Ahrensburg. Die Billigläden warten auf Nutzungsgenehmigung der Stadt für den Lindenhof. Unter anderem muss noch der Brandschutz geprüft werden.

Die Eröffnung des Textildiscounters Kik und des Schnäppchenmarktes Tedi auf dem Lindenhof-Gelände in Ahrensburg verzögert sich auf unbestimmte Zeit. Ursprünglich sollten die Billigläden bereits Ende des vergangenen Sommers im Erdgeschoss des Wohn- und Geschäftshauses eröffnen. Ein Vertreter des Lindenhof-Investors sagte dem Abendblatt damals, dass mit den Handelsketten langfristige Mietverträge abgeschossen seien, beide voraussichtlich im September 2019 eröffnen wollten. Doch daraus wurde nichts.

Kik sucht bereits Mitarbeiter für Filiale in Ahrensburg

Auf Abendblatt-Anfrage betonen die beiden zum Handelskonzern Tengelmann gehörenden Firmen jetzt, nach wie vor nach Ahrensburg kommen zu wollen. „Wir planen weiterhin die Neueröffnung der Tedi-Filiale an der Bahnhofstraße“, sagt eine Sprecherin von Tedi. „Da noch nicht alle Vorkehrungen zur Neueröffnung abgeschlossen sind, bitten wir um Verständnis, dass wir aktuell keine finalen Aussagen zu diesem Thema treffen können.“ Ein Eröffnungstermin stehe noch nicht fest. Derzeit warte Tedi noch „auf behördliche Freigaben“, so die Sprecherin weiter.

Ähnlich äußert sich auch Kik. Das Unternehmen sucht bereits seit mehreren Monaten mit Flyern an der Glasfront seiner späteren Ladenfläche nach Mitarbeitern. „Kik ist mitten im Prozess einer Neueröffnung am Standort Ahrensburg“, sagt Sprecher Jan Hölting. „Aktuell werden noch die letzten Punkte mit der Stadt geklärt. Wir erwarten aber, dass der Prozess in Kürze abgeschlossen ist.“ Die anvisierte Verkaufsfläche betrage rund 530 Quadratmeter.

Beide Unternehmen beantragten Nutzungsgenehmigung

Während Kik den Fokus auf Billigkleidung legt, will Tedi auf einer ähnlich großen Fläche einen bunten Warenmix aus Schreibwaren, Bastelbedarf, Dekoartikeln, Drogerieprodukten und allerlei Krimskrams anbieten. Aussagen zur Anzahl der Mitarbeiter, die sie später in ihrer Filiale in Ahrensburg beschäftigen werden, wollen beide noch nicht treffen.

Andrea Becker, Fachdienstleiterin im Ahrensburger Bauamt, bestätigt auf Abendblatt-Anfrage, dass beide Unternehmen bei der Stadt eine Nutzungsgenehmigung beantragt hätten. Es gebe noch einige Formalitäten zu klären, sagt Becker, die aus Datenschutzgründen keine Details nennen will. Zudem seien die Anträge an ein externes Büro weitergeleitet worden, das die Vorhaben von Kik und Tedi nun aus Sicht des Brandschutzes prüfen soll. Sobald das alles abgeschlossen sei, könne die Nutzung von der Stadt genehmigt werden. Eine zeitliche Prognose dazu, wie lange das Verfahren noch dauert, wolle sie aber nicht abgeben.

Fehlende Probleme seien ein Problem gewesen

Die Nachricht, dass Tedi und Kik in den Lindenhof-Komplex einziehen wollen, hatte in Ahrensburg im vergangenen Jahr für Entsetzen gesorgt. Viele hatten im Vorfeld mit einem Supermarkt als Mieter gerechnet. Auch Marco Daedelow, Geschäftsführer der Qcoon Real Estate GmbH, sagte damals dem Abendblatt: „Unser großes Ziel war es, einen Nahversorger zu bekommen.“ Die Firma vertritt die Interessen des Eigentümers Curata aus Karlsruhe. Doch bei seiner zweieinhalbjährigen Suche habe er nur Absagen kassiert. Keine Supermarktkette habe an den Standort geglaubt. Ein Problem seien fehlende Parkplätze gewesen. „Die großen Supermarktketten haben rund 70 öffentliche Parkplätze gefordert, das konnten wir nicht bieten“, so Daedelow. Die Tiefgarage unter dem 30-Millionen-Euro-Neubau bietet zwar 72 Stellplätze, die jedoch ausschließlich den Mietern zur Verfügung stehen.

Im ersten Stock des Hauses befinden sich Büroflächen, die Wohnungen in den Stockwerken zwei bis sechs sind größtenteils Anfang Januar 2019 bezogen worden. Zwei Drei-Zimmer-Wohnungen wiesen einen Wasserschaden auf, mussten aus diesem Grund saniert werden. Sie wurden deshalb erst später neu vermarktet. Mit Erfolg: Im Juli 2019 meldete die zuständige Immobilienfirma auf ihrer Internetseite: „Full House“ und „100 Prozent vermietet“.