Teil 1: In unserer Serie stellen wir die bedeutenden Projekte in den Stormarner Städten und Gemeinden vor.
Wohnungsbau, Erhöhung des Freizeitangebots, mehr Kindergartenplätze und eine bessere Betreuung von Schülern am Nachmittag im Hort: In Glinde wird 2020 in nahezu alle wichtigen Bereiche investiert. Nicht zu vergessen die erste Straße, die ohne Kostenbeteiligung der Anlieger grunderneuert wird. Auch in Sachen Klima- und Umweltschutz tut sich einiges.
1. Am Golf Gut entsteht eine Wellness-Oase für 50 Millionen Euro
Die Erdarbeiten begannen bereits im Oktober, demnächst werden die ersten Steine für die 50 Millionen Euro teure Wellness-Oase am Glinder Golf Gut gesetzt. Auf einer 36.000 Quadratmeter großen Fläche entsteht ein dreigeschossiges Vier-Sterne-Hotel mit 80 Zimmern sowie eine Saunalandschaft inklusive Dampfbädern und einem mehr als 1000 Quadratmeter großen Naturschwimmteich mit integriertem Pool. Alles wird im Stil eines balinesischen Dorfes gebaut. Daher auch der Name Vabali Spa. Va heißt Weg, Bali steht für die Insel im indischen Ozean. Investoren sowie Betreiber sind die Brüder Stephan und Markus Theune aus Köln. Die Eröffnung ist für Mitte 2021 geplant.
2. Zweite Schulsporthalle am Oher Weg wird bis Sommer saniert
Neue Lüftung, Heizung, sanitäre Anlagen und Fenster, dazu die Beseitigung aller Schadstoffe – bis zum Ende der Sommerferien wird auch die zweite Sporthalle auf dem Gelände des Schulzentrums am Oher Weg energetisch saniert. Das Projekt kostet rund acht Millionen Euro und beinhaltet neben den Arbeiten in Halle 1 auch den Umbau der früheren Gaststätte zu einem Jugendzentrum. Dieses liegt zwischen den beiden Sporthallen.
3. Sanierung der Blockhorner Allee ohne Anlieger-Beiträge
Als erste Straße in der Stadt wird die Blockhorner Allee grunderneuert ohne finanzielle Beteiligung der Anlieger. Die Sanierung kostet rund 750.000 Euro und soll im März oder April beginnen. Glindes Politiker hatten sich entschieden, die Straßenausbaubeitragssatzung abzuschaffen. Jetzt zahlt die Stadt.
4. Kita und Sozialwohnungen am Holstenkamp
Nach langer Verzögerung geht es jetzt endlich los: Im Januar ist laut Bürgermeister Rainhard Zug der Baustart für die neue Kindertagesstätte am Holstenkamp vorgesehen. Dort werden fünf Gruppen mit bis zu 80 Jungen und Mädchen beheimatet sein. Für September ist bereits die Übergabe geplant. Die Trägerschaft übernimmt die Arbeiterwohlfahrt (Awo). Die Stadt Glinde ist Mieter des Gebäudes, das von einem Investor erstellt wird. Dieser hat das Grundstück von der Stadt per Erbpacht übernommen und baut dort in der zweiten Jahreshälfte 38 Sozialwohnungen. Die Arbeiten sollen 15 Monate dauern.
5. Politik entscheidet über Rahmenplan für Ortsmittekonzept
Die Politiker sollen den Rahmenplan für das Ortsmittekonzept beschließen. Dieses wurde mit großer Bürgerbeteiligung erstellt, ist aber nicht bindend. Es sieht den Bau von 300 Wohnungen im Zentrum vor und zusätzliche 6000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche. Am Markt soll laut Verwaltungschef Zug eine zentrale Bushaltestelle entstehen, die zugleich großer Umsteigepunkt ist. Er geht davon aus, dass für den Innenstadt-Bereich bis zu vier Bebauungspläne nötig sind. Zuerst wird es Gespräche mit Immobilien-Eignern geben und abgeklopft, wie deren Vorstellungen sind.
6. Experten des ADFC helfen beim Radwegekonzept
Seit August und voraussichtlich bis Mai erarbeitet eine Gruppe aus Politikern, Verwaltungsmitarbeitern und Mitgliedern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) ein Radwegekonzept. Von den Vorschlägen wird in 2020 aber noch nichts umgesetzt, weil im Haushalt kein Geld dafür eingeplant ist. Allerdings will die Stadt schon Fördermittel für Projekte beantragen, der Bürgermeister hat speziell Verbesserungen am Oher Weg sowie am Papendieker Redder im Auge.
7. Beos investiert 30 Millionen Euro in Gewerbe-Ausbau
Am ehemaligen Produktionsstandort der Firma Gies Kerzen an der Straße Beim Zeugamt ist jetzt das Immobilienunternehmen Beos aktiv. Es reißt alte Gebäude ab oder saniert sie und baut auch ganz neu. Es entstehen 13.000 Quadratmeter Büro-, Produktions-, Lager- und Logistikfläche. Die Arbeiten sollen im Mai abgeschlossen sein. Als Mieter sind vier Unternehmen vorgesehen. Beos investiert rund 30 Millionen Euro in den Ausbau.
