrzehnten wachsen kann, hat der Trittauer Planungsausschuss mehrere Flächen festgelegt, auf denen künftig Wohn- oder Gewerbegebiete entstehen könnten. Das ist möglich, weil sich Land und Kreis derzeit mit der Neuaufstellung der Regionalpläne befassen. Durch die räumliche Nähe zu Hamburg ist der Bedarf an neuen Wohnungen und Gewerbeflächen in Trittau besonders hoch, wie Stadtplaner Thijs van den Engel sagte: „Die Bevölkerungsentwicklung lag in den vergangenen Jahren immer über den Prognosen des Kreises. Das ist auch der Grund, warum wir uns besonders auf die künftige Planung von Wohnbebauung konzentriert haben.“
Vier Areale kommen infrage, eines davon für Gewerbe
Zwischen 2000 und 2018 ist Trittau um 19 Prozent gewachsen. Seit längerem unterliegt die Gemeinde einem hohen Siedlungsdruck. Bis 2035 prognostizieren die Planer einen Wohnungsbedarf von 677 bis 835 zusätzlichen Haushalten. Das Problem: Nach dem derzeitigen Regionalplan gibt es so gut wie keinen Platz mehr. Ein Grund dafür ist, dass das Siedlungsgebiet nahezu vollständig von regionalen Grünzügen umschlossen ist. Diese müssen ein zusammenhängendes Netz bilden.
„Es gibt eigentlich so gut wie keine Fläche, die nicht durch ein Tabu belegt ist“, sagte Landschaftsplaner Raimund Weidlich. Deshalb kamen nur wenige Areale infrage. Mit der Entscheidung des Planungsausschusses wird das 26,5 Hektar große Gelände zwischen dem Oberen und Unteren Ziegelbergweg sowie B 404 zur Potenzialfläche für ein Neubaugebiet, knappe sechs Hektar an der Gadebuscher Straße und eine 17 Hektar große Vorratsfläche, die derzeit noch landwirtschaftlich genutzt wird, an der Kieler Straße im Norden der Gemeinde.
Die Grünen wollen vor allem die Grünzüge erhalten
Die Entscheidung bedeutet allerdings nicht, dass die Flächen bereits in den nächsten Jahren oder überhaupt erschlossen werden. Jens Hoffmann (CDU): „Es geht nicht darum, dass heute oder morgen alles zugebaut wird. Aber wir wissen nicht, was 2035 ist.“ Mit dem Beschluss will der Ausschuss künftigen Gemeindevertretern aber zumindest die Option offenhalten, Trittau weiter zu gestalten. Während die CDU bei der Entscheidung der jeweiligen Varianten eher zu mehr Fläche für Wohn- und Gewerbebebauung tendierte, waren die Grünen verhaltener. „Uns geht es eher darum, die Grünzüge zu erhalten und zu stärken“, sagte Detlef Ziemann. Seine Partei wollte die zusätzlichen Bauflächen so klein wie möglich halten.
Als Gewerbefläche ist ein Gebiet westlich der B 404 in Höhe Ziegelbergweg vorgesehen. Ob Kreis und Land der Überschreitung der Bundesstraße zustimmen, ist laut den Planern allerdings fraglich.