Bad Oldesloe. Wirtschaftsförderer melden 28 Verkäufe, viele davon im Gebiet Beimoor-Süd II in Ahrensburg. In einigen Orten ist nichts mehr frei.

Der Kreis Stormarn ist als Firmenstandort weiterhin stark gefragt. Das Problem: Die verfügbaren Flächen für Ansiedlungen sind mittlerweile rar. Insbesondere im Hamburger Randgebiet sind laut Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) kaum noch Areale verfügbar. „In Reinbek und Barsbüttel ist nichts mehr frei“, sagt Geschäftsführer Detlev Hinselmann.

In Barsbüttel wird ein Gewerbegebiet erweitert

Beide Kommunen seien aber dabei, neue Flächen zu entwickeln. In Barsbüttel wird das Gewerbegebiet bei Möbel Höffner um 15 Hektar erweitert. „Wir werden in diesem Jahr mit der Erschließung beginnen“, sagt Hinselmann. Die Nachfrage sei schon jetzt riesig – vor allem von Unternehmen, die innerhalb Barsbüttels umziehen wollten. In Reinbek sei der Prozess ganz am Anfang. Dort dauere es noch mindestens eineinhalb Jahre bis zum Start.

Landrat Henning Görtz (l.) und Detlev Hinselmann, Chef der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn, sind zufrieden mit der wirtschaftlichen Entwicklung im Kreis Stormarn.
Landrat Henning Görtz (l.) und Detlev Hinselmann, Chef der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn, sind zufrieden mit der wirtschaftlichen Entwicklung im Kreis Stormarn. © Janina Dietrich

„Wir haben einen enormen Flächendruck in Stormarn“, sagt Landrat Henning Görtz. Es sei Aufgabe der Städte und Gemeinden, ausreichend Platz für Wohnungen und Firmen zu schaffen. Derzeit sind in Stormarn laut Hinselmann noch rund 40 Hektar Gewerbeflächen frei. Das sei nicht besonders viel. Gute Chancen hätten Interessenten im Norden Stormarns, zum Beispiel in Bad Oldesloe, Reinfeld und Wesenberg. Auch in Ahrensburg und Bargteheide gebe es noch Möglichkeiten.

Rund 200 neue Arbeitsplätze entstehen in Stormarn

Die WAS zieht ein positives Fazit des vergangenen Jahres. Sie hat mit 28 Unternehmen Verträge geschlossen – ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2018. Damals waren es 26 gewesen. „Wir haben einen guten Lauf“, sagt Hinselmann. Die Firmen investierten mehr als 32 Millionen Euro in die Neubauten. Rund 200 Arbeitsplätze seien entstanden. Allein in Ahrensburg gab es zwölf Ansiedlungen im Gewerbegebiet Beimoor-Süd II. „Es wächst rasant“, sagt Hinselmann. Viele Firmen seien innerhalb Ahrensburgs umgezogen – etwa, weil sie mehr Platz benötigten. Mehr als die Hälfte des rund 21 Hektar großen Areals südlich des Beimoorweges sei aber noch frei.

Wirtschaftsförderer prüfen Bewerber sorgfältig

Wegen der anhaltend hohen Nachfrage prüfe die WAS die Bewerber sorgfältig. Wichtig sei, dass die Firmen viele Arbeitsplätze schafften und nicht nur „Flächenfresser“ seien. Selbst Gewerbegebiete, die sich lange Zeit nur schlecht vermarkten ließen, seien plötzlich gefragt, sagt Hinselmann. Als Beispiel nennt er das Areal Sandkamp in Bad Oldesloe. „Jahrzehnte war dort nichts los, jetzt ist fast alles reserviert“, sagt er. Für Bad Oldesloe schloss die WAS im vergangenen Jahr fünf Verträge ab. Nach Lütjensee zog es drei Betriebe, nun sei das dortige Gewerbegebiet bis auf eine Fläche voll. Diese wolle die Gemeinde für den Bau einer Kita nutzen.

Erschließung in Stapelfeld soll im Sommer 2020 beginnen

Auch Trittau habe keine Flächen mehr zu bieten. Dort soll aber ein neues, 13 Hektar großes Gewerbegebiet entstehen. „Wir hoffen noch in diesem Jahr auf Baurecht“, sagt Hinselmann. Im Sommer 2020 soll zudem die Erschließung des länderübergreifenden Gewerbegebietes in Stapelfeld auf Stormarner Seite beginnen. Auch dort wird es 13 Hektar Platz für Firmen geben. Die Stadt Bargteheide ist laut Hinselmann gerade dabei, mit den umliegenden Gemeinden Todendorf, Lasbek, Steinburg, Tremsbüttel und Hammoor ein gemeinsames Konzept für Gewerbegebiete zu entwickeln.

Die WAS freut sich zudem, dass es beim Thema Autohof in Hammoor endlich vorangehe. Anfang April will sie den neuen Investor für das Projekt bekanntgeben. Der Autohof soll auf einem sechs Hektar großen Areal entstehen. Zusätzlichen Platz für Gewerbe hat das Land dagegen nicht genehmigt. Die WAS rechnet damit, dass es Ende 2020/Anfang 2021 Baurecht geben wird.