8. Nobel-Italiener San Lorenzo am Mühlenteich will wachsen
Das Restaurant San Lorenzo am Mühlenteich will wachsen und die Anzahl der Plätze für Gäste von 70 auf 90 erhöhen. Auch wollen die Eigner der Gründerzeitvilla den Wohnbereich in der oberen Etage erweitern. Dafür muss der Bebauungsplan geändert werden. Der zuständige Architekt hat einen zweiten Entwurf vorgelegt, zu dem Politiker noch Fragen haben. Werden diese geklärt, steht dem Projekt nichts mehr im Weg. Das San Lorenzo gehört zu den zehn besten italienischen Restaurants in Deutschland und ist weit über die Grenzen Glindes bekannt.
9. Wohnungen auf dem Haspa-Grundstück im Zentrum
Die Politiker werden sich mit der Änderung des Bebauungsplans des sogenannten Haspa-Grundstücks im Zentrum befassen. Ein Investor will dort zu einem späteren Zeitpunkt 50 Wohnungen bauen, 30 Prozent davon öffentlich gefördert. Die Filiale des Geldinstituts verbleibt am Standort, soll jedoch ein neues Gesicht bekommen.
10. Sanierung der Biologieräume im Schulzentrum
Rund drei Millionen Euro kostet die Erneuerung von vier Biologieräumen samt Schadstoffsanierung im Schulzentrum am Oher Weg. Auch ein großer Lagerraum wird auf Vordermann gebracht. Projektbeginn ist im Sommer oder in den Herbstferien.
11. Planung für Modernisierung der Grundschule Tannenweg
500.000 Euro Planungskosten stehen im Haushalt für die Modernisierung der Grundschule Tannenweg. Jetzt wird es konkreter. Angedacht ist ein großer Neubau in der Mitte des Areals mit einer Mensa, sechs Klassen- und vier Differenzierungsräumen. Die Schule ist vierzügig, wird damit auf Fünfzügigkeit ausgerichtet. 2021 soll Baustart sein und das Projekt acht Millionen Euro kosten.
12. Mehr Hort-Betreuung an den beiden Grundschulen
Im August wird der Offene Ganztagsunterricht an der Grundschule Wiesenfeld eingestellt. Dort wird es zwecks besserer Betreuung genauso wie an der Grundschule Tannenweg einen großen Hort geben. An diesem Standort ist noch die Arbeiterwohlfahrt (Awo) eingebunden, allerdings soll es einen Betriebsübergang zur Stadt geben, die alle Awo-Mitarbeiter übernehmen will. An den Schulen plant die Verwaltung mit 27 Gruppen, die Stadt will 30 zusätzliche Erzieher einstellen.
13. Stadt stellt Experten für Klimaschutz ein
Glinde schafft eine Stelle für das Klimaschutzmanagement. Die Fachkraft ist dann für die Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes zuständig. Der Experte wird befristet eingestellt, weil Fördermittel zunächst für zwei Jahre bewilligt werden. Außerdem startet der neue Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz seine Arbeit. Er entlastet den Bauausschuss.
14. Baugenossenschaft startet Projekt in Wiesenfeld
156 Wohnungen, 30 Prozent davon öffentlich gefördert, in neun Gebäuden schafft die Baugenossenschaft Sachsenwald nördlich des Buchenwegs im Stadtteil Wiesenfeld über mehrere Jahre. Sie hat dort bereits 52 Einheiten, die jedoch nach und nach abgerissen werden. In der ersten Jahreshälfte ist Projektstart. Dann wird ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen gebaut.
+++ Das wurde aus den Projekten der Agenda 2019 +++
Durch eine Brücke sind jetzt Hauptgebäude, in dem gerade die 700.000 Euro teure Schadstoffsanierung umgesetzt wird, und Unterstufenhaus der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld verbunden. Fertiggestellt an der Berliner Straße ist auch der neue Bauhof. Das Projekt hat rund drei Millionen Euro gekostet. Bauherr ist der Zweckverband und die Stadt Mieter. Dort sind zudem die Mitarbeiter der Bereiche Friedhof und Grünpflege untergebracht.
Die Möllner Landstraße zwischen Kreisstraße 80 an der Grenze zu Reinbek und Papendieker Redder ist grunderneuert. Autofahrer mussten über Monate ob der Sperrungen Umwege in Kauf nehmen. Der 375.000-Euro-Umbau des Bürgerhauses hat im November begonnen. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis März.
Das neue Jugendzentrum zwischen den beiden Sporthallen am Oher Weg auf dem Gelände des Schulzentrums ist bereit für die Eröffnung. Der Umbau hat rund 1,3 Millionen Euro gekostet. Früher war dort eine Gaststätte. Seit Mitte Dezember fährt die Buslinie 536 vom Reinbeker S-Bahnhof bis zum Glinder Markt mit Haltepunkt Wilhelm-Bergner-Straße im Gewerbegebiet. Die Streckenerweiterung wird für zwei Jahre getestet. Kosten: 190.000 Euro. 50 Prozent davon trägt der Kreis Stormarn, 30 die Aktivregion Sieker Land Sachsenwald und jeweils zehn Prozent die Stadt Glinde sowie Unternehmen.
Die Bebauung des Alten Gleisdreiecks verzögert sich weiter. Dort sollen 89 Wohnungen, davon 62 öffentlich gefördert, und 30 Reihenhäuser zur Miete entstehen. Anwohner hatten ein Normenkontrollverfahren initiiert.